Zuwenig Frauenhaus-Plätze: Organisationen erwarten Gesetz zum Gewaltschutz

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Zuwenig Frauenhaus-Plätze: Organisationen erwarten Gesetz zum Gewaltschutz

In Deutschland herrscht nach wie vor ein akuter Mangel an Frauenhaus-Plätzen. Viele Frauen, die Opfer von Gewalt in Partnerschaften oder anderen Formen von Häuslicher Gewalt sind, finden keine sicheren Zufluchtsorte. Die Situation ist besonders dramatisch, wenn man bedenkt, dass viele Frauen und ihre Kinder täglich in Angst um ihr Leben leben müssen. Deshalb fordern Organisationen zum Schutz von Frauen ein umfassendes Gesetz zum Gewaltschutz, das die Situation von Frauen in Not verbessern soll.

Zuwenig Schutzplätze: Organisationen fordern dringend Gesetz zum Gewaltschutz

Die Zahl der Frauen, die in ihren eigenen vier Wänden brutale Gewalt erfahren, steigt seit Jahren. Doch Schutzräume sind knapp. Laut Elisabeth Oberthür vom Verein Frauenhauskoordinierung gibt es in Deutschland einen riesigen Flickenteppich: Ob und zu welchen Bedingungen eine Frau Schutz bekommt, hängt davon ab, wo sie lebt und ob sie ein eigenes Einkommen hat oder sozialleistungsberechtigt ist.

Schwierig ist die Lage etwa für Studentinnen, Frauen mit eigenem Einkommen oder für EU-Bürgerinnen, die keine fünf Jahre im Land sind. Sie müssten ihren Aufenthalt im Frauenhaus häufig ganz oder anteilig selbst zahlen.

Frauenhäuser in NRW müssen viele Gewaltopfer abweisen

Frauenhäuser in NRW müssen viele Gewaltopfer abweisen

Frauenhäuser in NRW müssen viele Gewaltopfer abweisen. Einer aktuellen Statistik des Vereins zufolge haben in den rund 400 Frauenhäusern in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als 14.000 Frauen und etwa 16.000 Kinder Schutz gefunden. Mehr als ein Viertel der Frauen (28 Prozent) trugen die Kosten ihres Aufenthalts dabei ganz oder anteilig selbst.

Die Tagessätze liegen meist zwischen 20 und 100 Euro. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug im vergangenen Jahr 73 Tage. Die kürzeste Aufenthaltsdauer wiesen Frauen auf, die sich an den Kosten des Aufenthalts beteiligen mussten. Bei ihnen gab es eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie zum gewalttätigen Partner zurückkehren. Diesen Schritt gingen 16 Prozent der in der Statistik erfassten Bewohnerinnen.

Es braucht dringend mehr Frauenhäuser

Es braucht dringend mehr Frauenhäuser

Gewalt im Alltag Oberthür sagte, dass ein hoher Anteil von Frauen mit sehr geringem Einkommen oder mit Flucht- und Migrationsgeschichte Schutz in Frauenhäusern sucht. Das spiegele aber nicht wider, dass andere Bevölkerungsgruppen weniger betroffen seien. Sondern es hänge eher damit zusammen, dass diesen Frauen weniger alternative Ressourcen zur Verfügung stünden.

Sie hätten zum Beispiel noch kein Netzwerk, um etwa bei Freundinnen Unterschlupf zu finden, oder nicht genügend Geld für ein Hotel oder eine neue Wohnung.

Warum das Frauenhaus Helferinnen sucht

Warum das Frauenhaus Helferinnen sucht

Im Koalitionsvertrag haben SPD, Grüne und FDP einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen für eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern vereinbart. Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) arbeitet an einem Gewalthilfegesetz, welches das regeln soll.

Doch wann ein Entwurf auf den parlamentarischen Weg gebracht wird, ist noch offen. Ende September hieß es, ein Referentenentwurf werde zeitnah angestrebt. Frauenhäuser stoßen gerade an Feiertagen an ihre Grenzen.

Häusliche Gewalt Frauenhäuser stoßen gerade an Feiertagen an ihre Grenzen. Vor allem Frauenorganisationen erhöhen aktuell den Druck auf die Politik. Geplant war, dass Paus dem Bundestag den Gesetzentwurf noch in diesem Jahr vorlegt. Bis zum Jahresende sind es nur noch sechs Sitzungswochen.

Aus Regierungskreisen war zu hören: Es gibt intensive Ansprache aus den Regierungsfraktionen und Verbänden vor und hinter den Kulissen für ein Gewalthilfegesetz, um die Zahl der Femizide einzudämmen. Der Druck steigt von Woche zu Woche. Es ist nicht hinnehmbar, dass jeden zweiten Tag eine Frau zu Tode kommt.

Femizid Ein Femizid ist, wenn eine Frau aufgrund ihres Geschlechts getötet wird. Oberthür sagte: Ein besserer Schutz von Frauen, die vor gewalttätigen Männern fliehen, steht und fällt mit dem Gewalthilfegesetz. Nur dann gibt es die Chance darauf, dass die Finanzierung endlich für eine ausreichende Zahl von Plätzen reicht und Schutz bundesweit kostenlos und zu einheitlichen Bedingungen zugänglich wird.

Nötig wären zusätzlich bis zu 15.000 Plätze.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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