- USA: Präsident Biden präsentiert Pläne für Überarbeitung des Obersten Gerichtshofs
- USA: Biden präsentiert Reformpläne für Obersten Gerichtshof
- Biden fordert Reformen am Supreme Court: Amtszeitbeschränkungen und Ethikkodex für Richter
- „Ich habe großen Respekt vor unseren Institutionen und der Gewaltenteilung“
- Biden fordert Amtszeitbeschränkungen für Richter
- Ethikkodex für Richter
- Kritik von Donald Trump
USA: Präsident Biden präsentiert Pläne für Überarbeitung des Obersten Gerichtshofs
In den Vereinigten Staaten von Amerika hat Präsident Joe Biden am gestrigen Tag seine lang erwarteten Pläne für eine Überarbeitung des Obersten Gerichtshofs vorgestellt. Diese Änderungen sollen den Supreme Court, das höchste Gericht des Landes, grundlegend reformieren und die politische Ausrichtung des Gerichts ändern. Die Pläne sehen vor, die Anzahl der Richter am Obersten Gerichtshof zu erhöhen und die Amtszeit der Richter zu begrenzen. Damit will Biden die Polarisierung des Gerichts reduzieren und eine bessere Vertretung der amerikanischen Bevölkerung erreichen.
USA: Biden präsentiert Reformpläne für Obersten Gerichtshof
US-Präsident Joe Biden hat am Montag seine lang erwarteten Pläne für eine Reform des Obersten Gerichts vorgestellt. Biden forderte den Kongress auf, Amtszeitbeschränkungen und einen Ethikkodex für die neun Richterinnen und Richter am Supreme Court einzuführen.
Zudem drängte er die Abgeordneten des Repräsentantenhauses und des Senats, eine Verfassungsänderung zu verabschieden, die den Schutz des amerikanischen Präsidenten vor Strafverfolgung einschränkt.
Biden fordert Reformen am Supreme Court: Amtszeitbeschränkungen und Ethikkodex für Richter
Das Weiße Haus erläuterte am Montag die Reformvorschläge, die angesichts der knappen Mehrheitsverhältnisse im Kongress jedoch kaum Chancen auf eine Umsetzung haben. Zudem bleiben nur noch weniger als 100 Tage bis zur Wahl eines Nachfolgers von Biden im November.
Das Oberste Gericht fällte mit seiner konservativen Mehrheit in jüngster Zeit Urteile, die jahrzehntealte Grundsatzentscheidungen zum Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch und zu Regulierungsbefugnissen der Bundesbehörden kippten.
Zudem kritisierten Vertreter der Demokraten ihrer Meinung nach fragwürdige Beziehungen und Entscheidungen einiger Mitglieder des konservativen Flügels des Gerichts und zweifelten an ihrer parteipolitischen Neutralität.
„Ich habe großen Respekt vor unseren Institutionen und der Gewaltenteilung“
„Ich habe großen Respekt vor unseren Institutionen und der Gewaltenteilung“, schrieb Biden in einem am Montag veröffentlichten Gastbeitrag in der „Washington Post“. „Was jetzt geschieht, ist nicht normal und untergräbt das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Entscheidungen des Gerichts, einschließlich derer, die die persönlichen Freiheiten betreffen.“
Die wahrscheinliche Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Vizepräsidentin Kamala Harris, teilte mit, das amerikanische Volk müsse Vertrauen in einen Obersten Gerichtshof haben. Die vorgeschlagenen Reformen würden dazu beitragen, das Vertrauen in den Gerichtshof wiederherzustellen, die Demokratie zu stärken und sicherzustellen, dass niemand über dem Gesetz stehe.
Biden fordert Amtszeitbeschränkungen für Richter
Der Präsident wollte seinen Vorschlag noch am Montag in der Präsidentenbibliothek in Austin im US-Staat Texas erläutern. Biden fordert die Abschaffung der Ernennung von Richterinnen und Richtern für den Obersten Gerichtshof auf Lebenszeit. Er schlägt stattdessen vor, dass der amtierende Präsident alle zwei Jahre eine Richterin oder einen Richter ernennt, der dann 18 Jahre lang am Gericht tätig ist.
Zur Begründung erklärt er, Amtszeitbeschränkungen trügen dazu bei, dass sich die Zusammensetzung des Gerichts regelmäßig ändere und das Ernennungsverfahren berechenbarer werde.
Ethikkodex für Richter
Zudem verlangt der Präsident vom Kongress ein Gesetz, das einen durchsetzbaren Ethikkodex für das Gericht festlegt. Richterinnen und Richter müssten dann Geschenke offenlegen, sich von politischen Aktivitäten fernhalten und sich von Fällen zurückzuziehen, an denen sie oder ihre Ehepartner finanzielle oder andere Interessen haben.
Biden fordert den Kongress außerdem auf, eine Verfassungsänderung zu verabschieden, die das jüngste Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs aufhebt, wonach ehemalige Präsidenten weitgehende Immunität vor Strafverfolgung genießen.
Kritik von Donald Trump
Der frühere US-Präsident Donald Trump lehnt eine Reform des Supreme Courts ab und bezeichnete die Pläne der Demokraten als verzweifelten Versuch, den Schiedsrichter zu spielen. „Die Demokraten versuchen, sich in die Präsidentschaftswahlen einzumischen und unser Justizsystem zu zerstören, indem sie ihren politischen Gegner, mich, und unseren ehrenwerten Obersten Gerichtshof angreifen“, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. „Wir müssen für unsere fairen und unabhängigen Gerichte kämpfen und unser Land schützen.“
Schreibe einen Kommentar