Die Ehe abschaffen? Emilia Roig fordert die Abschaffung der Ehe, da Frauen in der Ehe unterdrückt würden

Die spanische Feministin und Autorin Emilia Roig hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, indem sie die Abschaffung der Ehe forderte. Laut Roig werden Frauen in der Ehe unterdrückt und ihre Rechte nicht ausreichend berücksichtigt. Die Ehe, die traditionell als Institution zur Sicherung der Familie und der Gesellschaft gilt, wird von Roig als Instrument der Frauenunterdrückung betrachtet. Die Forderung nach der Abschaffung der Ehe ist ein radikaler Vorschlag, der zu einer breiten Debatte über die Zukunft der Ehe als Institution und die Rolle der Frauen in der Gesellschaft führen wird.

Die Kritik an der Institution Ehe: Ist die Ehe ein Instrument der Unterdrückung?

Emilia Roig, Bestsellerautorin und Politikwissenschaftlerin, hält die Ehe für ein Instrument der Unterdrückung und Diskriminierung von Frauen. Im Interview erklärt sie, warum sie die Abschaffung der Ehe fordert.

Die Ehe als patriarchale Institution

Laut Emilia Roig ist die Ehe eine patriarchale Institution, die die Unterdrückung von Frauen und ihre Ungleichheit mit Männern zentriert und institutionalisiert. Die Ehe sei ein System, das die Macht von Männern schafft und Frauen benachteiligt.

„Es geht weniger um die individuellen Männer, als um das System, das ihre Macht schafft. Es geht weniger darum zu wissen, ob ein Mann ein guter Mann ist, sondern um die rechtliche und die institutionelle Lage, die ihm Macht verleiht.“

Machtdynamiken in Beziehungen

Emilia Roig erklärt, dass in einer kapitalistischen Gesellschaft Geld und der Zugang zu Geld durch Macht definiert werde. Männer verdienen mehr als Frauen, sie besitzen mehr als Frauen. Dies schaffe eine Machtdynamik in Beziehungen, in der Frauen von Männern finanziell abhängig gemacht würden.

„Frauen werden von ihren Männern finanziell abhängig gemacht, besonders wenn sie Kinder bekommen und die Mehrheit der Care-Arbeit übernehmen.“

Die Alternative zur Ehe

Emilia Roig glaubt, dass die Abschaffung der Ehe notwendig ist, um ein anderes System entstehen zu lassen, wo die Liebe zwischen Menschen sich freier gestalten lässt. Sie fordert eine neue Form der Beziehungen, die nicht mehr patriarchal und diskriminierend ist.

„Die Menschheit wurde nicht immer in Ehen, Kernfamilien und monogamen Beziehungen organisiert. Ich finde die romantische Liebe großartig, ich finde Beziehungen großartig, ich habe nichts gegen die Monogamie. Ich finde nur: Die Etablierung einer überlegenen Norm und einer Hierarchisierung der menschlichen Beziehungen ist das Problem.“

Emilia Roig: Das Ende der Ehe, Für eine Revolution der Liebe; Ullstein, 384 Seiten, 22,99 Euro.