Wann erreicht der Dax den 20.000-Punkte-Marke?
Die Frage, wann der Deutsche Aktienindex (Dax) die 20.000-Punkte-Marke erreichen wird, beschäftigt seit geraumer Zeit Anleger und Marktbeobachter. Die Entwicklung des Dax in den letzten Jahren zeigt einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, der hoffnungsvolle Aussichten auf eine baldige Überschreitung dieser Marke eröffnet. Doch wie realistisch ist diese Prognose und welche Faktoren müssen beachtet werden, um eine genaue Einschätzung der Lage zu treffen? In diesem Artikel werden wir die grundsätzlichen Einflussfaktoren auf den Dax analysieren und eine Prognose über den Zeitpunkt der Überschreitung der 20.000-Punkte-Marke treffen.
Dax auf Kurs zum Punkte-Rekord: Was den Weg blockiert und was den Aufwärtstrend hält
Dax hält noch nicht auf: Gründe für einen weiteren Anstieg auf 20.000 Punkte
Der Deutsche Aktien-Index (Dax) erreichte am vergangenen Freitag bei mehr als 19.400 Punkten wieder ein Rekordhoch. Viele erwarteten für diese Woche einen Anstieg auf mehr als 20.000 Punkte. Doch der Dax fiel am Montag erst einmal zurück und verzeichnete gegen 16 Uhr ein Minus von knapp 0,3 Prozent bei 19.350 Punkten. Doch dies scheint nur ein Zwischentief gewesen zu sein. Der Dax ist weiterhin nur knapp drei Prozent vom Überwinden der zweiten Zehntausender-Grenze in seiner Geschichte entfernt.
Es gibt aktuell genug Argumente, die dafür sprechen, dass der Aufwärtstrend längerfristig anhalten wird. Zinsen sinken, was gut für die Finanzierungskosten von Unternehmen und Aktien ist, da die Attraktivität festverzinslicher Anlagen abnimmt. Die Zinspolitik der großen Notenbanken bleibt deshalb ein Kurstreiber für die Aktienmärkte weltweit.
Dax-Riesen und Dax-Zwerge
Die Unternehmen mit dem größten Börsenwert im Dax sind SAP (rund 240 Milliarden Euro), Siemens (143 Milliarden), die Telekom (131 Milliarden) und die Allianz (116 Milliarden Euro). Die geringste Marktkapitalisierung weisen Porsche (sechs Milliarden Euro), Zalando (acht Milliarden Euro) und Satorius (neun Milliarden) auf.
Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für wertpapierbesitz (DSW), ist jedenfalls optimistisch: „Es gibt keine Gründe, warum nicht nach Erreichen der 20.000 Punkte der DAX weiter steigen sollte, wenn tatsächlich weitere Zinssenkungen erfolgen oder angekündigt werden und daraufhin endlich auch die Konjunktur anzieht.“
China und die USA
In den USA ist die Lage ein wenig komplizierter. Ein Wahlsieg Donald Trumps am 5. November könnte höhere Staatsverschuldung, neue Zölle und höhere Inflation bedeuten, was die US-Notenbank Fed zu Zinserhöhungen zwingen könnte. Gewinnt dagegen Kamala Harris, könnte der Aufwärtstrend anhalten, jedenfalls dann, wenn der US-Wirtschaft die erhoffte weiche Landung gelingt.
In China ist der Leitindex CSI in den letzten Wochen um 16 Prozent gestiegen, was auf Wachstum hindeutet. Deshalb hat Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater darauf hingewiesen, dass vor allem die Kurse jener deutschen Unternehmen mit einem starken Chinageschäft gestiegen seien – beispielsweise die der Autobauer.
Realwirtschaft und Börse
Andererseits sieht man in Deutschland, dass selbst in volkswirtschaftlich eher mauen Zeiten, die Aktienkurse trotzdem deutlich steigen könnten. „Die Konjunktur in Europa und erst recht in Deutschland gibt keinen Rückenwind. Insofern sind es die international erfolgreich aufgestellten Unternehmen und vor allen Dingen die Entlastungen über die zu erwartenden weiteren Zinssenkungen in den USA und Europa, die hier die Kurse nach oben bewegen“, sagt Tüngler.
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist 2023 um 0,3 Prozent gefallen, für das laufende Jahr sagen Wirtschaftsforscher ein Nullwachstum voraus. Zum Vergleich: Seit Anfang 2023 hat der Dax ungefähr 35 Prozent zugelegt, in den vergangenen zwölf Monaten 27 Prozent. Da sagen viele, die Börse habe sich von der Realwirtschaft entkoppelt. Das stimmt so aber nicht.
Dax-Ziel 20.000 Punkte in Sicht: Was den Index weiterhin nach oben treibt
Der Blick in die Geschichte lässt viele den September als den schlechtesten Monat des Jahres am Aktienmarkt wahrnehmem. Mal abgesehen davon, dass solche Analysen immer sehr zeitraumbezogen sind und es im neunten Kalendermonat auch schon genug Ausreißer nach oben gab: Für den September des laufenden Jahres wird ein Plus unter dem Strich stehen. Aktuell beträgt das mehr als zwei Prozent.
Mit steigenden Börsenkursen werden die Reichen noch reicher, ihr Vorsprung auf den weniger vermögenden Teil der Menschheit wächst. Die Kluft zwischen Elon Musk, Bernard Arnault und Co. auf der einen und Kleinsparern auf der anderen Seite wird also noch größer.
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