Ratingen erhält FrauenOrt in Cromford-Auszeichnung
Die Stadt Ratingen wurde kürzlich mit dem Titel FrauenOrt in der renommierten Cromford-Auszeichnung geehrt. Diese Anerkennung würdigt das Engagement und die Bedeutung von Frauen in der Geschichte und Entwicklung der Stadt. Der FrauenOrt in Ratingen wird als Ort der Erinnerung und des Wissensaustauschs dienen, um die herausragenden Leistungen und das Erbe von Frauen hervorzuheben. Die Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung der Gleichstellung und des Respekts für die Rolle der Frauen in der Gesellschaft. Ratingen ist stolz darauf, diese Ehrung erhalten zu haben und verpflichtet sich, die Geschichte und das Erbe der Frauen in der Stadt weiter zu würdigen und zu bewahren.
Ratingen feiert die Auszeichnung als FrauenOrt für Sophie Brügelmann im CromfordMuseum
Jetzt bekommt auch Ratingen einen FrauenOrt, und zwar im LVR-Industriemuseum Cromford: Geehrt wird Sophie Brügelmann, die viele Jahre lang erfolgreich die Geschäfte in Cromford leitete. Der FrauenRat NRW kennzeichnet mit dem Projekt Orte, an denen historische Frauenpersönlichkeiten gewirkt haben, um deren Beitrag zur Geschichtsschreibung Nordrhein-Westfalens sichtbarer zu machen. Ratingen ist nun einer von aktuell 40 Orten in NRW. „Sophie Brügelmann war eine weitsichtige Unternehmerin mit Mut, Herz und Verstand, die ihrer Zeit gleichstellungspolitisch stets Jahrzehnte voraus war“, sagt Nadine Mauch, die städtische Gleichstellungsbeauftragte. Von ihr ging die Initiative zur Bewerbung Ratingens aus, und mit Claudia Gottfried und Anissa Finzi vom LVR-Industriemuseum Cromford fand sie sofort begeisterte Mitstreiterinnen. Alle zusammen freuen sich sehr über die Auszeichnung und planen im Sommer eine kleine Feier. Angedacht ist der 10. Juli, da Sophie Brügelmann an diesem Tag (1775) geboren wurde.
Sophie Brügelmann wird als Pionierin und Unternehmerin bei der FrauenOrtAuszeichnung geehrt
Die Schwiegertochter des Firmengründers Johann Gottfried Brügelmann führte allerdings nicht nur seit dem Tod ihres Mannes gemeinsam mit ihrem Schwager die Geschäfte in der Textilfabrik. Sie verantwortete gleichzeitig den Haushalt im Herrenhaus Cromford, einen eigenen komplexen Bereich: Vieles musste koordiniert und abgestimmt werden, Arbeiten an das Dienstpersonal verteilt und auch kontrolliert werden. Dies betraf nicht nur die Pflege und Instandhaltung des Hauses und der Außenanlagen, auch Waren und Güter für den täglichen Bedarf mussten beschafft werden und die weitere Verarbeitung und Konservierung der Speisen galt es zu organisieren. Bei Führungen durch die Ausstellung im Herrenhaus werden immer mal wieder Ausschnitte aus Sophie Brügelmanns Buch zu ihrer Haushaltsführung vorgelesen. Sophie Brügelmann bestellte beispielsweise 1821 bei einem Kölner Delikatessenhandel allerlei Leckereien wie Mandeln, Sardellen, Zitronenspäne und Gewürzbiskuits und ließ diese nach Cromford bringen. Mit welch logistischem Aufwand dies verbunden war, ist heute kaum vorstellbar.
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