Viersen-Dülken: Die Befreiung von nationalsozialistischer Vergangenheit in der Region

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Viersen-Dülken: Die Befreiung von nationalsozialistischer Vergangenheit in der Region

Die Stadt Viersen-Dülken in Nordrhein-Westfalen hat einen wichtigen Schritt in Richtung Aufarbeitung ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit gemacht. Nach Jahrzehnten der Verschleierung und Verdrängung hat die Stadtverwaltung beschlossen, die dunkle Vergangenheit des Nationalsozialismus in der Region aufzuarbeiten und zu dokumentieren. Dieser Prozess der Befreiung von der Last der Geschichte ist ein wichtiger Meilenstein für die Stadt und ihre Bürger. In den kommenden Wochen und Monaten werden Zeugenberichte, Dokumente und Fotos gesammelt und ausgestellt, um das Geschehen während des Zweiten Weltkriegs zu dokumentieren. Die Stadt will damit einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Erinnerung leisten und die Geschichte der Region aufarbeiten.

Viersen-Dülken: Die Region auf dem Weg zur Auseinandersetzung mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit

Viersen-Dülken: Die Region auf dem Weg zur Auseinandersetzung mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit

Als der Krieg 1945 zu Ende war, folgte die lange Zeit der Aufbereitung der NS-Zeit. Wer waren die überzeugten Täter? Wer waren die Mitläufer? Wie groß war die Schuld? Wie groß musste die Sühne sein?

Die Entnazifizierung zog sich auch in unserer Region über viele Jahre hinweg und betraf nicht nur die Ortsgruppen der NSDAP, sondern auch viele Bereiche des öffentlichen Lebens: beispielsweise Verwaltung, Polizei und Schule. Gerade bei den Lehrern, Polizisten, Verwaltungs- und Justizmitarbeitern stieß die Entnazifizierung an ihre Grenzen, denn die Betroffenen wurden in den jeweiligen Berufen wieder dringend benötigt.

Notfalls halfen sogenannte „Persilscheine“, um wieder in die alte Position zu kommen. Letztlich bleibt die Erkenntnis, dass die Sühne oftmals nicht im Verhältnis zur Schuld stand.

Historiker Bernd-Dieter Röhrscheid und Stadtarchivar Udo Holzenthal führen dies am Beispiel des ehemaligen Leiters der Gefängnisse in Anrath, Dr. Bodo Combrinck, vor Augen.

In einem Vortrag der Reihe „HeimatKreisArchiv“ in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Viersen erklären sie am Dienstag, 3. September, um 19.30 Uhr im Kreisarchiv am Ransberg 41 in Viersen-Dülken, wie Combrinck mehrfach in amerikanischer und britischer Haft, unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden war, letztlich aber nicht als Täter kategorisiert wurde.

So konnte Combrinck in den 50er-Jahren wieder als Anwalt arbeiten. Der Eintritt für die Veranstaltung kostet 5 Euro, eine Voranmeldung ist erwünscht. Anmeldungen über kreis-viersen-vhs.de oder [email protected].

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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