Erkelenz: Personal in Kindertagesstätten kämpft gegen Überforderung und Burnout

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Erkelenz: Personal in Kindertagesstätten kämpft gegen Überforderung und Burnout

In der Stadt Erkelenz herrscht eine besorgniserregende Situation in den Kindertagesstätten. Das Personal kämpft gegen Überforderung und Burnout. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen für die Kinderbetreuung sind an ihre Belastungsgrenze gestoßen. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Personalmangel, Überlastung und mangelnde Unterstützung durch die Verwaltung. Die Folgen sind dramatisch: Erschöpfung, Frustration und Kündigungen. Es ist dringend notwendig, dass die Stadt Erkelenz und die zuständigen Behörden Maßnahmen ergreifen, um dem Personal in den Kindertagesstätten zu helfen.

Kita-Personal kämpft gegen Überforderung und Burnout

Jahr für Jahr steigen in nahezu allen Kommunen die Zahl der zu betreuenden Kinder. Immer mehr Kleinkinder, immer mehr Ganztagsanspruch, immer mehr Inklusion von Kindern mit körperlichen und geistigen Behinderungen oder anderen Einschränkungen – all das bleibt in der Regel am Kita-Personal hängen.

„Die einzige Stelle, die wir bei unseren Stellenangeboten niemals rausnehmen müssen, weil es einfach immer Bedarf gibt“, bezeichnete kürzlich beispielsweise der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel den Beruf des Erziehers. „Wir erleben die Kita als Ort, an dem zunehmend neue Aufgaben gebündelt werden. Es gibt schon jetzt zu wenig Personal, und genau davon brauchen wir dann demnächst noch deutlich mehr“, beschreibt Lothar Terodde, Kreisverbandsgeschäftsführer beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) die Situation.

DRK richtet Symposium aus

DRK richtet Symposium aus

Um gegenzusteuern, hat der DRK-Verband in Erkelenz jetzt erstmals das Symposium Inklusion ausgerichtet. Ziel dabei: Gemeinsam über die hohen Belastungen sprechen, aber nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.

„Es ist ja beileibe nicht so, dass alle auf der Arbeit zusammenbrechen. Gerade Kita-Personal hat eine hohe Resilienz. Es ist ein schöner Beruf und die Menschen in diesem Sektor machen das hervorragend. Es gibt aber auch einen großen Wunsch, sich auszutauschen“, sagt Terodde.

Das zeigte auch der Zulauf zu der Veranstaltung: 110 Teilnehmer, hauptsächlich aus Kindertagesstätten, waren auf Einladung des DRK erschienen, um in Workshops und Vorträgen über die Belastungen ihres Berufs zu sprechen.

Inklusion im Vordergrund

„Wenn man mit zwei, drei Personen in einer Kita-Gruppe arbeitet, dann hat man sowieso schon alle Hände voll zu tun. Und wenn dann noch ein Kind dabei ist, das besondere Aufmerksamkeit braucht, wird es schnell zu viel, wenn es keine zusätzliche Hilfe gibt“, sagt Vanessa Schmidt, DRK-Expertin für Inklusion und Kita-Assistenzen.

Gerade diese Assistenzkräfte, die es seit wenigen Jahren gibt, seien von unschätzbarem Wert für die Kitas, sagt sie. Inklusion könne schließlich nur gelingen, wenn den Kindern mit besonderen Bedürfnissen auch die entsprechende Aufmerksamkeit zuteilwerden könne.

Wie das gelingen kann, berichtete Marcia Douven, die seit drei Jahren als Kita-Assistentin beim DRK arbeitet. Sie sehe ihre Aufgabe nicht nur darin, dem Kind im Alltag zu helfen, sondern vor allem beim Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse.

„Dies erfordert Sensibilität, Geduld und eine tiefe Verbindung zum Kind“, sagte Douven. „Im Verlauf der letzten drei Jahre konnte ich beobachten, wie sich das Kind erfolgreich mit der Gruppe zusammen entwickelt hat und wie rücksichtsvoll die anderen Kinder mit den individuellen Bedürfnissen des Kindes umgehen.“

Man könne förmlich dabei zusehen, wie Kinder aufblühen und sich plötzlich auch in Gruppen zurechtfinden und soziale Kontakte aufbauen. „Die Teilhabe von Kindern mit besonderen Bedürfnissen am Kita-Alltag ist von entscheidender Bedeutung“, sagt die Assistentin.

Familientag im September

Am 14. September lädt das Deutsche Rote Kreuz zum großen Familientag auf seinem Gelände in Erkelenz ein. Neben der Vorstellung der verschiedenen Institutionen gibt es Mitmachaktionen, einen Trödelmarkt, zahlreiche Spielmöglichkeiten für Kinder und eine Fahrzeugausstellung. Die Inklusion stand dabei besonders im Vordergrund.

Um das zu gewährleisten, brauche es laut DRK zum einen das nötige Personal, zum anderen aber auch die nötigen Ressourcen bei den vorhandenen Kräften. „Empowerment und Selbstfürsorge im stressigen Alltag ist dabei ein ganz entscheidender Faktor“, erklärt Ira Stormanns, Leiterin des DRK-Familienbildungswerks.

Wann sind persönliche Belastungsgrenzen erreicht? Mit welchen Techniken bekommt ein Team stressige Situationen gemeistert? In welchem Rahmen gelingt die Inklusion? Der Austausch sollte Antworten auf diese Fragen liefern.

„Mein Wunsch wäre, dass wir auf diesem Symposium aufbauen und uns weiterentwickeln“, sagt Stormanns. Wichtig sei beispielsweise, auch den Blick auf die Eltern nicht zu vergessen: „Auch die wollen beraten werden, für Inklusion ist die Kooperation mit den Eltern ganz entscheidend.“

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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