Ratingen: Heimatverein Lintorf auf der Suche nach Zeitzeugen.

Der Heimatverein Lintorf aus Ratingen ist derzeit auf der Suche nach Zeitzeugen, die wichtige Informationen und Erinnerungen über die Geschichte des Ortes teilen können. Dieser Aufruf richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, die persönliche Erlebnisse aus vergangenen Zeiten mit anderen teilen möchten. Der Heimatverein plant, die gesammelten Erzählungen in einem Projekt zu dokumentieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es ist von großer Bedeutung, dass die Erinnerungen der Zeitzeugen bewahrt und für zukünftige Generationen festgehalten werden. Der Heimatverein Lintorf hofft darauf, durch die Zusammenarbeit mit den Zeitzeugen ein lebendiges Bild der lokalen Geschichte schaffen zu können.

Heimatverein Lintorf sucht Zeitzeugen für Jahresschrift über Eingemeindung vor Jahren

Am 1. Januar 2025 jährt sich die Eingemeindung Lintorfs nach Ratingen zum 50. Mal. Der Verein Lintorfer Heimatfreunde (VLH) möchte den Jahrestag in seiner Jahresschrift „Die Quecke“ thematisieren. Dafür sucht er Zeitzeugen. Vor 50 Jahren tobte im damaligen Angerland der Kampf um die Selbstständigkeit der sechs Angerlandgemeinden: Angermund, Breitscheid, Eggerscheidt, Hösel, Lintorf und Wittlaer mit Kalkum. Der Kampf ging verloren, Angermund, Kalkum und Wittlaer wurden Düsseldorf zugeschlagen, Breitscheid, Eggerscheidt, Hösel und Lintorf kamen nach Ratingen. Jetzt sucht der Heimatverein Zeitzeugen für einen Artikel im Jahresheft des Vereins. Dazu soll in den kommenden Tagen auf der Internetseite des Heimatvereins www.lintorfer-heimatfreunde.de ein Fragebogen veröffentlicht werden. „Zeitzeugen sind für uns nicht nur Menschen, die bereits vor 1975 in Lintorf wohnten“, so Vereinsvorsitzender Andreas Preuß. Zeitzeugen sind auch diejenigen, die erst nach 1975 nach Lintorf kamen, vielleicht sogar erst im vergangenen Jahr. Menschen also, die Lintorf gar nicht mehr als selbstständige Gemeinde kennengelernt haben. „Wir möchten gerne wissen, ob sie sich als Lintorfer fühlen oder als Ratinger, was sie mit Lintorf verbinden“, so Preuß. Die kommunale Neugliederung von 1975 war übrigens nicht die erste, von der Lintorf betroffen war. Schon 1929 gab es eine große Neugliederung. Damals verlor Lintorf knapp ein Drittel seines Gemeindegebietes an Duisburg. Allerdings wohnte in dem großen Waldgebiet rund um Maria in der Drucht kaum jemand. Anders 1975: Über Nacht wurden aus rund 11.000 Lintorfern Ratinger.

Im alten Rathaus an der Speestraße tagte am 30. Dezember 1974 zum letzten Mal der Gemeinderat. Das Gebäude ist bis heute soziales Zentrum und Treffpunkt des Stadtteils. Die Bücherei, das Gesundheitsamt und den Seniorentreff gibt es an der Speestraße 2 noch immer.