Wülfrath: Gasthof Becker existiert seit 50 Jahren

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Wülfrath: Gasthof Becker existiert seit 50 Jahren

In der Stadt Wülfrath gibt es einen Ort, der seit Jahrzehnten zum Treffpunkt für Einheimische und Gäste aus nah und fern geworden ist: den Gasthof Becker. Seit 50 Jahren ist dieser traditionsreiche Gasthof ein wichtiger Teil des Stadtbildes und ein Symbol für Gastfreundschaft und Hospitalität. In all den Jahren hat sich der Gasthof Becker zu einem beliebten Treffpunkt für Feiern und Veranstaltungen entwickelt und ist zu einem festen Bestandteil des Wülfrather Stadtlebens geworden.

50 Jahre Gasthof Becker: Eine Familientradition

Geplant war es nicht, doch inzwischen kann sich Björn Becker (43) nichts anderes mehr vorstellen. Und das besondere Jubiläum in diesem Jahr macht ihn auch ein wenig stolz: In diesem Mai feiert der Gasthof Becker sein 50-jähriges Bestehen.

Vom Terrassen-Café zu einem beliebten Treffpunkt

Vom Terrassen-Café zu einem beliebten Treffpunkt

Das Gebäude an der Tiegenhöfer Straße, wo der Gasthof auch heute noch beheimatet ist, wurde von Beckers Großvater, Johann Becker, 1974 errichtet. Er hatte ein Terrassen-Café geplant, erzählt Björn Becker. Parallel gab es im unteren Geschoss bereits die Gaststätte – damals jedoch noch verpachtet. Sie lief unter dem Namen Pferdestall. Doch das Konzept des Terrassen-Cafés fruchtete nicht.

Deswegen übernahm nach kurzer Zeit bereits Johann Beckers Sohn, Peter Becker, die oberen Räume und machte daraus unter dem Namen Café In (in alten Artikeln oft auch Café Inn geschrieben) eine der angesagtesten Discos im Kreis Mettmann.

Zwei Generationen, eine Leidenschaft

Zwei Generationen, eine Leidenschaft

In 50 Jahren gab es mit Gründer Peter Becker und Sohn Björn zwei Generationen, die den Gasthof Becker leiteten. Die dritte Generation Becker steht in den Startlöchern: Ob Tochter Lena einmal den Gasthof übernimmt, ist offen.

Ein Stammtisch für Stars

Ein Stammtisch für Stars

Hans Peter Becker, wie er mit vollständigem Namen hieß, hatte bereits mit rund 18 Jahren die Verantwortung für die Disco. Viele Stars der damaligen Zeit gingen ein und aus, erzählt Björn Becker und blättert dabei in einem alten Album. Darin Signaturen und Bilder von bekannten Künstlern wie Peter Orloff, Roberto Blanco, Jürgen Drews und andere. Drews, so erzählt Becker, sei damals Stammgast gewesen.

Von der Disco zur Gastwirtschaft

Von der Disco zur Gastwirtschaft

Zurück zur Tiegenhöfer Straße: Mit der Disco-Technik ausgestattet, wurde das Café In zum Treffpunkt der Wülfrather. Außerdem etablierte sich im Haus ein Getränkehandel. Dieser wich dann aber später, als der Gasthof unten für den Restaurantbetrieb 1996 erweitert wurde.

Anfang der 80er-Jahre übernahmen Peter Becker und seine Frau Hildegard nämlich auch die Gastwirtschaft, die dann unter dem Namen Gasthof Becker lief. Während sich das Restaurantangebot unten konzentriert, wurde aus der ehemaligen Disco ein Veranstaltungsraum.

Ein neuer Weg

Björn Becker wurde 1981 geboren und wuselte schon als Kind im Familienbetrieb herum. Doch entschied er sich zunächst dafür, seine Leidenschaft für Autos zum Beruf zu machen, wurde Karosserie-Meister. Doch als 2003 seine Mutter verstarb und ab 2007 auch sein Vater mit gesundheitlichen Problemen kämpfte, hing er den Job an den Nagel, stieg ins Restaurant ein, übernahm den Betrieb 2009.

Ich wollte nicht, dass das hier alles endet. Ich bin stolz auf das, was meine Familie geschaffen hat, begründet Becker und ergänzt: Alles, was ich in der Küche kann, habe ich von meinen Eltern gelernt, sagt er.

Tradition und Innovation

Die gutbürgerliche Küche ist bis heute das Markenzeichen des Gasthofes. Doch vieles andere hat sich in den Jahren in der Gastronomiebranche gewandelt. In den 90ern kam zunächst der Partyservice dazu. Für private Feiern oder auch für Feste von Vereinen und sogar Großveranstaltungen in der damaligen Stadthalle oder heute im Paul-Ludowig-Haus, zum Beispiel das Oktoberfest der Kalkstädter, macht das Team gerne.

Das Catering für Veranstaltungen macht heute eins der größten Standbeine aus. Denn für das Feierabendbier kommen die Menschen heute nicht mehr in die Gastwirtschaft. Dass sich Gäste an die Theke setzen, um etwa zu Würfeln, sei auch eher die Ausnahme.

Früher kam man, um neue Leute kennenzulernen, sich auszutauschen, Neuigkeiten zu erfahren. Das läuft heute alles über das Internet, bedauert Becker.

Ein Jubiläum feiern

Zur Feier des 50-jährigen Jubiläums möchte Becker die Idee des Sparklubs aufleben lassen. Wann genau, kann er jetzt aber noch nicht sagen. Erst einmal soll die Renovierung abgeschlossen sein, so der Gastronom. Die Fassade wird neu gemacht und erhält einem frischen Anstrich. Und auch im Veranstaltungsraum wird nach einem Wasserschaden renoviert.

Bisher am einschneidendsten – nach der Einführung des Rauchverbots – war die Pandemie, die kurz nach dem Tod von Unternehmensgründer 2019 einsetzte. Es war hart von jetzt auf gleich, als keine Feiern durchgeführt werden durften und auch das Restaurant geschlossen bleiben musste, betont Becker.

Existenzängste gab es. Geholfen hat den Beckers, denn auch Björns Frau Yvonne (42) ist im Familienbetrieb engagiert, dass sie weiterhin die Gästezimmer an Monteure vermieten durften. Ende der 90er gab es die ersten Zimmer, heute sind es 18 Stück mit über 40 Betten. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen, resümiert Björn Becker.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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