Beliebteste Vornamen: Ein Blick in die Träume und Wünsche der Eltern

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Beliebteste Vornamen: Ein Blick in die Träume und Wünsche der Eltern

Die Wahl des richtigen Vornamens für das neue Familienmitglied ist immer wieder ein großes Thema für werdende Eltern. Doch was inspiriert sie bei dieser Entscheidung? Was sind die Träume und Wünsche, die sie mit dem Namen ihres Kindes verbinden? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die beliebtesten Vornamen der letzten Jahre und analysieren, was sie über die Eltern von heute aussagen. Von Klassikern wie Maria und Maximilian bis hin zu trendigen Namen wie Emilia und Liam - wir zeigen Ihnen, was hinter den beliebtesten Vornamen steckt.

Die beliebtesten Vornamen: Ein Blick in die Träume und Wünsche der Eltern

Der eigene Name begleitet jeden Menschen in der Regel ein Leben lang. Um so paradoxer ist es, dass gerade in unserer individualisierten Welt fast alle ihren Namen von außen erhalten – in der Regel von den Eltern.

Die Macht des Namens

Und so tragen die Kinder die Ideen, Eigenarten, Sehnsüchte und Schuldgefühle ihrer Erzeuger mit sich herum, wie die Gene, die sie erben. Der irische Autor Laurence Sterne lässt seine Romanfigur Tristram Shandy über jenen schicksalhaft-charakterformenden Einfluss philosophieren, den ein Name für das Leben hat – und leider nicht nur einen guten. William steht für hochfahrende Pläne, Andrew für die negative Seite des Zahlensystems, Nick gar für den Teufel. Und Tristram ist die Melancholie pur.

Die Rangliste der beliebtesten Vornamen

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat jetzt wieder ihre jährliche Rangliste der beliebtesten Vornamen veröffentlicht. Und wenig überraschend stehen die drei weiblichen Namen Sophia, Emilia und Emma ganz vorne, bei den Jungen sind es Noah, Matteo und Leon. Das war auch in den Jahren zuvor schon so. Man sieht: An der Namensfront tut sich herzlich wenig.

Die Geschichte der Namen

Die populären Vornamen sind es meist schon etwas länger, bisweilen ändern sich die Plätze. Es ist schon erstaunlich, dass in unserem gefühlt auf Individualität und Selbstbestimmung begründeten System sich die beliebten Namen kaum ändern, obwohl sich die Eltern bei der Namenssuche solche Mühe geben. Tatsächlich spiegelt sich in den Vornamen wie sonst nur an wenigen anderen Stellen der augenblickliche Zeitgeist wider.

Die Entwicklung der Namen

Als das Deutsche Reich im 19. Jahrhundert auf dem Höhepunkt seiner Macht stand, dominierten bei den Jungen die patriotischen Namen Karl, Wilhelm, Otto, Heinrich und Friedrich, bei den Mädchen Martha, Frieda, Bertha und Margarete. Das klingt nach Helden und Dynastien, nach Ruhm und Eroberung. In der Nazi-Zeit blieb es bei den germanischen Namen, aber sie klagen irgendwie moderner – Helga, Ingrid und Gisela sowie Wolfgang, Manfred und Horst. Die totale Niederlage 1945 verdrängte auch die noch soeben populären Vorbilder und machte Platz für die eher hebräisch-biblischen oder lateinisch-griechischen Namen wie Sabine, Petra, Susanne und Gabriele oder Michael, Thomas, Andreas und Matthias.

Die Namensgebung heute

Man kann heute vom Vornamen mit einiger Sicherheit auf das Geburtsjahr schließen. Nach der Studentenrevolte in den 60er Jahren änderte sich schlagartig auch die Namensgebung. Tanja, Anja und Kerstin sowie Oliver, Torsten und Dirk standen ganz oben – auch als Protest gegen die Großelterngeneration, die sich über solche Namen mokierte. Als sich die Namen später auch nach Schichten differenzierten, mussten sich plötzlich die Kevins und Marvins sowie die Chantals und Mandys einer neuen Art von Diskriminierung stellen. Wer also Emilia oder Noah heißt, hat größere Aussichten, das Abitur zu machen. Hat am Ende Tristram Shandy doch Recht?

Die individuelle Namensgebung

Die Namensgebung ist ein individueller Akt der Eltern. Manchmal intervenieren Großeltern, Geschwister und Freunde. Das führt aber oft zu Familienfehden. Am Ende entscheidet die Mutter, die das Baby als erste genau ansieht, dann der Vater, der dabei steht. Unsere Namen sind durch das Christentum geprägt, weil vor allem in katholischen Kreisen ein Heiliger oder eine Heilige als Namenspatron herhalten musste. Das ist längst vorbei, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Komisch, dass sich die Menschen dann doch auf eine kleine Zahl von Namen verständigen. Vielleicht ist das auch ein Zeichen von Zusammenhalt. Schön wäre es.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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