Unfallversicherung lehnt Zahlung an missbrauchten Messdiener ab

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Unfallversicherung lehnt Zahlung an missbrauchten Messdiener ab

In einem umstrittenen Fall hat die Unfallversicherung die Zahlung an einen ehemaligen Messdiener abgelehnt, der Opfer von Missbrauch wurde. Der Betroffene hatte Ansprüche auf Schadenersatz und Entschädigung für die erlittenen seelischen Traumata angemeldet. Die Versicherung begründete ihre Ablehnung damit, dass die psychischen Folgen des Missbrauchs nicht direkt mit dem Unfall zusammenhängen. Diese Entscheidung hat für Aufregung in der Öffentlichkeit gesorgt und wirft Fragen nach der Verantwortung der Kirche und der Versicherung auf.

Unfallversicherung lehnt Zahlung an missbrauchten Messdiener ab

Ein ehemaliger Messdiener beantragt eine Rente von der gesetzlichen Unfallversicherung wegen Missbrauchs durch einen katholischen Priester, jedoch wurde sein Antrag abgelehnt. Die Übergriffe im Pfarrhaus und in einer Kapelle hätten nicht in Zusammenhang mit der Tätigkeit als Messdiener gestanden, begründete die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) ihre Ablehnung.

Dagegen hat der Betroffene Widerspruch eingelegt. Auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erklärte die Versicherung am Mittwoch in Hamburg, sie könne zu dem Fall keine Stellung beziehen, da es sich um ein laufendes Verfahren handele.

Grundsätzliche Frage

Grundsätzliche Frage

Grundsätzlich können Fälle sexualisierter Gewalt Versicherungsfälle der gesetzlichen Unfallversicherung sein. Nicht nur Beschäftigte bei den öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften seien versichert, sondern auch ehrenamtlich Tätige. Die Prüfung erfolge einzelfallbezogen.

Gegen die Entscheidung können Betroffene Widerspruch einlegen, der von der VBG überprüft werde.

Missbrauch im Erzbistum Paderborn

Nach Angaben der Zeitung wurde der ehemalige Messdiener in den 70er Jahren im Erzbistum Paderborn schwer missbraucht. Die Kirche habe in Anerkennung des Leids bereits 68.000 Euro gezahlt.

Die Berufsgenossenschaft sehe den Missbrauch nicht im Zusammenhang mit der ehrenamtlichen Tätigkeit als Messdiener. Das Opfer selbst habe die Nähe zum Pfarrer gesucht und in einem engen Vertrauensverhältnis zu ihm gestanden, zitiert das Blatt aus einem Schreiben der VBG an den Betroffenen. „Zu den sexuellen Übergriffen ist es gekommen, weil Sie ihn um Rat baten, als Sie pubertätsbedingte körperliche Veränderungen an Ihrem Körper wahrnahmen.“

Kritik an der Entscheidung

Der Betroffene wirft der VBG eine Täter-Opfer-Umkehr vor. Der ablehnende Brief habe bei ihm eine Retraumatisierung ausgelöst, berichtete sein Betreuer der Zeitung.

Der Fall wird auch im Zusammenhang mit einem anderen Prozess beobachtet, in dem es um die grundsätzliche Frage geht, ob die Amtshaftung des Erzbistums nicht nur den dienstlichen, sondern auch den privaten Bereich eines Priesters umfasst.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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