São Tomé und Principe, die Inseln am Äquator, teilen ein gemeinsames Schicksal

São Tomé und Principe, die Inseln am Äquator, teilen ein gemeinsames Schicksal

Im Herzen des Atlantiks, nur wenige Grad nördlich des Äquators, liegen die beiden Inseln São Tomé und Principe. Diese beiden ehemaligen portugiesischen Kolonien teilen nicht nur ihre geografische Lage, sondern auch ein gemeinsames Schicksal. Beide Inseln haben eine reiche Geschichte, die von der Sklaverei, der Kolonialisierung und der Unabhängigkeit geprägt ist. Heute stehen sie vor neuen Herausforderungen, wie der Klimaerwärmung und der Armut, die ihre wirtschaftliche Entwicklung und ihre Zukunft bedrohen. In diesem Artikel werden wir die Geschichte und die Herausforderungen dieser beiden Inseln am Äquator näher betrachten.

São Tomé und Principe: Paradies am Äquator

Der Dschungel ruft. Aus den Baumkronen übertönt das Tirilieren und Kreischen der Graupapageien das Geflüster der Nektarvögel und sanfte Gurren der Zimttauben. Ein vorbeischwirrender Haubenzwergfischer, ein schillernder Verwandter des Eisvogels, bringt mit seinem saphirblauen Schopf, dem roten Schnabel und der orangenen Brust Farbe ins Dunkelgrün des Urwalds.

„Eine Reihe an Vögeln hier kann man nirgendwo anders auf der Welt sehen“, sagt João Alves. Einige wie die Príncipe-Drossel gehören zu den seltensten Vögeln der Erde.

Die Inseln am Äquator: einzigartige Tierwelt und Kultur

Wer dem portugiesischen Umweltbiologen in den Bergwald der Insel Príncipe folgt, wähnt sich auf einer Expedition auf einem neu entdeckten Eiland. Um den Dschungelpfad wuchert dichtes Pflanzendickicht. „Wir haben noch immer nicht den Primärwald erreicht“, klärt der 26-Jährige seine Begleiter auf, während er Schlingpflanzen zur Seite schafft, „der wirkliche Urwald ist fast undurchdringlich“.

Seit 2021 arbeitet Alves für die Fundação Príncipe auf einem Archipel im Golf von Guinea, rund 200 Kilometer von der Küste Gabuns.

Entdecken Sie die Geheimnisse von São Tomé und Principe

Die Hauptinsel São Tomé und ihr etwas kleineres Schwestereiland Príncipe liegen nur unweit von der Stelle, wo sich Äquator und Nullmeridian kreuzen. Mit 964 Quadratkilometern ist die Inselnation gerade einmal etwas größer als die Stadtfläche Berlins.

Mit rund 230.000 Einwohnern zählt sie in etwa so viele wie Freiburg. Erst seit wenigen Jahren hat sich die tropische Inselgruppe unter Globetrottern als weit ursprünglichere Alternative zu Mauritius, den Seychellen und Antillen herumgesprochen.

Ein Archipel voller Wunder: São Tomé und Principe

Dass der Tourismus auf São Tomé und Príncipe noch kaum entwickelt ist und die Infrastruktur teilweise noch immer abenteuerlich, empfinden viele Besucher gerade als besonders reizvoll.

Während auf der Hauptinsel São Tomé zu einem gewissen Maße auch ein unabhängiger Tourismus mit Übernachtungen in einfachen Gästehäusern und Strandbungalows möglich ist, lockt Príncipe vor allem weitgereiste und gut betuchte Touristen, die in einem der luxuriösen Strand- und Boutique-Hotels nächtigen.

Unseren Erdball umrundet: São Tomé und Principe, die Inseln am Äquator

Auf den Inseln werden drei verschiedene portugiesische Kreolsprachen gesprochen. Englisch wird nur von wenigen Einheimischen verstanden. Auch daher findet man auf den Inseln nur wenige unabhängige Individualreisende.

Der Vergleich São Tomés und Príncipes mit den Galapagos-Inseln liegt nahe. Beide schienen lange vom Rest der Welt vergessen. Anders aber als Galapagos, das in den letzten Jahren zum Trendziel von Naturtouristen wurde, werden São Tomé und Príncipe noch immer nur von wenigen Menschen besucht.

Dass die Inseln in nächster Zukunft ein Ziel des Massentourismus werden könnte, bleibt schon deshalb nicht zu befürchten, weil sie bisher nur schwierig zu erreichen sind. Aus Europa gibt es einzig aus Lissabon Direktflüge.

Info

São Tomé und Principe

Anreise: Als einzige europäische Fluglinie fliegt TAP Portugal (www.flytap.com) von Lissabon direkt nach São Tomé. Alternativ bietet auch São Tomé Airways (www.stpairways.st) Flüge auf die Hauptinsel und von dort nach Príncipe an.

Unterkunft: Die luxuriösen Zelt-Villen der Sundy Praia-Lodge liegen im Dschungel mit Meerblick in einer abgeschiedenen Strandbucht. Das nicht weit davon gelegene, komplett restaurierte Herrenhaus der Roça Sundy ist heute ein Boutiquehotel, das seine Gäste in die goldene Epoche der Kakaobarone zurückversetzt, www.hbdprincipe.com

Veranstalter: Der Westafrika-Spezialist Ivory Tours hat verschiedene Reisen auf São Tomé und Príncipe im Programm, www.ivory-tours.de, Tel. 09122 / 886573-0

Weitere Informationen: visitsaotomeprincipe.st