Köln: Eine außergewöhnliche Freundschaft entsteht durch Stammzell-Transplantation

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Köln: Eine außergewöhnliche Freundschaft entsteht durch Stammzell-Transplantation

Ein bemerkenswerter Fall von Stammzell-Transplantation hat in Köln zu einer außergewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei Menschen geführt. Durch die Transplantation von Stammzellen eines Spenders hat ein Patient sein Leben gerettet. Doch die Geschichte geht darüber hinaus: Die beiden Männer haben sich nach der Operation getroffen und haben eine tiefgehende Verbindung entwickelt. Heute sind sie engste Freunde und teilen ihre Erfahrungen mit anderen, um das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Stammzell-Spenden zu erhöhen.

Eine außergewöhnliche Freundschaft entsteht durch Stammzelltransplantation

Manche Menschen verbindet die gemeinsame Schulzeit, andere schließen Freundschaft im Fußballverein oder am Arbeitsplatz. Bei Jan Wolfenstädter und Tina Kunath beginnt ihre gemeinsame Geschichte mit einer Diagnose.

Die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft

Die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft

Kunath war acht Jahre alt, als Ärzte Blutkrebs bei ihr feststellten. Das junge Mädchen brauchte einen Stammzellen-Spender. Sie fand ihn in Wolfenstädter - aber nicht nur das. Sie fand auch einen Freund fürs Leben.

„Man merkt, dass man noch einmal anders verbunden ist“, sagt Kunath, als sie in Köln bei einem Pfefferminztee ihre Geschichte erzählt. Wolfenstädter sitzt gegenüber bei einem doppelten Espresso und nickt.

Die DKMS - ein maßgeblicher Teil ihrer Geschichte

Die DKMS - ein maßgeblicher Teil ihrer Geschichte

In der Stadt am Rhein haben sich die beiden in diesen Tagen bei der DKMS getroffen. Die Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat, ist maßgeblicher Teil ihrer Geschichte. Im Durchschnitt vermittelt die DKMS nach eigenen Angaben in Deutschland pro Tag 23 Stammzellen-Spender.

Die Geschichte beginnt

Die Geschichte beginnt

Alles fängt 2011 an, als Wolfenstädter, der heute in Berlin lebt, einen Anruf bekommt, wie beide erzählen. Eigentlich gilt bei ihm während der Ausbildung strenges Handy-Verbot - aber die Nummer lässt ihn etwas ahnen. Es ist ein Tübinger Anschluss - dort steht die DKMS-Zentrale. Wolfenstädter hatte sich vor nicht allzu langer Zeit als möglicher Stammzellen-Spender registrieren lassen.

Die Chemotherapie erzielt nicht den erhofften Erfolg

Bei Tina Kunath, die aus der Nähe von Köthen in Sachsen-Anhalt kommt, sieht es damals nicht gut aus. Eine Chemotherapie erzielt nicht den erhofften Erfolg. Ihr Leben muss sie in einem isolierten Zimmer verbringen. „Da habe ich auch als Kind den Ernst der Lage schon bemerkt“, sagt sie rückblickend.

Die Nachricht, dass ein möglicher Spender gefunden wurde

„Da wusste ich, dass das wohl jetzt eine neue Chance ist, dass es mir besser geht.“

Die Transplantation

Bei der Form von Blutkrebs, unter der Tina Kunath litt, sind sogenannte blutbildende Stammzellen defekt. Dadurch gelangen immer weniger Blutzellen in die Blutbahn, langfristig kann das lebensgefährlich sein. Bei der Stammzelltransplantation werden deshalb einem Spender gesunde blutbildende Stammzellen entnommen. Beim Empfänger werden dann - grob gesagt - die defekten Stammzellen gegen die gesunden des Spenders ausgetauscht.

Die Begegnung auf dem World Blood Cancer Day

Wer der jeweils andere ist - das wissen Wolfenstädter und Kunath damals nicht so wirklich, wie sie sagen. Das ändert sich aber 2014, als die DKMS den ersten „World Blood Cancer Day“ (WBCD) ins Leben ruft, der Bewusstsein für die Themen Blutkrebs und Stammzellspende schaffen soll und der in einigen Tagen, am 28. Mai, wieder ansteht.

Die Freundschaft

„Wir wussten sofort Bescheid“, sagt Wolfenstädter. „In der Sekunde.“ Das Besondere ist, dass es nicht bei dieser einmaligen Begegnung bleibt. Tina Kunath und Jan Wolfenstädter sind nicht nur „genetische Zwillinge“, wie sie die DKMS im Zusammenhang mit der Stammzellen-Spende nennt - sondern sie sind sich auch grundsympathisch. Sie werden Freunde.

Überlebenswichtige Stammzellenspende benötigt. Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Überlebenswichtige Stammzellenspende benötigt.

Einige Worte zum Schluss

Wenn man sie fragt, was das Fundament dieser Freundschaft ausmacht, sagt Kunath, dass Jan Wolfenstädter für sie in gewisser Weise auch eine Art weiterer großer Bruder sei. Der 34-Jährige beschreibt es ähnlich. „Es ist Freundschaft, aber es hat auch eine familiäre Komponente“, sagt er. Es ist eine Art Verbindung, die man vielleicht auch nur verstehen kann, wenn man Teil davon ist. Getrennte Leben, unterschiedliche Stammbäume - und dennoch verbunden durch eine biologische Komponente. Durch Zellen.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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