Wie begann die Industrialisierung in Erkelenz? Die Industrialisierung in Erkelenz ist ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte dieser Stadt. Es begann im 19. Jahrhundert, als neue Fabriken und Industrien entstanden. Dieser Prozess wurde durch die Entdeckung von Kohlevorkommen in der Region vorangetrieben, was zu einem starken wirtschaftlichen Aufschwung führte. Die Entwicklung von Verkehrsinfrastruktur wie Eisenbahnen spielte ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Industrialisierung von Erkelenz. Diese Veränderungen hatten weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Menschen in der Region und prägten die Stadt nachhaltig. Heute sind noch viele Industriedenkmäler aus dieser Zeit erhalten, die an die Anfänge der Industrialisierung in Erkelenz erinnern.
# Erkelenz: Vom Kleingewerbe zur Industrialisierung - Eine historische Entwicklung
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts bildeten das Kleingewerbe und die Landwirtschaft die wirtschaftliche Grundlage in Erkelenz. Im Umland der Stadt existierten zahlreiche Hauswebereien, die vor allem für Fabriken in Gladbach und Rheydt arbeiteten. Im Jahr 1861 waren im Erkelenzer Land insgesamt 4744 Webstühle in Betrieb. Erste industrielle Ansätze zeigten sich ab 1825, und 1852 erhielt Erkelenz Anschluss an die Bahnstrecke Aachen-Mönchengladbach.
Eisenbahnanschluss und Weberei: Der Beginn der Industrialisierung in Erkelenz
Die Einführung von mechanischen Webstühlen markierte den Beginn der Industrialisierung in Erkelenz. Im Jahr 1856 gründete Johann Bernhard Oellers aus Venrath die mechanische Weberei J.B. Oellers. Mit 70 Webstühlen der Firma Monforts aus Mönchengladbach und 120 Arbeitern begann Oellers seine Tuchfabrikation. Die Fabrikhalle umfasste beeindruckende Ausmaße von 50 mal 18 Metern und 13 Metern Firsthöhe.
JB Oellers: Pionier der mechanischen Weberei in Erkelenz im 19. Jahrhundert
J.B. Oellers baute nicht nur eine erfolgreiche Weberei auf, sondern errichtete auch ein großes Wohnhaus an der Bahnhofstraße und erwarb umliegende Grundstücke für seine Fabrik. Nach seinem Tod im Jahr 1904 übernahm sein Neffe Bernhard Sieben die Leitung der Fabrik. Neben Kleiderstoffen produzierte das Unternehmen auch Steppdeckensatins.
Der Erste Weltkrieg und die darauf folgende Besetzung führten 1923 zur vorübergehenden Stilllegung der Fabrik. Nach Wiederaufnahme der Produktion und den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise musste die Fabrik 1929 endgültig schließen. Die Enkelin von Julius Daltrop führt heute das Betten-Spezialgeschäft unter dem Namen Betten Wirtz.
Erkelenz hat eine reiche industrielle Vergangenheit, die mit Namen wie J.B. Oellers eng verbunden ist. Die Stadt hält Erinnerungen an diese Ära lebendig, und der ehemalige Park von Oellers ist heute ein öffentlicher Stadtpark, der die Bevölkerung zum Verweilen einlädt.
Dieses sind nur einige Schlaglichter auf die industrielle Entwicklung in Erkelenz, die in späteren Folgen weiter beleuchtet werden.
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