In Düsseldorf wird der Kulturbahnhof eine Ausstellung mit Druckgrafiken von Leo Leonhard präsentieren. Die Werke des renommierten Künstlers werden ab dem nächsten Monat der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Leonhards Arbeiten zeichnen sich durch ihre künstlerische Vielfalt und Detailgenauigkeit aus und bieten den Besuchern einen Einblick in die Welt der grafischen Kunst. Diese einzigartige Ausstellung im Kulturbahnhof verspricht, Kunstliebhaber und Interessierte gleichermaßen anzusprechen und einen besonderen Einblick in das Schaffen von Leo Leonhard zu gewähren. Ein Besuch dieser Ausstellung ist daher für alle Kunstbegeisterten in Düsseldorf und Umgebung sehr zu empfehlen.
Ausstellung im Kulturbahnhof Eller: Druckgrafiken von Leo Leonhard im Fokus
Der frisch sanierte Anbau am Kulturbahnhof Eller widmet sich ganz der Druckgrafik. Die hat viel von ihrer Bedeutung als künstlerisches Medium verloren, seit die Fotografie den Markt übernommen hat. Inzwischen hat jedoch eine Rückbesinnung auf die fast vergessenen manuellen Drucktechniken stattgefunden. Viele junge Künstler experimentieren auf originelle Weise mit ihnen, im Bahnhof Eller wurden einige von ihnen bereits vorgestellt. Die noch bis 21. April laufende Ausstellung widmet sich Leo Leonhard (1939–2011). Er hat in den frühen 1960er Jahren an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert, lebte später in der Nähe von Darmstadt, wo er bis Ende der 1960er Jahre das Druckatelier der Stadt leitete. Von 1987 bis 2004 war er Professor für Zeichnen an der FH Mainz. In Düsseldorf hat er mehrfach ausgestellt, sein bedeutendes grafisches und malerisches Werk blieb hier aber weitgehend unbekannt. Die Ausstellung im Kulturbahnhof zeigt Exponate aus dem Nachlass. Die abendländische Malerei seit der Frührenaissance war für Leonhard durchaus lebendig und auch als Qualitätsmaßstab für das Schaffen zeitgenössischer Kunst geeignet. Wiederholt hat er Motive oder Kompositionen aus der Kunstgeschichte aufgegriffen und zu eigenen Allegorien der Gegenwart verarbeitet.
Rückbesinnung auf manuelle Drucktechniken: Bahnhof Eller präsentiert bedeutendes Werk
Zur Zeit seines Studiums an der Kunstakademie war ungegenständliche Kunst noch Mainstream, amerikanische Malerei die Leitdisziplin – auch in Düsseldorf. Figurative Kunst aller Disziplinen stand hingegen unter dem Verdacht, die Kunst der Vorkriegszeit nicht überwinden zu können oder gar mit dem sozialistischen Realismus zu liebäugeln. In einer der beiden Grafikklassen sammelten sich damals Studenten, die mehr Freiraum und die demokratischen Möglichkeiten der multiplen Druckgrafik schätzten. Auch Leonhard wechselte bald in diese Klasse, sein Frühwerk ist deshalb insgesamt stärker grafisch angelegt. Als Künstler wie Richter oder Immendorf die Situation entscheidend verändert hatten, war Leonhard mit seiner jungen Familie schon lange in den Darmstädter Kunstraum verzogen und mit seiner Druckgrafik bekannt und erfolgreich geworden. Erst mit Beginn der 1970er Jahre nahm er seine Malerei intensiv wieder auf und entwickelte sie im Laufe des folgenden Jahrzehnts zu einer sehr eigenständigen Bildsprache. Nicht wenige seiner Bildfindungen hat Leo Leonhard sowohl als grafische wie auch als malerische Version dargestellt.
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