Zoll: Die kuriosesten Verstecke der Schmuggler für Drogen
Die deutsche Zollbehörde hat kürzlich eine Liste der außergewöhnlichsten Verstecke veröffentlicht, in denen Schmuggler versuchen, Drogen zu transportieren. Unter den Funden waren unter anderem Koffer mit falschen Böden, Pralinenpackungen mit geheimen Fächern und sogar hohle Gemälde, in denen Rauschmittel versteckt waren. Diese kreativen Methoden zeigen, dass Schmuggler immer wieder neue Wege finden, um den Behörden zu entkommen. Der Zoll warnte davor, dass die Bekämpfung des Drogenschmuggels eine ständige Herausforderung bleibt, da die Täter immer raffinierter vorgehen.
Zoll entdeckt ausgeklügelte Drogenverstecke von Koffern bis Stofftieren
Irgendwo musste das Kokain sein. Das wussten Heike Sennewald und ihre Kollegen. Sennewald arbeitet beim Hauptzollamt in Essen, sie ist dort Pressesprecherin und Zollfahnderin. Die Fahnder kontrollierten an einem Flughafen einen Koffer, ihre Tests schlugen positiv an. Doch das Kokain war zunächst nirgends zu finden. Nicht in den Seitenwänden des Koffers eingenäht, nicht in einem doppelten Boden versteckt. Schließlich kamen die Fahnder auf eine Idee: Sie untersuchten das Äußere des Koffers. Und wurden fündig. Die Schmuggler mischten das Koks chemisch mit dem Hartplastik des Koffers zusammen, um es später wieder zu extrahieren. „Der Koffer selbst war das Versteck. Wie genau das funktioniert, weiß ich aber auch nicht“, sagt Sennewald. Viel wichtiger aber: Die Fahnder hatten das Kokain gefunden und konnten es aus dem Verkehr ziehen.
Drogen im Hartplastik: Zollfahnder enthüllen raffinierte Schmuggelmethoden
Schmuggler tun vieles, um ihre Ware vor dem Zoll zu verstecken. Und der Zoll tut alles, um die verbotene Ware zu finden. Dabei geht es nicht nur um illegale Drogen, sondern auch um Waffen, Bargeld, Zigaretten oder unter Artenschutz stehende Tiere und Pflanzen.
Kuriose Funde: Schmuggler verstecken Drogen in Nüssen, Attrappen und Baumaschinen
Das ist zum Beispiel die mexikanische Stoffpuppe, die 2013 im Internationalen Postzentrum im osthessischen Niederaula auftauchte. Den Beamten des zuständigen Hauptzollamts Gießen kam die mexikanische Puppe spanisch vor. Im Inneren fanden sie schließlich kleine Kakteen, die unter Artenschutz stehen und die nach Deutschland geschmuggelt werden sollten. Der Beschuldigte hatte seinen Wohnsitz in NRW, also wurde das Zollfahndungsamt in Essen aktiv und übernahm die Ermittlungen.
Ein besonders krasser Fall trug sich 2021 zu: Drei Männer aus Kleve und Kranenburg wurden festgenommen. Sie versteckten kiloweise Drogen in speziell präparierten Baumaschinen und schickten sie so um die Welt.
Die Kollegen greifen vor allem auf Erfahrungswerte zurück. Sie müssen innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden, ob sie kontrollieren. Auch im nächsten Schritt helfen Erfahrungswerte: Hat man einmal Kokain in Nüssen gefunden, schaut man sich eben auch Nüsse genauer an. Zudem helfen die Spürhunde und technische Hilfsmittel wie die mobile Röntgenanlage, mit der ganze Lkws gescannt werden können. Und natürlich braucht es als Zollfahnderin auch den Drang danach, etwas unbedingt herausfinden zu wollen. „Man braucht schon eine gewisse Terrier-Mentalität“, sagt Heike Sennewald.
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