Mehr neue Abonnenten als erwartet für Netflix - Anleger dennoch enttäuscht
Der Streaming-Riese Netflix vermeldete kürzlich, dass die Zahl der neuen Abonnenten im letzten Quartal höher war als erwartet. Dies deutet auf eine weiterhin starke Nachfrage nach dem Service hin. Trotz dieser positiven Nachricht waren die Anleger dennoch enttäuscht. Die Aktienkurse fielen, da die Erwartungen nicht vollständig erfüllt wurden. Dies zeigt, dass selbst bei guten Ergebnissen die Markterwartungen oft entscheidend sind. Netflix muss nun möglicherweise Maßnahmen ergreifen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und seine Wachstumsziele zu erreichen.
Netflix übertrifft Erwartungen mit neuen Abonnenten - Anleger dennoch enttäuscht
Serien wie „Griselda“ oder „3 Body Problem“ locken Verbraucher erneut in Scharen zu Netflix. Der Streaming-Anbieter gewann zum Jahresauftakt fast doppelt so viele Neukunden hinzu wie erwartet. „Wir haben eine schwer zu kopierende Kombination aus einem starken Programm, hervorragenden Empfehlungen, einer großen Reichweite und einer intensiven Fangemeinde aufgebaut“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Allerdings signalisierte die Firma ein nahendes Ende dieses Booms und blieb mit ihren Umsatzzielen hinter den Markterwartungen zurück. Bei Anlegern verpuffte daher die anfängliche Freude über den Kundenzuwachs rasch. Nachdem die Netflix-Aktie im nachbörslichen US-Handel zunächst drei Prozent zugelegt hatte, notierte sie wenige Minuten später drei Prozent im Minus. Für das laufende Quartal stellte Netflix Erlöse von 9,49 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten auf 9,537 Milliarden Dollar gehofft. Zum Jahresauftakt stieg der Umsatz den Angaben zufolge um fast 15 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn verdoppelte sich nahezu auf 5,28 Dollar je Aktie. Beide Kennziffern lagen über den Markterwartungen. Gleichzeitig wuchs der Kundenstamm um 9,3 auf insgesamt 269,6 Millionen. 40% der Netflix-Neukunden nehmen Abo mit Werbung.
Netflix boomt mit „Griselda“ und „Body Problem“ - Anleger bleiben skeptisch
Dieses Plus verdankt Netflix auch der seit Monaten laufenden Kampagne gegen die Weitergabe von Passwörtern. Um Zuseher, die bislang fremde Zugangsdaten genutzt haben, zu halten, bietet die Firma ein vergünstigtes werbefinanziertes Abonnement an. Inzwischen entscheiden sich dem US-Konzern zufolge in denjenigen Ländern, in denen die Option angeboten wird, 40 Prozent der Neukunden für diese Variante. Analysten erwarten, dass Netflix im laufenden Jahr knapp eine Milliarde Dollar mit Werbung einnehmen wird. Diese Einnahmequelle könne in den kommenden Jahren noch kräftiger sprudeln, prognostizierten die Experten des Vermögensverwalters Wedbush. Beim günstigen Werbe-Abo sei die Gefahr einer Abwanderung von Kunden geringer als bei den teureren werbefreien Angeboten.
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