Kritik: Packendes Fluchtdrama „Ich Capitano“

Kritik: Packendes Fluchtdrama „Ich Capitano“

Das packende Fluchtdrama „Ich Capitano“ hat die Kritiker und Zuschauer gleichermaßen begeistert. Die Filmemacher haben es geschafft, das brisante Thema der Flucht auf eindrucksvolle Weise in Szene zu setzen. Die authentische Darstellung der Protagonisten sowie die spannende Inszenierung haben das Publikum tief berührt. Kritiker loben insbesondere die kluge Regiearbeit und das beeindruckende Schauspielensemble. „Ich Capitano“ ist ein Film, der zum Nachdenken anregt und emotional bewegt. Die begeisterten Reaktionen des Publikums sprechen für sich. Dieses Fluchtdrama setzt ein wichtiges Zeichen und zeigt die unverblümte Realität der Flüchtlingssituation auf beeindruckende Weise.

Das ergreifende Fluchtdrama 'Ich Capitano' enthüllt die menschliche Seite der Flüchtlingskrise

In der europäischen Wahrnehmung beginnt die Flüchtlingskrise im Mittelmeer. Die Bilder der überfüllten Boote, die Kurs auf Lampedusa, Sizilien, Lesbos oder die südspanische Küste nehmen, sind zum Synonym der Fluchtbewegung vom afrikanischen Kontinent nach Europa geworden. Dabei ist die lebensgefährliche Passage über das Mittelmeer für die meisten der Geflüchteten nur der letzte Teil einer monate- oder jahrelangen Odyssee, auf der sie unglaubliche Strapazen und Risiken auf sich genommen haben.

Matteo Garrones neuer Film 'Ich, Capitano' taucht tief in die Realität der Migranten ein

Wenn in Matteo Garrones „Ich, Capitano“ die sizilianische Küste aus dem Blau des Meeres auftaucht, ist der Film zu Ende. Denn Garrone („Gomorrha”) interessiert sich für die Geschichte der Menschen vor den Nachrichtenbildern. Sein Film beginnt an einem Morgen in der senegalesischen Hauptstadt Dakar, wo der 15-jährige Seydou (Seydou Sarr) vergeblich versucht, gegen den Lärm seiner jüngeren Geschwister anzuschlafen. Die verwitwete Mutter (Khady Sy) hält die große Familie mit den Einkünften eines kleinen Straßenmarktstandes mehr schlecht als recht über Wasser. Seydou meldet sich bei ihr zum Fußballtraining ab. Aber er und sein Cousin Moussa (Moustapha Fall) gehen nicht zum Sport, sondern auf eine Baustelle, wo sie seit einigen Monaten heimlich Geld verdienen.

Emotionales Meisterwerk 'Ich, Capitano' zeigt die zermürbende Odyssee von Flüchtlingen

Der naive Optimismus, mit dem die Jugendlichen den Aufbruch in eine neue Zukunft wagen, führt sie geradewegs in die Hölle einer Fluchtroute, auf der eine ganze Verbrechensindustrie darauf lauert, die Migrantenströme unbarmherzig auszubeuten. An der Grenze zu Mali werden im Akkord gefälschte Pässe für teures Geld ausgestellt, deren sichtbarer Fake-Charakter nur durch Schmiergeldzahlungen an den Zollbeamten kompensiert werden kann. Mit bunten Prospekten stehen die Schleuser an der Busstation und versprechen den Reisenden, sie durch die Sahara direkt bis nach Tripolis zu bringen.

Der Film von Garrone zeigt intensiv das familiäre, kulturelle und spirituelle Leben der beiden Jungen im Senegal, das in ökonomischer Hinsicht ärmlich, aber reich an persönlichen Bindungen ist. Der Traum von Europa bedeutet immer auch schmerzhafte Abschiede von den eigenen Wurzeln. Immer wieder setzt Garrone Momente von Solidarität und Mitgefühl unter den Flüchtlingen gegen die Bilder von brutaler Unmenschlichkeit. Die Fantasie wird für Seydou – und auch fürs Publikum – zum Überlebenselixier.

Garrone hat die Erzählungen verschiedener Geflüchteter in sein Drehbuch einfließen lassen. Aber dessen Kern beruht auf der Geschichte eines 15-Jährigen, der ein überfülltes Boot von Libyen nach Sizilien lenkte, ohne dass einer seiner Passagiere ums Leben kam. Der junge Seydou Sarr, der hier sein Filmdebüt gibt und in Venedig als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde, spielt die seelische Entwicklung dieses Capitanos auf tief berührende Weise aus. Mit „Ich, Capitano“ ist ihm ein bewegendes Kinowerk über eines der brennendsten Sujets unserer Zeit gelungen, das weit weg vom bloßen Themenfilm durch seine emotionale, künstlerische und visuelle Reichhaltigkeit überzeugt.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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