Yoko Ono im K20 Düsseldorf: Was die Ausstellung sehenswert macht

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Yoko Ono im K20 Düsseldorf: Was die Ausstellung sehenswert macht

Die neue Ausstellung im K20 in Düsseldorf widmet sich der Leben und Werk der japanisch-amerikanischen Künstlerin Yoko Ono. Die Retrospektive bietet einen umfassenden Einblick in das Schaffen der Künstlerin, die sich nicht nur durch ihre musikalischen und künstlerischen Werke, sondern auch durch ihre Pazifismus- und Frauenrechtsbewegung einen Namen gemacht hat. Yoko Ono ist bekannt für ihre avantgardistischen und innovativen Arbeiten, die die Grenzen zwischen Musik, Kunst und Aktivismus verschwimmen lassen. Die Ausstellung im K20 Düsseldorf präsentiert eine Auswahl ihrer bedeutendsten Werke, darunter Installations, Skulpturen und Konzeptkunst, die die Besucher auf eine Reise durch die vielfältigen Facetten der Künstlerin mitnehmen werden.

Yoko Ono im K: Eine Ausstellung, die den Kopf zum Klingen bringt

Könnte gut sein, dass man innerlich angewärmt aus dieser Ausstellung kommt, auf eigenartige Weise aufgeregt und beseelt. Man merkt, dass man von Ideen bestürmt wird und ärgert sich vielleicht, im Museumsshop kein Notizbuch gekauft zu haben, um sie festzuhalten.

Also tippt man Sachen ins Handy, die einem in den Sinn kommen. Sätze, die morgen vielleicht albern klingen, sich in diesem Moment aber zwingend und richtig anfühlen. Zum Beispiel: Zeichne eine Landkarte von deiner Wohnung, aber so, dass man sich darin verirrt. Oder: Gehe ins Fußballstadion und stelle dich so hin, dass du nicht aufs Spielfeld blickst, sondern in die Gesichter der Fans. Und: Organisiere eine Ausstellung in deiner Küche; mach dich schick, lade Leute ein und präsentiere ihnen eine besonders schöne Zwiebel.

Yoko Ono hat diese spontanen Gedanken-Blitze inspiriert. Die Kunstsammlung NRW zeigt im K20 in Düsseldorf eine Überblicksschau der heute 91 Jahre alten Künstlerin, die sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Zu erleben sind rund 200 Arbeiten, die ihre Radikalität poetisch einkleiden.

Das Denken erregt: Yoko Onos Ausstellung im K Düsseldorf

Das Denken erregt: Yoko Onos Ausstellung im K Düsseldorf

Arbeiten, die sich erst durch die Reaktionen der Betrachtenden vollenden. Yoko Ono ist eine Pionierin der konzeptionellen und partizipativen Kunst. Aus den 1950er-Jahren stammen die ersten Objekte in dieser Schau. Das Lighting Piece etwa. Zünde eine Streichholz an und schaue ihm beim Verglühen zu, lautet die Aufforderung.

Yoko Ono führte es selbst auf, es gibt einen Film davon, später beschränkte sie sich oft auf die reine Instruktion. Und indem sie die Kunst verschriftlicht, Farbe sozusagen durch Sprache ersetzt, wirken viele Werke wie Partituren, die vom Publikum im Kopf oder vielleicht sogar tatsächlich weitergesponnen und damit interpretiert werden.

Ein Blick in die Zukunft: Yoko Onos Schau im K Düsseldorf

Ein Blick in die Zukunft: Yoko Onos Schau im K Düsseldorf

Yoko Ono studierte klassische Musik und Philosophie. Music Of The Mind heißt die von Patrizia Dander für Düsseldorf kuratierte Schau denn auch. Und wirklich: Sie bringt den Kopf zum Klingen.

Zweites tolles Kunstwerk: ein Schachspiel nur mit weißen Figuren. Dazu die Anweisung: Spiele so lange, bis du vergessen hast, welche Figuren deine sind.

Drittes tolles Kunstwerk: eine Uhr, der Stundenzeiger fehlt. Dazu ein Stethoskop, mit dem man dem endlosen Geräusch der vergehenden Zeit zuhören kann. Diese Werke sind für den Moment geschaffen, sie geben dem Augenblick Dauer. Sie strahlen Ruhe aus.

Radikalität poetisch einkleiden: Yoko Onos Werk im K Düsseldorf

Radikalität poetisch einkleiden: Yoko Onos Werk im K Düsseldorf

Yoko Onos Ansatz ist oft spirituell, auf die Bildung von Gemeinschaft ausgerichtet. Ihr Humor blitzt auf, immer möchte sie die Imagination des Publikums anregen. Für das Cut Piece ließ sie sich 1965 von einem immer wilder werdenden Publikum mit einer Schere die Kleider vom Leib schneiden. Wer war in diesem Moment das Objekt? Wer und was enthüllte sich dort wirklich?

Die Ausstellung revidiert diese Bilder. John Lennon dürfte die Inspiration für Imagine, den wichtigsten und schönsten Songs des 20. Jahrhunderts, aus der Begegnung mit Yoko Ono geschöpft haben. Imagine lautet denn auch das unausgesprochene Motto dieser Schau.

Die Schau ist bis März 2025 im K20 zu sehen. Die Ausstellung wurde von der Tate Modern in London mit der Kunstsammlung organisiert. Der Katalog kostet 42 Euro.

Es war vielleicht mein erstes Kunstwerk

Es war vielleicht mein erstes Kunstwerk

Yoko Ono entstammt einer wohlhabenden Familie in Tokio. Während die US-Streitkräfte im Frühling 1945 Tokio bombardierten, flüchtete sie aufs Land. Sie erinnert sich daran, wie sie dort auf dem Rücken lag und in den Himmel schaute, sich Speisekarten ausmalte. Die Vorstellungskraft, sagt sie, half ihr zu überleben: Es war vielleicht mein erstes Kunstwerk.

Die 91 Jahre alte Yoko Ono hat sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Auch zur Eröffnung in Düsseldorf erscheint sie nicht.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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