Rassismus-Skandal auf Sylt: Inhaber des Lokals 'Pony' äußert sich zu Vorwürfen

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Rassismus-Skandal auf Sylt: Inhaber des Lokals 'Pony' äußert sich zu Vorwürfen

Ein Rassismus-Skandal hat die nordfriesische Insel Sylt erschüttert. Der Inhaber des beliebten Lokals 'Pony' in Westerland hat sich zu den Vorwürfen von rassistischen Äußerungen gegenüber Mitarbeitern geäußert. Die Anschuldigungen hatten zu einem Mediensturm geführt, der das Lokal in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückte. Nun hat der Inhaber in einem Interview Stellung bezogen und die Vorwürfe widersprochen. Doch wie konnten solche Vorwürfe überhaupt aufkommen? Und was sagen die Betroffenen selbst zu den Anschuldigungen?

Rassismus-Skandal auf Sylt: Partysänger grölen Ausländer raus!

Die Abendsonne über Sylt, Kampen - der Hotspot für reiche Urlauber. Eine ausgelassene Feier - aber das, was auf dem kurzen Video zu hören und zu sehen ist, macht fassungslos.

Die jungen Partygäste grölen zu einem Pop-Hit rassistische Parolen, ein Mann macht eine Geste, die an den Hitlergruß denken lässt. Die, die auf dem Video zu sehen sind, haben augenscheinlich nichts gemeinsam mit dem Bild, was die meisten wohl von Rechtsextremen haben dürften. Sie feiern mit Schampus, in hellen Blusen und Hemden, tragen Sonnenbrillen und goldene Kreolen im Ohr. Das Klischee der Sylt-Schickeria, die Insel der Reichen und Schönen.

„Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!“

„Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!“

Scheinbar völlig ungeniert und ausgelassen grölen sie „Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!“ Seit Donnerstagabend wird der kurze Clip zigfach in den sozialen Medien geteilt, das Entsetzen ist groß. Der Staatsschutz ermittelt, Politikerinnen und Politiker äußern sich schockiert, der Betreiber der bekannten Bar, in der die Party stattfand, distanziert sich.

Laut Bild-Zeitung soll das Video zu Pfingsten im Lokal Pony in Kampen entstanden sein. Ein zutiefst asoziales Verhalten

Reaktionen aus der Politik

Reaktionen aus der Politik

„Solche Parolen sind eklig“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach von einer „Schande für Deutschland“. Linken-Parteichef Martin Schirdewan sagte unserer Redaktion: „Offenbar begreift zumindest ein Teil des Nachwuchs derjenigen, die buchstäblich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, rassistische Spaltung und die Abwertung anhand von Herkunft als ureigenes Interesse.“

„Ich höre leider niemanden, der ein klares Stopp ausspricht“

Nazi-Gegröle auf Sylt

Nazi-Gegröle auf Sylt

Wie die Polizei in Flensburg mitteilte, ermittelt nun der Staatsschutz - wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen. Das Video sei der Polizei zugespielt worden.

„Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Flensburg und der Polizei richten sich zunächst gegen die Personen, die auf dem Video offensichtlich die oben genannten Äußerungen mitsingen bzw. Kennzeichen tätigen“, hieß es in der Mitteilung. Es sei aber nicht auszuschließen, „dass im Rahmen der Ermittlungen weitere Tatverdächtige hinzukommen, die auf diesem Video nicht abgebildet worden sind“.

Reaktionen aus der Politik

„Ich höre leider niemanden, der ein klares Stopp ausspricht“

„Prosecco-Nazis“ und „faschistoide Schnösel“

Es bleibt die Sorge. Die Sorge um den Zusammenhalt der Gesellschaft, dass Rassismus und Feindseligkeit salonfähig werden könnten. Von denen, die so gar nichts mit scheinbaren Nazi-Schmuddelecken zu tun haben, die es sich leisten können, Pfingsten im Promi-Lokal auf Sylt zu feiern.

„Kult, Glamour, Nightlife“, heißt es auf der Website des Clubs, wo laut Speisekarte Currywurst mit Pommes 16 Euro kosten und wo man sechs Austern für 30 Euro schlürfen kann.

Der langjährige Grünen-Politiker Jürgen Trittin schreibt auf der Plattform X von „Prosecco-Nazis“, die Co-Chefin der Grünen Jugend, Svenja Appuhn, spricht von „faschistoiden Schnöseln“. Und Moderatorin Dunja Hayali twittert: „Mit Hitlerbärtchen und Schampus, aber ohne „Ausländer“. #Sylt. 2024.“

Am Freitag steht auf der Website des Pony-Lokals auch: „Kein Platz für Nazis! Wir distanzieren uns von jeder Art von Rassismus und Diskriminierung.“

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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