Tischtennis: Timo Boll startet Abschiedsreise
Der deutsche Tischtennis-Legende Timo Boll hat offiziell seinen Rückzug aus dem professionellen Sport angekündigt. Der 40-jährige Weltmeister und Olympionike wird in den kommenden Monaten seine Abschiedsreise antreten, um seine Karriere in würdigem Rahmen zu beenden. Nach über zwei Jahrzehnten im Profi-Tischtennis will Boll nun langsam abschied nehmen und sich neuen Herausforderungen zuwenden. Seine Fans werden ihn bei seinen letzten Turnieren live erleben können und ihn für seine großen Erfolge feiern.
Timo Boll beendet seine internationale Karriere nach Olympia
Ein letztes Abenteuer für den Tischtennis-Star
Als Timo Boll am Montagabend in Frankfurt am Main in den Flieger stieg, wusste er, dass es eine ganz besondere Reise für ihn werden würde. Er machte sich auf, zu einem seiner letzten Abenteuer, sagte das Tischtennis-Idol mit einem Lächeln im Gesicht.
Bei den Olympischen Spielen fällt der internationale Vorhang endgültig für den 43-Jährigen, zuvor führt ihn seine Abschiedstour in das Land, in dem er nicht unerkannt die Straßen betreten kann.
Ein Abschied, der weh tut
Ich merke, dass ich ein Alter erreicht habe, das doch sehr auf mein Niveau drückt. Und das macht mich unzufrieden. Irgendwann verlierst du den ständigen Kampf gegen die Schmerzen und den Körper, sagte Boll der FAZ.
Seit Jahrzehnten prägt der gebürtige Erbacher die Sportart, vor 21 Jahren erklomm er erstmals die Spitze der Weltrangliste - damals träumte Tennis-Urgestein Rafael Nadal noch von seinem ersten Grand-Slam-Titel.
Eine herausragende Karriere
Bolls Erfolge sprechen für sich: Neun Medaillen bei Weltmeisterschaften, vier Mal Edelmetall bei Olympischen Spielen, 20-facher Europameister.
Auf diese herausragende Karriere blickt auch der langjährige DTTB-Präsident und heutige DOSB-Chef Thomas Weikert mit tiefem Respekt und ein bisschen Wehmut, wie er auf der Plattform X schrieb: Eine Ära neigt sich ihrem Ende zu.
Ein letzter Einsatz in China
Ab Donnerstag beim WTT Champions tritt Boll ein letztes Mal in China an. Die Entscheidung, seine internationale Karriere zu beenden, habe er lange vor sich hergeschoben, sagte Boll.
Für seinen Verein Borussia Düsseldorf will Boll noch eine Saison weiterspielen, auf der großen Bühne ist nach Paris Schluss.
Ein Fair-Play-Gedanke
Der Fair-Play-Gedanke sei sehr tief in Boll verankert, sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf. Das weiß man auch in China spätestens seit dem WM-Achtelfinale 2005 in Shanghai.
Ich habe es nie bereut, fair und ehrlich zu sein, auch wenn man in dem Moment mehr gibt, als man zurückbekommt, sagte Boll im FAZ-Interview.
Dem Sport, der ihm so viel gegeben habe, will Boll auch nach seinem Karriereende auf jeden Fall treu bleiben und auch China und seinen Menschen weiterhin viel Beachtung schenken, Ideen gebe es genug, sagt Boll: Mein Leben wird sicher interessant und spannend bleiben.
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