Über WhatsApp: Wie eine Testspielbörse den Amateurfußball unterstützt

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Über WhatsApp: Wie eine Testspielbörse den Amateurfußball unterstützt

In Zeiten von Digitalisierung und vernetzter Kommunikation sind innovative Lösungen gefragt, um den Amateurfußball zu fördern. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Testspielbörse, die sich als wichtiger Partner für Vereine und Spieler entwickelt hat. Durch die Nutzung von WhatsApp als Plattform bietet die Testspielbörse eine einfache und effiziente Möglichkeit, um Verbindungen zwischen Vereinen und Spielern herzustellen und somit den Amateurfußball zu stärken. Im Folgenden werden wir genauer auf die Funktionsweise und die Vorteile dieser Plattform eingehen und zeigen, wie sie den Amateurfußball unterstützt.

Über WhatsApp: Wie eine Testspielbörse den Amateurfußball unterstützt

In der Vorbereitung auf die neue Saison suchen Amateurfußballvereine nach geeigneten Gegnern für Testspiele. Oft fallen diese kurzfristig aus und müssen neu organisiert werden. Ein Sportlicher Leiter eines Vereins aus der Kreisliga A, Bezirksliga oder Landesliga suchte beispielsweise einen Gegner für Mittwoch, den 8. Februar – das Spiel könne auf dem heimischen Kunstrasenplatz ausgetragen werden.

Dieses Gesuch wurde in der WhatsApp-Gruppe Spielabsagen MG/VIE/NE veröffentlicht. Seit Beginn der Vorbereitung laufen dort fast täglich solche Nachrichten ein – von der Oberliga bis zur Kreisliga C. Und fast immer mit Erfolg.

Das digitale Schwarze Brett: Wie eine WhatsApp-Gruppe Testspiele organisiert

Das digitale Schwarze Brett: Wie eine WhatsApp-Gruppe Testspiele organisiert

Die Gruppe hat sich inzwischen in der Region als digitales Schwarzes Brett für den Amateurfußball etabliert. Die einen suchen, die anderen reagieren. Auch bei Bezirksliga-Spitzenreiter Dilkrath fruchtete das Gesuch, sogar gleich doppelt: Für den 8. Februar meldete sich zunächst Thomasstadt Kempen. Unser Trainer hat dann gesagt, das hat gut geklappt, schreib doch noch mal rein, sagt Küppenbender, nachdem für Dilkrath zuvor zwei Testspiele witterungsbedingt ausgefallen waren.

Für Mittwochabend fand sich so kurzfristig mit Landesligist ASV Süchteln ein weiterer Gegner. Die Gruppe ist eine gute Sache, sagt Küppenbender.

Erstellt hat die Gruppe im Januar 2022 Eyüp Tasyapan, damaliger Trainer des A-Ligisten SC Rheindahlen. Zu jener Zeit brachte die verschärfte Corona-Lage den Amateurfußball noch durcheinander, etliche Testspiele der Vorbereitung fielen kurzfristig aus.

Oft kam am Samstagabend die Absage für das Spiel am Sonntag. Dann musste man wieder viel telefonieren, um möglichst kurzfristig einen neuen Gegner zu finden, sagt Tasyapan. Ihm kam daraufhin die Idee der WhatsApp-Gruppe, quasi als Testspielbörse. Wir hatten ja alle dieselben Probleme, sagt er.

Kurzfristig einen Gegner suchen: Die WhatsApp-Gruppe für den Amateurfußball

Kurzfristig einen Gegner suchen: Die WhatsApp-Gruppe für den Amateurfußball

Tasyapan fügte seine Kontakte hinzu, diese holten wiederum weitere Trainer und Verantwortliche anderer Vereine in die Gruppe. Das ist schnell gewachsen, sagt Tasyapan. Inzwischen umfasst die Gruppe über 200 Mitglieder aus Viersen, Mönchengladbach, Neuss, Heinsberg und Krefeld.

Das Prinzip ist einfach: Wer einen Gegner sucht, schreibt dies mit Spieldatum, Ort und gesuchter Ligazugehörigkeit des Gegners in die Gruppe – die weitere Abstimmung erfolgt dann privat. Ist ein Gegner gefunden, wird das zumeist auch noch mitgeteilt.

Tasyapan plante nach eigener Aussage rund 90 Prozent seiner Testspiele über die Gruppe. So reagierte er einst unter anderem auf ein Gesuch des A-Ligisten SV Schwanenberg aus Heinsberg – einen Gegner, den er zuvor nie für ein Testspiel in Erwägung gezogen hätte.

Beide Vereine trennen zwar nur 15 Minuten Autofahrt, fußballerisch jedoch zwischen Nieder- und Mittelrhein ein ganzer Fußballverband. Ich kenne die Mannschaft von Schwanenberg nicht, ich weiß also nicht, auf wen wir treffen. Das ist dann ein richtiger Test, sagt Tasyapan.

Schwanenbergs damaliger Trainer Matthias Denneburg musste nach einer Absage kurzfristig einen neuen Testspielgegner finden – und bekam auf sein Gesuch umgehend drei Angebote. Die Gruppe basierte ursprünglich ja auf den Vereinen vom Niederrhein. Daher ist es schön, wie die Gruppe zusammenwächst. Man hat so nicht immer die gleichen Gegner, denn ich wäre nie aktiv auf Rheindahlen gekommen, sagt Denneberg.

Tasyapan ergänzt: Die Gruppe verbindet. Trainer aus anderen Kreisen sind so quasi zu Whatsapp-Freunden geworden, man schreibt sich gelegentlich und bleibt auf dem Laufenden. Es bringt ein großes Netzwerk.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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