Wahl in den USA: Der neue Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance
In den Vereinigten Staaten von Amerika gewinnt die Wahlkampfsaison an Dynamik. Nun steht fest: Der republikanische Kandidat für die Vizepräsidentschaft, J.D. Vance, wird seinem Parteikollegen und Präsidentschaftskandidaten im Vorfeld der Wahl am 3. November 2024 zur Seite stehen. Der 38-jährige Vance, ein ehemaliger Marineinfanterist und Bestseller-Autor, setzte sich in den Vorwahlen gegen mehrere Mitbewerber durch. Seine populistische Rhetorik und seine Forderungen nach einer strengeren Einwanderungspolitik haben ihn bei vielen Wählern beliebt gemacht. Die Frage ist nun, ob er auch dazu beitragen kann, die Spitzenkandidatur seines Parteikollegen zu stärken.
Trump wählt rechten Hardliner JD Vance als neuen Vizepräsidentschaftskandidaten
Senator J.D. Vance hat sich als „America First“-Ideologe profiliert, der Donald Trumps isolationistische Weltsicht teilt. Seine Wahl zum Vize des am Montag offiziell beim Parteitag der Republikaner nominierten Präsidentschaftskandidaten bedeutet für Europa nichts Gutes.
Trump zieht mit J.D. Vance als Vize in Präsidentschaftswahl
Der Rechtsaußen agitierte nach seiner Wahl in den Senat 2022 gegen weitere Hilfen für die Ukraine und gab zu Protokoll, dass ihm das Schicksal des von Russland überfallenen Landes „egal“ ist. Der Mann aus dem Rostgürtelstaat Ohio ist ein großer Handelsprotektionist und Klimaleugner, der freiwillig die Drecksarbeit für die Öl- und Gasindustrie erledigt.
Mit Trump gemein hat er die Eigenschaft, wenig diplomatisch zu sein. Rüpelhaft kritisierte er die deutsche Energie- und Verteidigungspolitik als „idiotisch“. Und auch die NATO müsse sich auf harte Zeiten einstellen.
Vance als Garant für Isolationismus
Während der ehemalige Vizepräsident Mike Pence ein Garant für das Bündnis war, der die isolationistischen Instinkte Trumps unter Kontrolle halten konnte, dürfte Vance diese nur verstärken.
Vor allem aber ist Trumps Vizepräsidentschaftskandidat ein Karrierist, der sich dem Ex-Präsidenten nur allzu willig vor die Füße geworfen hat. Seine Wandlung von einem, der den Präsidentschaftskandidaten 2016 noch „Amerikas Hitler“ nannte, zum Verfechter der „großen Lüge“ von den gestohlenen Wahlen, zeichnen Vance als ultimativen Opportunisten.
Vance als Trumps williger Vize
In einem Interview gab er kürzlich zu erkennen, dass er getan hätte, wozu Pence nicht bereit war: Listen mit Fake-Wahlleuten zu benutzen, um den Willen des Volkes zu manipulieren. Er wird Trumps autokratischen Neigungen gewiss nicht im Weg stehen.
Vance bringt keine neuen Wähler ins Spiel
Ob die Entscheidung für den rechten Hardliner Trump außerhalb der extremeren Fanbasis hilft, darf bezweifelt werden. Er bringt keinen Bundesstaat ins Spiel, macht die Partei für Frauen nicht attraktiver oder spricht Minderheiten wie Latinos und Afroamerikaner an. Dieses Vize hilft Trump nicht, über seine weiße Basis hinauszuwachsen.
Das einzige vermeintliche Plus, das Vance für den November mitbringt, ist sein Alter. Er ist einer der jüngsten Vizepräsidentschaftskandidaten in der Geschichte. Das geht mit einer Unerfahrenheit einher, die einen fast hoffen lässt, dass Trump – bei einer Rückkehr ins Weiße Haus – alle vier Jahre durchsteht.
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