Rekordfund: 35 Tonnen Kokain sichergestellt in Hamburg
Die Ermittler rund um die Düsseldorfer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Zeos haben den größten Drogenfund in der deutschen Kriminalitätsgeschichte gemacht. Dutzende Tonnen Kokain im Wert von mehreren Milliarden Euro konnten aus dem Verkehr gezogen werden.
Nach Informationen unserer Redaktion sollen die rund 35 Tonnen Drogen im Hamburger Hafen sichergestellt worden und aus Südamerika gekommen sein. Dieser Schlag gegen den Kokainhandel in Deutschland ist bislang der größte in der Geschichte der Bundesrepublik.
Beteiligt an den Ermittlungen
Beteiligt an den Ermittlungen sind neben der federführenden Zeos NRW auch das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und das Zollfahndungsamt. Das Ermittlungsverfahren heißt „OP Plexus“, weil ein komplexes Geflecht an Scheinfirmen zu entwirren gewesen war.
Die Ermittler haben in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Niedersachsen Zugriffe und Durchsuchungen durchgeführt. Kokain gelangt zumeist aus Südamerika vor allem über den Seeweg in große europäische Hafenstädte wie Antwerpen, Rotterdam und Hamburg.
Kokainhandel in Deutschland
In Deutschland gilt Düsseldorf als Hochburg von Kokain-Konsumenten. Geschmuggelt wird der Stoff in großen Containerschiffen, deren Besatzung davon in der Regel keine Kenntnis hat. NRW und Deutschland fungieren für die Kokainkuriere aber in erster Linie als Transitland.
Die Bestimmungsorte sind vor allem Ost- und Südeuropa – insbesondere Italien. Die Spezialabteilung Zeos der nordrhein-westfälischen Justiz bearbeitet herausgehobene und besonders umfangreiche Verfahren der Organisierten Kriminalität.
Weitere Funde
Immer wieder wird Kokain sichergestellt, häufig versteckt in Obstkisten – dabei handelt es sich jedoch um deutlich kleinere Funde. So hatte die Polizei im September vergangenen Jahres zum Beispiel in einem Großhandel in Groß-Kreuz rund 500 Kilogramm Kokain gefunden.
In Hamburg wurden rund 35 Tonnen des weißen Pulvers sichergestellt. Foto: dpa/Christian Charisius
In Europa ist das Kokain-Geschäft fest in der Hand der italienischen ’Ndrangheta. Erst vor wenigen Tagen durchsuchte die Kölner Polizei im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen die berüchtigte Mafia-Organisation Cosa Nostra mehrere Wohnungen und eine Gaststätte.
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