Die Beach Boys: Dokumentation bei Disney+ erzählt, wie Pet Sounds entstand

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Die Beach Boys: Dokumentation bei Disney+ erzählt, wie Pet Sounds entstand

Die Musikwelt feiert ein Jubiläum: Vor 55 Jahren veröffentlichten die Beach Boys ihr Meisterwerk Pet Sounds, ein Album, das die Musikgeschichte für immer veränderte. Nun erzählt eine neue Dokumentation bei Disney+, wie dieses Kult-Album entstand. Die Dokumentation bietet Einblick in die Entstehung des Albums und zeigt, wie die Beach Boys unter der Leitung von Brian Wilson ein musikalisches Meisterwerk schufen. Die Zuschauer erfahren, wie die einzelnen Songs entstanden und wie die Bandmitglieder zusammenarbeiteten, um ein Album zu kreieren, das bis heute als eines der besten aller Zeiten gilt.

Die Beach Boys: Dokumentation bei Disney+ erzählt, wie Pet Sounds entstand

Es ist nur ein winziges Detail in dieser Doku, es wird nebenbei in den Film gestreut, aber man kommt nicht drüber hinweg: Als 1965 Rubber Soul von den Beatles erschien, hörten sich die Beach Boys das Album auf der Musikanlage von Doris Day an. Sie kannten den Sohn der Schauspielerin, und natürlich warfen diese Songs sie um. Vor allem Brian Wilson, das Genie der amerikanischen Band, wurde weggepustet.

Die Geschichte eines Meisterwerks

Die Geschichte eines Meisterwerks

Er verkroch sich daraufhin ins Studio und komponierte das Album Pet Sounds, das die vielleicht schönste Musik der 1960er-Jahre beinhaltet. Als seine Band kurz vor dem englischen Veröffentlichungstermin des Meisterwerks 1966 nach London reiste, um Promo zu machen, meldeten sich John Lennon und Paul McCartney. Sie wollten die Platte hören, und sie bekamen sie in einem Hotelzimmer vorgespielt. Sie ließen sie mehrmals laufen, und danach sagte Paul McCartney: Das ist das beste Album aller Zeiten. Und Wouldn't It Be Nice ist der perfekte Song.

Diese Dokumentation bei Disney+ erzählt die Geschichte der Beach Boys, die mit ihren Surf-Rock-Songs die Musikwelt der 1960er-Jahre revolutionierten. Doch hinter der Fassade der Jungs, die auf der Bühne die gleichen Streifenhemden trugen, spielten sich Dramen ab.

Die Beach Boys: Dokumentation über die Entstehung von Pet Sounds bei Disney+

Die Beach Boys: Dokumentation über die Entstehung von Pet Sounds bei Disney+

Die Doku ist gut gemacht. Die verbliebenen Bandmitglieder kommen zu Wort, von den anderen gibt es historische Tonaufnahmen. Lindsay Buckingham von Fleetwood Max, Ryan Tedder von One Republic und Janelle Monae kommentieren Aufstieg und Fall der Beach Boys. Und die faszinierendsten Stellen sind jene, die Brian Wilson bei den Aufnahmen zu Pet Sounds und Smile im Studio zeigen.

Umso heftiger traf es Brian Wilson, dass Columbia Records Pet Sounds zwar ganz gut fand, aber lieber sowas wie California Girls wollte. Als der Vater auch noch ohne Absprache die Songrechte für lächerliche 700.000 Dollar verkaufte und den Musikern dadurch mehrere hundert Millionen Dollar an Tantiemen entgangen sein dürften, gab Brian auf.

Schließlich traf es Dennis Wilson, der einzige Surfer in der Band, rebellierte dagegen, Brian Wilson igelte sich ein. Nach einem Nervenzusammenbruch auf Tour durfte er zuhause bleiben und Lieder schreiben und arrangieren, und wenn die anderen nach teils 30-tägigem Konzertstress heimkehrten, brauchten sie seine Songs bloß noch einzusingen.

Die Doku zeigt auch, wie die Beach Boys zum Anachronismus wurden. Der Zeitgeist wehte an ihnen vorüber; die Stones, Janis Joplin und Hendrix waren das Ding. Doch das Comeback-Konzert 1976 in Anaheim zeigt, dass die Band nie wirklich unterging.

Die Regisseure Frank Marshall und Thom Zimny inszenieren ein Happy End, indem sie zum Finale das Comeback-Konzert 1976 in Anaheim zeigen. Damals war gerade eine Best-Of-LP der frühen Stücke erschienen, eine neue Generation entdeckte America's Band, aber danach folgten: neuerliche Umbesetzungen, Streit um Namens- und Songrechte, Erfolglosigkeit.

Erst seit einigen Jahren wird das Genie Brian Wilson für sein Meisterwerk Pet Sounds in angemessener Form auch in den USA gewürdigt. Auf der aktuellen Rolling Stone-Liste der besten Alben aller Zeiten steht es hinter What's Going On von Marvin Gaye auf Platz zwei. Rubber Soul folgt erst auf Platz fünf.

Das Schlussbild zeigt alle lebenden Beach Boys heute am Strand von Pacific Cove, wo das Coverfoto ihrer ersten LP entstanden war. Es ist rührend, den schwer gezeichneten Brian Wilson zu sehen. Aber auch schön. Denn er ist ja da, und wir haben seine Musik. Also: Hört Caroline, No! Hört God Only Knows! Hört Wouldn't It Be Nice! Gibt kaum was Schöneres.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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