Wesel: Obdachlose kritisieren Caritas wegen Unterkünften
In der Stadt Wesel ist ein Konflikt zwischen der Caritas und obdachlosen Menschen eskaliert. Die Obdachlosen kritisieren die Caritas heftig wegen der Unterkünften, die ihnen angeboten werden. Laut den Kritikern sind die Unterkünften in einem unhaltbaren Zustand und bieten keine angemessene Unterstützung für Menschen in Not. Die Caritas wird beschuldigt, die Bedürfnisse der Obdachlosen zu ignorieren und stattdessen nur ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Der Konflikt wirft ein schlechtes Licht auf die Arbeit der Caritas in Wesel und fordert eine umgehende Lösung.
Wohnungslose kritisieren Caritas-Zuständigkeit in Wesel
Die Bewohner der städtischen Notschlafstelle am Herzogenring in Wesel sind unzufrieden mit der Übernahme der Unterkunft durch die Caritas zum 1. Oktober. Die Stimmung unter den Bewohnern hat sich gekippt, nachdem bekannt wurde, dass die Caritas den Bewohnern jeden Abend ein anderes Bett zuweisen wird.
„Nach allem, was wir bislang wissen, wird fast alles nur schlechter als bislang“, beklagt Renate Hoppe, eine Vertreterin der Wohnungslosen. „Es ist eine Zumutung“
Caritas und Stadt planen „Obdachlosen-Campus“
Die Caritas und die Stadt Wesel planen einen Neubau in der Weseler Innenstadt, um eine umfassende Versorgung der wachsenden Zahl von Wohnungslosen in Wesel zu gewährleisten.
„Wir wollen, dass niemand draußen übernachten muss. Keiner soll ohne Obdach sein. Es handelt sich nur um eine Übernachtungsmöglichkeit, um die schlimmste Not zu lindern – mehr aber auch nicht“, erklärt Michael van Meerbeck, Direktor des Wohlfahrtsverbandes.
Kritik an Caritas-Zuständigkeit in Wesel: Herberge wird renoviert
Renate Hoppe und viele andere Bewohner befürchten, dass sie künftig nicht mehr am Wochenende auf ihren Zimmern bleiben können, so wie es bisher die Regel war. Sie kritisieren auch, dass sie ihre privaten Sachen in einem Spind, den sie anmieten müssen, unterbringen müssen.
„Einige arbeiten bei Globus und müssen schon um 6 Uhr da sein und abends zum Teil bis 20.30 Uhr arbeiten. Wie soll das alles laufen, wenn abends immer wieder neu die Betten verteilt werden? Es ist doch eine Zumutung, wenn man jeden Abend seinen Schlafraum neu einrichten muss, um am nächsten Morgen alles wieder wegzuräumen“, erklärt Renate Hoppe.
Caritas reagiert auf die Kritik
Michael van Meerbeck, Direktor des Wohlfahrtsverbandes, kann die Kritik von Renate Hoppe und ihren Mitstreitern nachvollziehen. „Damit haben wir gerechnet. Auch dass es zu vielen Missverständnissen kommen wird. Und dass die ganze Sache eine harte Nummer wird, wissen wir auch“, sagt er.
Die Caritas will nun peu à peu alle Räume streichen und alle Betten mit leicht zu desinfizierenden neuen Matratzen und neuer Bettwäsche ausstatten. Abends ab 18 Uhr werden dann die freien Betten in den täglich gereinigten Räumen neu verteilt, erklärt van Meerbeck.
„Um es einmal ganz klar zu sagen: Die Gesellschaft lässt niemanden, der nicht will, draußen schlafen. Es soll auch niemand verhungern und ohne ärztliche Behandlung sein. Aber darüber hinaus hat jeder eine Verantwortung für sich selbst. Ohne eigenes Mitwirken geht nun mal nichts“, stellt Michael van Meerbeck klar.
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