Hilden historisch: Telefon-Spionage und lange Osterferien
Die jüngste Nachricht aus Hilden versetzt die Bürger der Stadt in Aufregung: Telefon-Spionage ist aufgedeckt worden. Ein Skandal, der das Vertrauen in die Sicherheit der Kommunikation erschüttert. Gleichzeitig sorgt eine andere Neuigkeit für gemischte Gefühle bei den Einwohnern: Lange Osterferien stehen bevor. Ein unerwartetes Geschenk der Regierung, das jedoch die Frage nach der Organisation von Arbeits- und Familienleben aufwirft. Die Kombination dieser beiden Ereignisse wirft ein grelles Licht auf die aktuellen Herausforderungen, denen die Gesellschaft gegenübersteht.
Hilden historisch: Spionage per Telefon und lange Osterferien in den er Jahren
Wie haben die Menschen vor 100 Jahren gelebt? Was hat sie beschäftigt? Um das herauszufinden, haben wir uns das Rheinische Volksblatt, Hildener Zeitung und Tageblatt, vom 26. März 1924 angeschaut. Im Hauptteil schreiben die Redakteure unter anderem über die bevorstehenden Reichstagswahlen und „bedrohliche französische Rüstungen“. Außerdem berichten sie über die „Entthronung des griechischen Königshauses und den Hitler-Prozess in München. „Telephon-Spionage der Franzosen“ lautet die Überschrift eines Textes im Hildener Teil: Es sei „in der letzten Zeit wiederholt festgestellt worden, daß die Franzosen in den Fernsprechverbindungsleitungen, die das besetzte Gebiet in der Richtung nach Westen und Süden durchlaufen, an verschiedenen Stellen Kontrollstationen eingerichtet haben, um die Gespräche mitzuhören. Es ist deshalb beim Führen von Gesprächen Vorsicht geboten, damit den an den Gesprächen beteiligten Personen keine Unannehmlichkeiten entstehen.“
Rückblick auf die er Jahre in Hilden: Politik, Spionage und Schulferien
Der Start der Osterferien ist erneut verschoben worden: „Wir teilten gestern noch mit, daß nun auch an hiesiger Stelle der Erlaß des Ministers eingetroffen sei, daß die Osterferien am 11. April beginnen sollen. Heute müssen wir nun wiederum von einer Abänderung der Ferienzeit berichten: Mit Rücksicht auf die verschiedenen wirtschaftlichen Veranstaltungen (Tagung für Pädagogik und Deutschkunde in Düsseldorf, Ferienkurse in Bonn) und die Tagung des Rhein. Provinziallehrerverbandes in Krefeld hat der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung genehmigt, daß die Ferien in der Rheinprovinz bereits am 4. April beginnen. Das neue Schuljahr beginnt am 30. April 1924. – Also dreieinhalb Wochen Osterferien.
Inflation gestoppt und Anzeigen im Rheinischen Volksblatt
Nachdem die Inflation gestoppt werden konnte, füllt sich der Anzeigenteil des Rheinischen Volksblattes langsam wieder. „40 Maschinenarbeiterinnen für die Nachmittagsschicht bei acht Stunden Arbeitszeit bei hohem Lohn sofort gesucht“, annonciert die Firma Gehring & Co an der Walder Straße 49. Die Fischhalle an der Klotzstraße 13 bietet von „Donnerstag bis Samstag springlebende Schellfische in jeder Größe von 25 Pfennig an.“ Außerdem seien frische Seeländer Muscheln eingetroffen. „1 Pfd. 10 Pfennig, 10 Pfd. 80 Pfennig, zentnerweise 7 Mark. Hochachtungsvoll Peter Thissen.“
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