Griechenland gibt Anführer von Rechtsextremisten vorzeitig frei.

Griechenland gibt Anführer von Rechtsextremisten vorzeitig frei.

In einer überraschenden Entscheidung hat Griechenland angekündigt, den Anführer einer rechtsextremen Gruppe vorzeitig aus der Haft zu entlassen. Diese Maßnahme hat in der Bevölkerung und der politischen Landschaft des Landes große Kontroversen ausgelöst. Der Anführer wird beschuldigt, an verschiedenen gewalttätigen Aktionen beteiligt gewesen zu sein, die zu Unruhen und Spannungen in der Gesellschaft geführt haben. Die Freilassung wird von vielen als skandalös empfunden und wirft Fragen über die Rechtsstaatlichkeit und den Umgang mit Extremismus in Griechenland auf. Die Oppositionsparteien haben scharf gegen diese Entscheidung protestiert und fordern eine umfassende Untersuchung des Falls.

Griechenland lässt Anführer von Rechtsextremisten vorzeitig aus der Haft frei

Der Chef der rechtsextremistischen Partei Goldene Morgenröte, die wegen Angriffen auf Migranten und politische Gegner berüchtigt ist, ist in Griechenland unter Auflagen vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Ein Richtergremium gab am Donnerstag einem entsprechenden Antrag des 66-jährigen Nikolaos Michaloliakos statt, nachdem er die gesetzliche Mindestanforderung für eine vorzeitige Entlassung erfüllt hatte. Dabei wurde berücksichtigt, dass er über 65 Jahre alt ist. Dies verlängert die Zeit seiner Haftstrafe, die formal als abgesessen betrachtet wird. Michaloliakos befindet sich in einem schlechten Gesundheitszustand und hatte vor seinem Prozess bereits 18 Monate in Untersuchungshaft verbracht. Zu den Auflagen gehört, dass er den Großraum Athen nicht verlassen darf.

Schuldspruch gegen Chef griechischer Neonazi-Partei Morgenröte

Michaloliakos und fünf andere Abgeordnete der seit Jahren verbotenen Partei waren im Oktober 2020 der Leitung einer kriminellen Organisation für schuldig befunden und zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Andere Parteimitglieder erhielten geringere Haftstrafen. Insgesamt wurden rund 50 Parteimitglieder nach einem fünfeinhalbjährigen Mammutprozess zu Haftstrafen verurteilt. Neben dem Mord wurden den Angeklagten weitere Gewalttaten und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt. Der Prozess galt als einer der wichtigsten in der politischen Geschichte des Landes.

Die Goldene Morgenröte

Die Goldene Morgenröte wurden in der 1980er Jahren als von den Nazis inspirierte Gruppe gegründet. Während der Finanzkrise stieg die Goldene Morgenröte zur drittgrößten Partei des Landes auf. Später ging ihre Unterstützung zurück. Nach der Krise gelang der Goldenen Morgenröte der Einzug ins Parlament nicht mehr. Nach dem tödlichen Messerangriff eines der Partei nahe stehenden Täters auf einen linken Musiker in Athen 2013 begannen die Behörden, gegen die Goldene Morgenröte vorzugehen. Der Täter erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Mehrere Parteien des Landes und die Familie des Opfers zeigten sich bestürzt über die Entscheidung vom Donnerstag.