Trump und Harris bei TV-Duell im Angriffslauf
In den USA laufen die Vorbereitungen für die Präsidentschaftswahlen auf Hochtouren. Am 3. Oktober treffen sich Donald Trump, der amtierende Präsident, und Kamala Harris, die Vizepräsidentschaftskandidatin der Demokraten, zu einem TV-Duell, das die amerikanische Öffentlichkeit in Atem hält. Im Wahlkampf geht es um die großen Themen wie die Gesundheitsreform, die Wirtschaftspolitik und die Außenpolitik. Beide Kandidaten werden sich in diesem Fernsehduell ihre Ziele und Visionen für die Zukunft der USA präsentieren und sich den Fragen der Moderatoren stellen müssen. Es bleibt abzuwarten, wer am Ende als Sieger aus diesem Duell hervorgeht.
Trump und Harris bei TV-Duell im Angriffslauf
Die beiden US-Präsidentschaftskandidaten, Kamala Harris und Donald Trump, haben sich bei ihrem ersten TV-Duell gegenseitig mit scharfen Angriffen überzogen. Sie warfen einander vor, das Land heruntergewirtschaftet zu haben, keinen Plan für die drängenden Probleme zu haben und Lügen zu verbreiten.
Kampf um die Wähler: Trump und Harris im Angriffslauf
Trump bezeichnete Harris wiederkehrend als radikale Linke und Marxistin. Die Demokratin wiederum sagte mehrfach, ihrem Kontrahenten seien die Bedürfnisse der Bürger egal, ihm gehe es nur darum, andere herunterzumachen.
Das erste Aufeinandertreffen von Harris und Trump war ein wichtiger Showdown der beiden vor der Wahl am 5. November. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen auf der Bühne schüttelten die beiden einander die Hand.
Die Angriffe beginnen
Harris beklagte, Trump habe das Land 2021 in einem desaströsen Zustand hinterlassen - mit der größten Arbeitslosigkeit seit der Großen Depression, der schlimmsten Epidemie im Gesundheitswesen seit einem Jahrhundert und mit dem schlimmsten Angriff auf die amerikanische Demokratie seit dem Bürgerkrieg. Und was wir getan haben, ist Donald Trumps Chaos aufzuräumen.
Trump wiederum beklagte, Harris und US-Präsident Joe Biden hätten das Land in ihrer Amtszeit in den Abgrund gestürzt. Wir haben eine Nation, die im Sterben liegt, sagte er.
Migration und Lügen
Bei diversen Fragen brachte der Republikaner das Thema Migration auf und machte unbelegte oder grundfalsche Behauptungen. Unter anderem beschuldigte die Regierung von Biden und Harris, sie hätten Abermillionen Migranten und Kriminelle unkontrolliert ins Land gelassen. Sie haben die Struktur unseres Landes zerstört.
Trump unterstellte Migranten sogar, sie würden Haustiere essen.
Harris' Vorwürfe an Trump
Harris beschuldigte Trump, er wolle Steuersenkungen für Reiche, die einfachen Amerikaner interessierten ihn nicht. Sie appellierte an Bürger, sich bei einem seiner Wahlkampfauftritte selbst ein Bild davon zu machen.
Harris macht Wählern einen ungewöhnlichen Vorschlag: Ich werde etwas wirklich Ungewöhnliches tun und Sie aufrufen, eine von Donald Trumps Kundgebungen zu besuchen, sagte die Demokratin an die Zuschauer gewandt. Trump verbreite dort absurde Behauptungen wie jene, dass Windmühlen Krebs verursachten. Das Einzige, worüber Sie ihn nicht reden hören werden, sind Sie.
Die Debatte
Die Debatte wurde aus einem Studio ohne Publikum in Philadelphia, der größten Stadt im politisch besonders umkämpften Bundesstaates Pennsylvania, übertragen. Die beiden Politiker waren auf der Bühne auf sich gestellt: Spickzettel waren nicht erlaubt, Kontakt zum jeweiligen Team auch nicht.
Während der Debatte war jeweils das Mikrofon jenes Kandidaten stumm geschaltet, der gerade nicht spricht.
Die Bewährungsprobe für Harris
Das Duell, das der Sender ABC ausrichtete, war vor allem für Harris eine Bewährungsprobe. Die 59-Jährige hatte erst vor wenigen Wochen Präsident Biden als Kandidatin der Demokraten abgelöst und zeigte sich bislang überwiegend bei streng choreografierten Wahlkampfauftritten, bei denen ihr Team alles unter Kontrolle hatte.
Bei der Debatte gegen Trump musste sie sich nun ohne Skript beweisen. Trump dagegen hat schon diverse Fernsehdebatten bestritten, auch in seinen früheren Wahlkämpfen 2016 und 2020.
Die Umfragen
Harris und Trump liegen in Umfragen in etwa gleichauf. Beide sind darum bemüht, vor allem unentschlossene Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen. In einer aktuellen Umfrage gaben 28 Prozent der Befragten an, sie wüssten nicht genug über Harris - bei Trump lag dieser Wert bei 9 Prozent.
Während den meisten Menschen in den USA klar ist, was sie von dem Republikaner erwarten können, sind Harris und ihre Positionen weit mehr Menschen unbekannt.
Sie bemühte sich bei der Debatte, ihre inhaltlichen Ziele auszubreiten - unter anderem bei ihrem Paradethema Abtreibung. Die Regierung und ganz sicher Donald Trump sollten einer Frau sicherlich nicht vorschreiben, was sie mit ihrem Körper zu tun hat, sagte Harris und versprach, im Fall eines Wahlsieges wolle sie das Recht auf Abtreibung per Gesetz festschreiben wollen.
Auch diverse außenpolitische Themen - Nahost, Ukraine, China, Afghanistan - kamen zur Sprache. Hier wiederholten die beiden vor allem bekannte Positionen.
Das einzige TV-Duell von Harris und Trump? Vorab hatte es langes Gezerre um den Termin für die Fernsehdebatte gegeben. Bislang ist kein Termin für eine weitere Fernsehdebatte der beiden vereinbart.
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