- TV-Duell zwischen Tim Walz und J.D. Vance war nicht seltsam
- Der einzige Vizepräsidenten-Debatte vor den US-Wahlen am 5. November
- Krise im Nahen Osten und Klimawandel
- Nahostkonflikt und Iran
- Kritik an Trumps Außenpolitik
- Vance verteidigt Trumps Außenpolitik
- Kandidaten meiden persönliche Angriffe
- Walz kritisiert Vance für seine Haltung zur Einwanderung
- Vance wirft Harris vor, keine Lösungen anzubieten
- Walz verteidigt das Recht auf Abtreibung
- Vance moderate Töne an
- Walz und Vance zeigen sich umgänglich
- Die Ehefrauen schließen sich an
- Umfrageergebnisse
- Politische Analysten kommentieren
TV-Duell zwischen Tim Walz und J.D. Vance war nicht seltsam
Das TV-Duell zwischen dem amtierenden Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, und seinem republikanischen Herausforderer, J.D. Vance, ging vergangene Woche über die Bühne. Die Erwartungen waren groß, dass es zu einer kontroversen Debatte kommen würde, doch letztendlich verlief das Gespräch zwischen den beiden Kandidaten überraschend ruhig und sachlich. Die beiden Politiker diskutierten über wichtige Themen wie Bildung, Gesundheit und Wirtschaft, ohne dass es zu großen Kontroversen kam. Im Gegensatz zu anderen TV-Duellen in dieser Wahlkampfsaison, bei denen es zu hitzen Debatten kam, war das Gespräch zwischen Walz und Vance auffallend sachlich und respektvoll.
TVDebatte zur US-Wahl: Walz und Vance im Schlagabtausch
Der einzige Vizepräsidenten-Debatte vor den US-Wahlen am 5. November
In der einzigen Debatte um das Amt des Vizepräsidenten vor den US-Wahlen am 5. November haben sich der Demokrat Tim Walz und der Republikaner JD Vance am Dienstagabend in New York einen sachlich geführten, aber hitzigen Schlagabtausch über zentrale Themen geliefert.
Krise im Nahen Osten und Klimawandel
Die Kandidaten stritten über die Krise im Nahen Osten, Immigration, Steuern, Klimawandel und Energie. Die Debatte war geprägt von politischen Meinungsverschiedenheiten, aber wenig persönlichen Angriffen. Walz versus Vance – Schlagabtausch zu Nahost und Klimawandel
Nahostkonflikt und Iran
Vor dem Hintergrund der anhaltenden israelischen Offensive gegen die Hisbollah im Südlibanon und iranischer Vergeltungsschläge dominierte der eskalierende Nahostkonflikt den Auftakt der Debatte. Auf die Frage, ob er einen Präventivschlag Israels gegen den Iran unterstützen würde, deutete Vance an, dass er sich als Verbündeter dem Urteil Israels anschließen würde. Walz hingegen ging nicht direkt auf die Frage ein.
Kritik an Trumps Außenpolitik
Stattdessen nutzte er die Gelegenheit, um Trump für die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran zu kritisieren. „Der Iran ist einer Atomwaffe näher gekommen, weil Donald Trump ein wankelmütiger Staatschef ist“, sagte der 60-jährige Walz aus Minnesota.
Vance verteidigt Trumps Außenpolitik
Trump sympathisiere zu sehr mit dem Typus des starken Mannes, als dass man ihm zutrauen könne, den sich zuspitzenden Konflikt zu bewältigen. Der 40-jährige Senator Vance aus Ohio hingegen verteidigte Trumps Außenpolitik und sagte, dieser habe die Welt während seiner Amtszeit sicherer gemacht.
Kandidaten meiden persönliche Angriffe
Die beiden Rivalen, die sich im Wahlkampf regelmäßig gegenseitig beschimpft hatten, verzichteten weitgehend darauf, aufeinander loszugehen. Stattdessen sparten sie sich ihr Pulver für die Spitzenkandidaten auf ihren Wahlzetteln auf, die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris und den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump.
Walz kritisiert Vance für seine Haltung zur Einwanderung
Walz kehrte Vances Kritik an der Einwanderung um und griff Trump dafür an, dass er die Republikaner im Kongress unter Druck gesetzt habe, ein parteiübergreifendes Gesetz zur Grenzsicherheit Anfang des Jahres fallen zu lassen.
Vance wirft Harris vor, keine Lösungen anzubieten
Vance warf die Frage auf, warum Harris während ihrer Amtszeit in der Regierung von Präsident Joe Biden nicht mehr gegen Inflation, Einwanderung und die Wirtschaft unternommen habe. „Wenn Kamala Harris so großartige Pläne hat, um die Probleme der Mittelschicht anzugehen, dann sollte sie diese jetzt umsetzen - nicht, wenn sie um eine Beförderung bittet, sondern in dem Job, den das amerikanische Volk ihr vor dreieinhalb Jahren gegeben hat“, sagte Vance.
Walz verteidigt das Recht auf Abtreibung
Walz kritisierte Ex-Präsident Donald Trump scharf für seine Rolle bei der Ernennung von drei Richtern am Obersten Gerichtshof, die das wegweisende Urteil Roe v. Wade kippten und damit das fast 50-jährige nationale Recht auf Abtreibung aufhoben. Walz warf den Republikanern vor, sich in der Debatte über das Recht auf Abtreibung in das Privatleben von Frauen einzumischen.
Vance moderate Töne an
Vance, der für seine konservative Haltung in der Abtreibungsfrage bekannt ist, schlug moderate Töne an und sprach sich gegen ein nationales Abtreibungsverbot aus. Trump, der die Debatte im Fernsehen verfolgte, erklärte zeitgleich in einem Social-Media-Beitrag auf der Plattform X, dass er gegen ein solches Verbot sein Veto einlegen würde.
Walz und Vance zeigen sich umgänglich
Walz betonte an mehreren Stellen der Debatte, wo er Gemeinsamkeiten sehe. Auch Vance zeigte sich während der Debatte umgänglich, herzlich und gelassen und machte sogar Walz gelegentlich Komplimente. Er sprach davon, den amerikanischen Traum „wieder erreichbar“ zu machen.
Die Ehefrauen schließen sich an
Auffällig war auch der Schluss: Nach dem Ende der TV-Debatte eilten die Kandidaten nicht von der Bühne, sondern standen beieinander und redeten. Auch die Ehefrauen schlossen sich an.
Umfrageergebnisse
Vor der TV-Debatte hatten laut einer Reuters/Ipsos-Umfrage 51 Prozent der registrierten Wähler eine negative Meinung von Vance, nur 39 Prozent eine positive. Im Gegensatz dazu wurde der Demokrat Tim Walz von 44 Prozent der Befragten positiv gesehen, während 43 Prozent eine negative Meinung von ihm hatten.
Politische Analysten kommentieren
Politische Analysten erklärten, trotz der Brisanz der Themen seien Debatten über die Vizepräsidentschaft selten wahlentscheidend. Dennoch könnten in diesem Wahljahr selbst kleine Veränderungen in der öffentlichen Meinung den Ausschlag geben: Trump und Kamala Harris liegen fünf Wochen vor der Wahl in den potenziell wahlentscheidenden Swing States gleichauf.
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