Wahlkampf-Alarm in Sachsen und Thüringen: Für die CDU wird es jetzt spannend

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Wahlkampf-Alarm in Sachsen und Thüringen: Für die CDU wird es jetzt spannend

In den beiden ostdeutschen Bundesländern Sachsen und Thüringen nimmt der Wahlkampf Fahrt auf. Die CDU, die in beiden Ländern lange Zeit die stärkste politische Kraft war, sieht sich plötzlich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Die jüngsten Umfragen zeigen, dass die CDU in beiden Ländern stimmenverlierend ist und ihre Führungsrolle bedroht ist. Die Frage nach der Zukunft der CDU in den beiden Bundesländern wird jetzt akuter denn je. Wie wird die CDU auf diese Entwicklungen reagieren und kann sie ihre Wählerbasis stabilisieren?

WahlkampfAlarm in Sachsen und Thüringen: CDU muss sich schnellstmöglich regeln

CDU feiert 75-Jähriges Bestehen, aber Erfolge in Sachsen und Thüringen sind getrübt

In den Stunden vor Schließung der Wahllokale versuchten die Unionisten, noch mal etwas Kraft zu tanken, sich auch in früheren Erfolgen zu sonnen und sich selbst zu rühmen - die CDU/CSU-Bundestagsfraktion feierte am Sonntagmorgen ihr 75-Jähriges Bestehen. Und das im beschaulichen Bonn am Rhein, wo Politik oft etwas gemächlich dahin geschwappt ist.

Dort jedenfalls beschwor der Fraktionschef und CDU-Vorsitzende Friedrich Merz die Geschlossenheit der Union. Die wird auch notwendig sein. Denn nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen beginnen nun wieder unruhige Zeiten für Merz & Co. In vielerlei Hinsicht.

AfD holt auf, CDU bleibt stärkste Partei

AfD holt auf, CDU bleibt stärkste Partei

In Sachsen bleibt die CDU die stärkste Partei, die AfD hat aber stark aufgeholt; in Thüringen dazu gewonnen, aber klar hinter den Rechten geblieben und mit einer überaus komplizierten Aussicht auf die Macht. Das ist die Bilanz der CDU bei den Landtagswahlen in den beiden Ost-Länder.

Sie kann sich als Sieger sehen, aber halt mit leichte Kratzern an der Krone. Parteichef Merz wird sich erst an diesem Montag im Berliner Konrad-Adenauer-Haus äußern, nach den Beratungen der Gremien, dann zusammen mit den beiden Spitzenkandidaten Michael Kretschmer und Mario Voigt auf dem Podium.

CDU muss sich neu orientieren

Die CDU steht nun vor wichtigen Weichenstellungen. Zum einen stellt sich die Frage, mit wem man angesichts der komplizierten Gemengelage in den beiden Ländern eine Regierung bilden will. Merz hatte offiziell verkündet, er wolle sich raushalten, das sei Sache der Landesverbände.

Eine Kooperation mit der AfD soll es keinesfalls geben, eine mit dem überraschend starken Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wohl eher. Käme es so, würde das ebenso auf die Bundesebene ausstrahlen.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann betonte, man behalte die Ruhe. Wenn er auf die Zahlen schaue, gebe es nur noch eine echte verbliebene Volkspartei. Michael Kretschmer in Sachsen habe Platz eins geholt, Mario Voigt in Thüringen - der die Regierungsübernahme anstrebt - sei nahe der 25 Prozent. Wir sind das Bollwerk, sagte Linnemann.

Kritik an möglicher Zusammenarbeit mit Wagenknecht-Truppe

Intern gibt es schon viel Kritik, dass mit der Wagenknecht-Truppe im Allgemeinen und mit Wagenknecht im Besonderen eventuell gemeinsame Sache gemacht werden könnte. Dafür aber nicht mit einer inzwischen eher weichgespülten Linken wie in Thüringen. Merz wird sich vielleicht nicht am Montag, aber in den nächsten Wochen dazu verhalten müssen.

Er steht unter Zugzwang. Schließlich werden mögliche Koalitionen im Bundestagswahlkampf im nächsten Jahr eine große Rolle spielen. Auch, wie es die Union weiter mit der AfD hält, wird nach dem Erfolg der Rechten in den beiden Ländern wieder debattiert werden.

Linnemann erklärte am Wahlabend, eine Zusammenarbeit mit der AfD werde es in Sachsen und Thüringen nicht geben. Und dabei bleibt es. Da sind wir sehr, sehr klar, so der CDU-Politiker.

Zukunft der Union ungewiss

Die Zukunft der Union bleibt ungewiss. Ist Friedrich Merz nun aber gestärkt durch die beiden Urnengänge – oder nicht? Das wird sich vermutlich erst dann beantworten lassen, wenn klarer ist, wie die Union in Sachsen und Thüringen Regierungen bilden will.

Der Weg zur Kanzlerkandidatur bleibt daher spannend. Noch steht der genaue Fahrplan aber nicht, und wenn doch, wird in der Union eisern dazu geschwiegen. Ende der Woche kommt der Fraktionsvorstand von CDU/CSU im brandenburgischen Neuhardenberg zur Klausur zusammen, dort wird es um die Migrationspolitik gehen. Aber sicherlich auch über die Folgen der Landtagswahlen.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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