Die renommierte Autorin Mirjam Zadoff wird eine Lesung in Mönchengladbach halten, die unter dem Titel Wie wir uns erinnern stattfinden wird. Zadoff, bekannt für ihre einfühlsamen und tiefgründigen Werke, wird sicherlich das Publikum mit ihrer Präsenz und ihrem talentierten Vortrag begeistern. Die Lesung bietet die Möglichkeit, Erinnerungen auf eine neue Weise zu betrachten und die Bedeutung von Vergangenheit und Gedächtnis zu reflektieren. Es wird erwartet, dass Zadoff nicht nur aus ihren Werken liest, sondern auch Einblicke in den Schreibprozess und die Themenwahl geben wird. Die Veranstaltung verspricht eine inspirierende und bereichernde Erfahrung für alle Teilnehmer, die sich für Literatur und Kultur interessieren.
Lesung mit Mirjam Zadoff in Mönchengladbach: Vielfältige Aspekte der globalen Erinnerungskultur beleuchtet
Für die Lesung aus ihrem Buch „Gewalt und Gedächtnis – globale Erinnerungskultur im 21. Jahrhundert“ wählte Mirjam Zadoff drei Passagen zu Versuchen eines angemessenen Erinnerns wie auch zur Verweigerung. Die Auswahl mit Bezügen zur persönlichen Annäherung sowie zu Deportationen im faschistisch geprägten Italien und den Völkermord in Ruanda machte die vielfältigen Aspekte des Sachbuches bewusst und auch die zuvor von Peter Brollik betonten literarischen Qualitäten.
Diskussion über Erinnerungskultur in Mönchengladbach mit Mirjam Zadoff und Experten
Zentral beim vom Förderverein „Lust am Lesen“ in der Reihe „Text – Stationen“ veranstalteten Abend war die anschließende Diskussion der Leiterin des NS-Dokumentationszentrums in München mit Vorstandsmitglied Brollik und Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Unterstützt wurde der thematisch komplexe Abend in der Zentralbibliothek von den Kooperationspartnern Volkshochschule, Heinrich-Böll-Stiftung NRW und Kulturbüro.
Brollik beschrieb Zadoffs Buch als Darstellung, wie an unterschiedlichen Orten der Welt der Kriege, Massaker und Unterdrückungssysteme gedacht werde, welche nationalen Debatten die Geschichte formten und wie diese den Diskurs prägten. Bei der Vorstellung der Autorin zitierte er sie mit den Worten „Vermutlich waren die Kämpfe um das Erinnern noch nie so dramatisch, so global, so existenziell wie heute“.
Heinrichs hob den Wert der Erinnerungskultur hervor – auch aus dem Wunsch heraus, eine Wiederholung der Gräueltaten zu verhindern. Zadoff wertete Putins Liquidierung der zentralen Erinnerungsstätte Memorial als Versuch, den Überfall auf die Ukraine durch eine falsche Geschichtserzählung zu rechtfertigen. Die Historikerin zeigte sich überzeugt, Erinnerungen an nationalsozialistische Verbrechen seien zuallererst getragen worden von Überlebenden des Holocausts. Nach dem Krieg habe keiner die Erfahrungen der wirklichen Opfer hören wollen. Deutschland verdanke in der Aufarbeitung vieles einem internationalen Netz. Heute sei es wichtig zu fragen, wer die Erinnerungen in die Zukunft trage.
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