Verdammte Heimat: Leclercs Sehnsucht nach dem Monaco-Sieg
Der Monegasse Charles Leclerc hat seine Heimatstadt Monaco noch immer im Blick. Der Ferrari-Pilot kann seinen ersten Grand-Prix-Sieg in seiner Heimatstadt nicht vergessen. Seit seinem Debüt in der Formel 1 im Jahr 2018 strebt er danach, den Monaco Grand Prix zu gewinnen. Doch bisher blieb ihm dieser Erfolg verwehrt. Dieses Jahr will er endlich seinen Traum erfüllen und den Sieg in Monaco feiern.
Über die Zukunft von Monaco
Zeit für neue Siege?
Beginnt eine Geschichte mit den Worten „wie ich ja schon oft gesagt habe“, dann ist das meist kein gutes Zeichen. Und wenn Charles Leclerc in diesen Tagen mal wieder über sein Heimrennen in Monaco sprechen soll, dann wählt er genau diesen Einstieg - um anschließend routiniert die Erinnerungen an Kindheitstage abzuspulen. „Es sind die gleichen Straßen, durch die ich damals mit dem Schulbus fuhr, und jetzt mache ich das in einem Formel-1-Auto.“
Blabla, mag er denken, das habe ich doch schon letztes Jahr erzählt. Und das Jahr davor. Und das davor. Hat die Formel 1 in Monaco noch eine Zukunft?
Pro und Contra
Sehr gerne würde der Ferrari-Pilot wohl an seine Erfolge vor der eigenen Haustür erinnern, das Problem dabei: Es gibt sie nicht. Fünfmal hat der Monegasse im Fürstentum bereits an einem Formel-1-Rennen teilgenommen, nie reichte es zum Sieg, nicht mal zu einem Platz auf dem Podest. „Es war bislang nicht mein erfolgreichstes Rennen“, sagt er, und weil diese Serie teilweise auf bizarre Weise Bestand hatte, ist mittlerweile gar von einem Fluch die Rede.
2021 etwa sollte er das Rennen vom ersten Startplatz beginnen, und in Monaco darf man als Pole-Setter ja eigentlich schon die Sieger-Faust üben. In der Einführungsrunde fiel dann aber ein Getriebeschaden auf, und Leclerc konnte gar nicht erst starten. 2022 lag er mitten im Rennen in Führung, diesmal sollte es endlich klappen, doch schlechtes Timing bei Ferraris Boxenstopp ließ ihn zurückfallen. Bei seinem Debüt 2018 für Sauber ist er nach einem Unfall kurz vor dem Ende ausgeschieden. 2019 verpatzte er das Qualifying, startete als Letzter. Seine Aufholjagd wurde nach mehreren Kollisionen zum Rohrkrepierer. Selbst in der Formel 2 ist er in seiner Titelsaison 2017 in beiden Monaco-Rennen ausgeschieden.
Am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) nun also der nächste Anlauf. Obwohl bislang nie mehr heraussprang als Rang vier, obwohl Leclerc seit zwei Jahren überhaupt nirgends gewonnen hat, und obwohl zuletzt eher McLaren ein echter Herausforderer für Weltmeister Max Verstappen und Red Bull war.
Das Gute an den für Rennfahrer so komplizierten Straßen seiner Heimat sei schließlich auch: „In Monaco fängt man immer von Neuem an. Was vorher war, ist egal, es kann immer Überraschungen geben.“ Leclerc jedenfalls hätte Platz für neue, schöne Erinnerungen.
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