München - Der Politiker und Publizist Michel Friedman hat vor der Deutschen Gesellschaft für christliches Kulturwerk gesprochen und betont, dass Deuts

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München - Der Politiker und Publizist Michel Friedman hat vor der Deutschen Gesellschaft für christliches Kulturwerk gesprochen und betont, dass Deutschland keine Erinnerungskultur habe.

Am vergangenen Dienstag hatte Michel Friedman, ein bekannter deutscher Politiker und Publizist, vor der Deutschen Gesellschaft für christliches Kulturwerk in München gesprochen. In seinem Vortrag betonte er, dass Deutschland eine große Lücke in Bezug auf die Erinnerungskultur habe. Friedman warnte davor, dass Deutschland sein historisches Gedächtnis verliere, wenn es keine Anstrengungen unternehme, die Erinnerung an wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten zu bewahren. Sein Aufruf richtete sich an die deutsche Gesellschaft, sich mehr um die Bewahrung der eigenen Geschichte zu kümmern.

Michel Friedman warnt vor Entmenschlichung von Juden

„Nie wieder Antisemitismus“ ist ein gut gemeinter Appell. Eingelöst und damit Wirklichkeit aber wurde er nie, sagt Michel Friedman – und hat darum das erste Kapitel seines neuen Buches einfach nur mit „Wieder“ überschrieben. Also: wieder Gewalt auf Juden, wieder Ermordete, wieder Entführte.

Es ist der 7. Oktober 2023, als Hamas-Terroristen Israel angreifen und ein Massaker unter Juden anrichten. In den sozialen Medien tauchen fast zeitgleich Bilder von verbrannten Menschen auf, von vergewaltigten Frauen, misshandelten Kindern, toten Babys. Was zeigen diese Bilder für Friedman neben der Bestialität noch?

Dass die Terroristen von Hass, aber auch von Gleichgültigkeit getrieben werden: „Ihr seid keine Menschen. Ihr seid es nicht einmal wert, getötet zu werden. Ihr seid es nur wert, vernichtet zu werden. Weil ihr Juden seid.“ Die Botschaft der Terroristen ist nach seinen Worten darum: „Juden sind keine Menschen.“

Das Schweigen der Politiker

Das Schweigen der Politiker

Michel Friedman ist ins Düsseldorfer Schauspielhaus gekommen, liest aus seinem Buch „Judenhass“, redet zwischendurch immer wieder frei und beantwortet am Ende noch ein paar Fragen von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, der früheren FDP-Bundesjustizministerin. Seit 2018 ist sie die erste sogenannte Antisemitismusbeauftragte von NRW.

Natürlich ist dieses Ehrenamt wichtig, verdienstvoll, aber am Ende doch auch eine „gefährliche Konstruktion“, wie es Friedman nennt. Er spricht von einer weiteren Legendenbildung der Politiker, die glauben, etwas getan zu haben. In Wahrheit aber hätten sie ihre Hausaufgaben im Kampf gegen Menschenhass nicht gemacht, dafür aber ein Amt geschaffen.

Ein trauriger Mensch, ein verzweifelter Optimist

Unbegreiflich ist es darum für ihn, „wie man mit einer so billigen Lösung erklärt“, dass es eine der großen Aufgaben sei, mit dem Hass auf jüdische Menschen ernsthaft auseinanderzusetzen, und dies dann „in einen Seitentrakt der Politik steckt“.

Michel Friedman liest, appelliert, spricht, fordert. Und bekennt zum Schluss, dass er „ein trauriger Mensch“ ist. Aber auch „ein verzweifelter Optimist“. Verzweifelt angesichts der vielen Chancen, die Menschen ungenutzt ließen, aus ihren Fehlern zu lernen. „Wir alle machen Fehler. Und dass ich Fehler mache, ist öffentlich bekannt. Aber ich lerne“, so der 68-Jährige.

Die Tatsache, dass „mit mir ein deutscher, jüdischer Mensch hier oben in diesem wunderbaren Theater steht und mit Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe und Respekt darüber verhandeln kann, wie wir uns gemeinsam und gegenseitig schützen, um mehr Mensch sein zu dürfen, ist der kleine Schimmer von mir als Optimist“.

Großer Applaus für Michel Friedman – in einem kaum mehr als zur Hälfte besetzten Großen Haus.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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