Tumoren: Wie Angehörige von Krebspatienten sich selbst betreuen können
In Deutschland leben Millionen von Menschen mit Krebs. Doch nicht nur die Patienten selbst, sondern auch ihre Angehörigen sind von der Krankheit betroffen. Oftmals übernehmen sie wichtige Pflege- und Unterstützungsaufgaben, um ihren Lieben zu helfen. Doch wie können Angehörige von Krebspatienten sich selbst betreuen, wenn sie selbst unter der Belastung leiden? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden schützen können, während Sie Ihren Angehörigen unterstützen.
Angehörige von Krebspatienten: Wie Sie sich selbst betreuen können
Eine Krebserkrankung ist ein wenig wie ein Langstreckenlauf. Und das heißt: Auch wer Patienten beistehen will, sollte seine Kraft gut einteilen. Denn: „Die Belastung ist für Angehörige oft genauso stark wie für die Erkrankten“, sagt Gudrun Bruns, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für ambulante psychosoziale Krebsberatung (BAK).
Der Zwiespalt: Hoffnung vermitteln, Ängste spüren
Die Angehörigen sind mit all ihren Ängsten, Sorgen und Zweifeln mittendrin. Ein Zwiespalt: „Sie wollen immer Halt und Zuversicht geben, können aber an den wenigsten Stellen sagen: Was, wenn es nicht gut wird?“, sagt Ulrike Filippig, die selbst an Brustkrebs erkrankt war.
Offene Gespräche - auch über schwere Themen – bergen Chancen: „Dadurch kann das Gefühl entstehen, gemeinsam die Situation zu bewältigen. Oft bringt das Patienten und Angehörige wieder näher zusammen“, sagt auch Gudrun Bruns.
Das normale Leben einfließen lassen
Manche Angehörigen haben Hemmungen, im Gespräch mit Erkrankten aus ihrem Leben zu erzählen, weil im Vergleich zur Krebserkrankung vieles so banal wirkt. Doch Angehörige sollten davor keine Scheu haben, sagt Ulrike Filippig. „Viele Patienten haben eine Sehnsucht nach Normalität. Geht es immer nur um eine Person und deren Probleme, entsteht ein Ungleichgewicht.“
Der Austausch kann Patienten andere Perspektiven eröffnen. Wer sich als Angehörige unsicher ist, kann fragen: Kann ich etwas Schönes mit dir teilen? Darf ich dir von Sorgen erzählen?
Hier finden Helfende Hilfe
Doch nicht immer haben Patienten Kapazitäten für Fragen oder Sorgen ihrer Familie. Keiner muss damit alleine bleiben. „Auch Angehörige können Unterstützung in Anspruch nehmen. Psycho-onkologische Dienste und Krebsberatungsstellen sind für sie gleichermaßen da“, sagt Bruns.
Letztlich gehe es darum, Patienten bestmöglich zu begleiten. „Entlasten können Angehörige Krebspatienten auch, indem sie sich gut um sich selbst kümmern und sich etwa Hilfe holen“, sagt Ulrike Filippig.
Angebote seriöser Beratungsstellen sind grundsätzlich kostenfrei, schreibt die Deutsche Krebsgesellschaft auf ihrer Internetseite. Dort gibt es eine Übersicht zu Hilfsangeboten. Unterstützung in der Nähe finden Angehörige auch beim Krebsinformationsdienst - einfach auf der Webseite die Postleitzahl in der Suche nach Krebsberatungsstellen eingeben.
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