Zoll- und Steuerfahndung durchzieht Wohnungen in Neuss
Am gestrigen Tag kam es in der Stadt Neuss zu einer umfangreichen Zoll- und Steuerfahndungsaktion, bei der mehrere Wohnungen im Stadtgebiet durchsucht wurden. Laut Polizeiangaben bestand der Verdacht auf illegale Geschäfte und Steuerhinterziehung in großem Stil. Die Fahnder der Zoll- und Steuerfahndung suchten nach Beweisen für die illegalen Aktivitäten und konfiszierten Unterlagen und Geldmittel im Wert von mehreren Tausend Euro. Die Durchsuchungen erfolgten in enger Zusammenarbeit zwischen der Zoll- und Steuerfahndung und der Kriminalpolizei. Die Ermittlungen laufen derzeit noch, weitere Informationen werden noch bekannt gegeben.
Zoll und Steuerfahndung durchzieht Neuss: Rund 200 Einsatzkräfte durchsuchen Wohnungen und Firmengebäude
Am Montagmorgen haben rund 200 Einsatzkräfte des Zolls und der Steuerfahndung in Neuss, Kaarst, Düsseldorf und weiteren Städten in Nordrhein-Westfalen sieben Wohnungen und neun Firmengebäude durchsucht.
In Ratingen und Düsseldorf kamen Spezialeinheiten der Polizei zum Einsatz. Die vom Hauptzollamt Aachen durchgeführte Maßnahme wurde vom neu eingerichteten Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) unterstützt.
Steuer und Zollfahndung greift in Neuss und Umgebung: Sieben Wohnungen und neun Firmengebäude werden durchsucht
Im Fokus der Durchsuchungen standen eine Steuerberaterkanzlei und ein Büroservice. Wo genau sich diese befinden, darüber konnte eine Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft auch auf Nachfrage unserer Redaktion keine Auskunft geben – das würde das Steuergeheimnis verbieten.
Hintergrund der Maßnahmen sind Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, die sich unter anderem gegen den 51-jährigen Mitinhaber der Steuerberaterkanzlei und eine 46-jährige weitere Person richten. Beide Beschuldigte wurden festgenommen und sollen nun dem Haftrichter vorgeführt werden.
Die beiden Männer stehen im Verdacht, an Wirtschaftsstraftaten mit Schäden in Millionenhöhe beteiligt zu sein, die den Betrieb sogenannter „Strohmanngesellschaften“ zum Gegenstand haben. Die Einsatzkräfte stellten Vermögenswerte sicher, darunter zwei Luxusfahrzeuge.
Die Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit mehreren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft, die bereits in der Vergangenheit zu Verhaftungen geführt hatten. So wurden im Frühjahr 2024 drei Männer und eine Frau festgenommen, gegen die mittlerweile Anklage am Landgericht Köln erhoben worden ist.
Ermittlungspersonen der Steuerfahndung und des Hauptzollamtes Aachen, das sich mit der Bekämpfung von organisierten Formen der Schwarzarbeit befasst, hatten zunächst unabhängig voneinander gegen diese Tätergruppe, die schwerpunktmäßig in Köln und Umgebung aktiv war, wegen des Verdachts eines schwunghaften Handels mit „Schein- und Abdeckrechnungen“ ermittelt.
Gegenstand der erhobenen Anklage ist insbesondere der Vorwurf der Steuerhinterziehung in einem Volumen von über zwölf Millionen Euro.
Es besteht der Verdacht, dass Mitarbeiter der Kanzlei sogenannte „Abdeckrechnungen“ an bestimmte Mandanten verkauft haben sollen. Durch diese sollen die Mandanten in die Lage versetzt worden sein, dem Finanzamt und anderen Behörden Betriebsausgaben vorzutäuschen, die tatsächlich nicht entstanden waren. Darüber hinaus sollen den Käufern der „Abdeckrechnungen“ Schwarzlohnzahlungen an nicht ordnungsgemäß angemeldete Arbeitnehmer ermöglicht und so Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Millionenhöhe hinterzogen worden sein.
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