- Temu und Shein: Warum die Online-Shopping-Plattformen umstritten sind
- Temu und Shein: Die Online-Shopping-Plattformen im Fadenkreuz der Kritik
- Warum Temu und Shein die beliebten Shopping-Plattformen sind und warum sie infrage stellen
- Die dunkle Seite von Temu und Shein: Manipulative Werbung und unklare Preise
Temu und Shein: Warum die Online-Shopping-Plattformen umstritten sind
Die Online-Shopping-Plattformen Temu und Shein haben in den letzten Monaten verstärkt Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch hinter der Fassade der günstigen Preise und der großen Auswahl an Produkten verbergen sich Kritikpunkte, die die Plattformen in die Kritik geraten lassen. Von Vorwürfen der Kopie von Designs über Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen in den Fertigungsbetrieben bis hin zu Zweifeln an der Qualität der angebotenen Produkte - die Liste der Kritikpunkte ist lang. In diesem Artikel werden wir genauer auf die Hintergründe schauen und erklären, warum Temu und Shein so umstritten sind.
Temu und Shein: Die Online-Shopping-Plattformen im Fadenkreuz der Kritik
Die Online-Shopping-Plattformen Temu und Shein werden immer beliebter. Laut einer Konsumenten-Befragung des Kölner Handelsforschungsinstituts IFH geben 91 Prozent der Befragten an, die Portale zu kennen; 43 Prozent hatten dort schon Kleidung, Schuhe, Deko-Artikel und vieles mehr eingekauft.
Warum Temu und Shein die beliebten Shopping-Plattformen sind und warum sie infrage stellen
Temu und Shein machen nicht nur aggressiv Werbung auf sozialen Medien wie Instagram, sie sind auch billiger als die meisten Anbieter. Ein Teppich für 13,83 Euro? Ein Bikini-Oberteil für 5,07 Euro? Zehn Staubwedel für 95 Cent? Auf den Plattformen, die ihren Hauptsitz in Dublin (Temu) und Singapur (Shein) haben, gelten solche Preise als üblich.
Die dunkle Seite von Temu und Shein: Manipulative Werbung und unklare Preise
Die Plattformen, die ihren Hauptsitz in Dublin (Temu) und Singapur (Shein) haben, gelten solche Preise als üblich. Meistens sind die Produkt-Anzeigen gespickt mit Rabatt-Angaben in schwindelerregender Höhe und durchgestrichenen unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP). Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (Vzbv) hält das für einen manipulativen Verkaufstrick und hat sowohl Temu als auch Shein dafür erfolgreich abgemahnt.
„Es wird nicht ersichtlich, woher diese unverbindlichen Preisempfehlungen kommen“, sagt Heiko Dünkel, Jurist beim Vzbv. Dabei könne es sich genauso gut um Mondpreise handeln, also vorsätzlich deutlich überhöhte Preisempfehlungen der Hersteller, oder generell um ausgedachte Konstrukte.
Die Verbraucherschützer haben die Billig-Plattformen noch aus weiteren Gründen abgemahnt. So fehlte dem Vzbv zufolge auf mehreren Temu-Produkten die CE-Kennzeichnung – die ist für Waren, die in der EU vertrieben werden, aber verpflichtend.
Außerdem machte die Plattform, die ursprünglich in China gegründet wurde und erst 2023 ihren Hauptsitz nach Dublin verlegte, die Verbraucherschützer laut Dünkel mit umweltbezogenen Aussagen auf sich aufmerksam, die die Unternehmen nicht nachweisen könnten.
Hinzu kämen die manipulativen Verkaufstaktiken, auch Dark Patterns (dunkle Muster) genannt. Temu und Shein setzten ihre Kundinnen und Kunden beispielsweise regelmäßig unter Druck, wenn sie ständig darauf hinwiesen, dass das Produkt bereits von hunderten anderen Nutzern in den Warenkorb gelegt worden sei.
Ein weiterer Grund für die Abmahnung: Das Bewertungssystem sei auf beiden Shoppingportalen undurchsichtig, befinden die Verbraucherschützer. „Es ist völlig unklar, ob die Bewertungen echt sind, woher sie kommen und ob sie nicht von Temu und Shein gekauft wurden“, so Dünkel.
Temu und Shein haben inzwischen mit einer Unterlassungserklärung auf die Abmahnungen des Vzbv reagiert. Die Verbraucherschützer nahmen sie an – und schlossen die Verfahren so außergerichtlich ab.
„Unabhängig davon muss die Europäische Kommission mit ihren geplanten Leitlinien Klarheit im Sinne der Verbraucher:innen schaffen, wie manipulative und süchtig machende Designs auf Online-Plattformen konkret verhindert werden können“, sagte Vzbv-Vorständin Ramona Pop.
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