Xanten: Die Straßengemeinschaft Am Blauen Stein in Lüttingen feiert ihr goldenes Jubiläum.
In der idyllischen Gemeinde Lüttingen in Xanten wird ein bedeutendes Ereignis gefeiert: die Straßengemeinschaft Am Blauen Stein begeht ihr goldenes Jubiläum. Seit 50 Jahren engagieren sich die Anwohner dieser Straße für das Zusammenleben und die Gestaltung ihres Wohnumfeldes. Die Straßengemeinschaft hat sich zu einem wichtigen Bestandteil der Gemeinde entwickelt und ist ein Vorbild für andere Initiativen in der Region. Anlässlich dieses Jubiläums werden die Mitglieder und Gäste aus der ganzen Region erwartet, um gemeinsam diesen Meilenstein zu feiern und auf die vielen Erfolge der letzten Jahrzehnte zurückzublicken.
50 Jahre Treue und Harmonie: Die Straßengemeinschaft Am Blauen Stein feiert ihr Goldjubiläum
In der Farbpsychologie symbolisiert Blau Harmonie, Treue, Verlässlichkeit und Kommunikation. In der Lüttinger Straße Am Blauen Stein wird diese Symbolik Lebensrealität. Dort steht die Nachbarschaft füreinander ein, wenn Unterstützung gebraucht wird, sie trauert und feiert gemeinsam – seit 50 Jahren.
Am Samstag wurde das Goldjubiläum der Gemeinschaft gefeiert, die ihren Anfang mit einem Zufallsfund nahm. Als 1974 ein Großteil der Häuser an der Straße gebaut wurde, blitzte bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Grundstück von Werner Börgmann plötzlich ein blauschimmernder Findling aus dem Boden hervor.
Der blaue Stein als Symbol der Gemeinschaft
Auch beim nächsten Kneipenabend in der damaligen Gaststätte Van Wesel am Standort des heutigen Antik-Möbel-Geschäfts war der markante Fund Gesprächsthema. Ein geselliger Abend, bei dem der inzwischen verstorbene Werner Börgmann zusammen mit fünf weiteren Nachbarn beschloss, sich künftig häufiger zu treffen und eine Straßengemeinschaft zu gründen.
Der Monolith wurde nicht nur Sinnbild der festen Gemeinschaft, sondern gab der Straße nach der Erschließung des Baugebietes auch ihren Namen. Sie wurde von Neuer Weg in Am Blauen Stein umbenannt.
Ein fester Zusammenhalt
Gemeinsam macht sich die Straßengemeinschaft auf den Weg zum neuen Standort des blauen Steins. Wir hängen uns nicht auf der Pelle, sagt Sylvia Guth-Winterink, aber wir sind immer füreinander da, wenn Hilfe gebraucht wird.
Sie selbst ist vor 20 Jahren mit ihrem Mann Gerd Winterink in die Straße gezogen. Der 69-Jährige ist als ältestes Mitglied der Straßengemeinschaft der Obersteinmeister.
Vor ein paar Jahren hatte mein Mann einen Bandscheibenvorfall, genau zu dem Zeitpunkt wollten wir unser Bad sanieren, erzählt Sylvia Guth-Winterink weiter. Sofort fanden sich zahlreiche Nachbarn, die die Arbeit für uns übernahmen.
Fürsorge und Zusammenhalt
Auch bei Krankheit oder wenn jemand verstirbt, sei man füreinander da. So wird etwa in der Straße bis heute das Nachbarschaftsrecht gepflegt. Dabei wählt jeder Anwohner sechs Nachbarn plus Ersatzperson aus, die als letzte Ehre das Grab ausheben.
Doch nicht nur in schwierigen Zeiten kommen die Nachbarn zusammen. Oft und gerne wird auch zusammen gefeiert. Man trifft sich zu einer Fahrradtour, einem Open-Air-Kinoabend oder einfach zum spontanen Plausch.
Immer am letzten August-Wochenende steht das Straßenfest an. Wimpel und Fahnen schmücken dann die Vorgärten, es gibt Musik, Spiele für die Kinder, ein Buffet und Fassbier.
Zum Höhepunkt der Feier wird der blaue Stein versetzt
Zum Höhepunkt der Feier wird der blaue Stein versetzt – stets vom Vorgarten des alten zum nächstjährigen Steinmeister, der sich damit wiederum bereit erklärt, ein Fest auszurichten. Zum Goldjubiläum hatten die Nachbarn keinen weiten Weg vor sich. Das Jubiläumssteinmeisterpaar Ingrid und Günter Brams wohnt nur zwei Häuser weiter.
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