Venezuela: Entscheidung des Schicksals - ist Präsident Maduro am Ende?

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Venezuela: Entscheidung des Schicksals - ist Präsident Maduro am Ende?

Die venezolanische Krise erreicht ihren Höhepunkt. Präsident Nicolás Maduro steht unter Druck wie nie zuvor. Die Opposition unter Führung des selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó fordert seinen Rücktritt und die Internationale Gemeinschaft unterstützt diese Forderung. Die Lage im Land ist chaotisch: die Wirtschaft liegt am Boden, die Menschen leiden unter Hunger und Not. Die Frage aller Fragen lautet: Wie geht es weiter mit Venezuela? Wird Maduro seinem Schicksal entgegengehen oder kann er sich noch einmal aus der Affäre ziehen? Wir analysieren die aktuelle Lage und blicken in die Zukunft.

Wahlentscheidung in Venezuela: Ist Maduro am Ende?

Mit seinem markanten Schnurrbart und einem siegesbewussten Lächeln schaut Nicolás Maduro den Wähler vom Wahlzettel an. Venezuelas autoritärer Präsident steht dort ganz oben, weil er von mehreren Parteien als Kandidat nominiert wurde - nicht nur einmal, sondern gleich 13-mal.

Schicksalswahl in Caracas: Maduro gegen González Urrutia

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Sein größter Herausforderer ist dagegen nur dreimal zu sehen. Und doch werden dem bis vor kurzem noch weitgehend unbekannten Ex-Diplomaten Edmundo González Urrutia vom Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria Democrática gute Chancen eingeräumt, Maduro bei der Wahl an diesem Sonntag nach elf Jahren an der Macht aus dem Präsidentenpalast zu vertreiben.

Venezuela auf der Schwelle zum Wandel: Maduro kündigt Blutbad an

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Zwar sind die Umfragen, die zum Teil einen deutlichen Sieg des Herausforderers prognostizieren, zunächst einmal mit Vorsicht zu genießen. Allerdings gehen zahlreiche Beobachter davon aus, dass die Chancen für einen Politikwechsel in Caracas tatsächlich so hoch sind wie seit langem nicht mehr - vielleicht höher als 2019, als sich der Oppositionspolitiker Juan Guaidó zum Interimspräsidenten erklärt hatte und von vielen Ländern anerkannt worden war.

Das Militär stellte sich damals hinter Maduro. Der Präsident saß die Krise einfach aus und Guaidó verlor an Unterstützung. In Venezuela steht eine Schicksalswahl an, bei der die Opposition geeint ist und gar einst treue Regierungsanhänger sind angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage inzwischen von Maduro enttäuscht.

Aufgrund von Korruption, Missmanagement und internationalen Sanktionen steckt das Land mit den größten weltweit bekannten Erdölreserven in einer schweren Wirtschaftskrise. Über 80 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Immer wieder kommt es zu Stromausfällen. Gas, Medikamente und Benzin sind knapp. Mehr als sieben Millionen Menschen - ein Viertel der Bevölkerung – haben Venezuela in den letzten zehn Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.

Zudem geht die linke Regierung hart gegen Andersdenkende vor. Zahlreiche Oppositionelle wurden bereits inhaftiert oder von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ermittelt wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Venezuela.

Maduro warnte zuletzt vor einem Bürgerkrieg und einem Blutbad, sollte er nicht wiedergewählt werden. In dem südamerikanischen Land operieren mehrere kriminelle Gruppen, die Verbindungen zur Regierung unterhalten. „Die Gefahr, dass so etwas in Gewalt umschlägt, ist also relativ groß“, sagt der Lateinamerika-Experte Günther Maihold von der Freien Universität Berlin.

Die Wahl in Venezuela wird in ganz Lateinamerika und auch in den USA mit Interesse verfolgt. Die Massenauswanderung aus dem südamerikanischen Land bringt viele Nachbarländer an ihre Belastungsgrenzen. Sollten die Sanktionen gegen Venezuela gelockert und die heruntergewirtschaftete Ölindustrie modernisiert werden, könnten die Wirtschaftsbeziehungen wieder aufblühen. Davon dürfte auch die regionale Sicherheitslage profitieren.

Beobachter rechnen am Sonntag nicht mit einer freien und fairen Wahl in Venezuela. Sollte Oppositionskandidat González dennoch gewinnen, wären laut Maihold mehrere Szenarien vorstellbar, darunter die Annullierung der Wahl durch die Regierung. „Maduro könnte etwa einen Wahlbetrug organisieren, den er dann selber aufdeckt“, sagt der Politikwissenschaftler.

Denkbar wäre auch, dass das Militär eingreift und einen Machtwechsel verhindert. Ein drittes Szenario wären Verhandlungen zwischen der Regierung und der Opposition, beispielsweise über Straffreiheit für derzeitige Regierungsmitarbeiter oder eine schrittweise Machtübergabe.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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