Generisches Maskulinum statt Gendern – Forschung zeigt Einfluss der Sprache
Eine neue Studie hat die Verwendung des generischen Maskulinums in der deutschen Sprache untersucht und dabei den Einfluss auf die Sprachwahrnehmung und -verarbeitung hervorgehoben. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Verwendung des generischen Maskulinums zu einer geschlechtsspezifischen Wahrnehmung führen kann und die Repräsentation von Frauen in Texten beeinflusst. Dies wirft wichtige Fragen zur Sprachpolitik und -praxis auf und fordert eine Diskussion über Möglichkeiten, eine geschlechtergerechte Sprache zu fördern. Die Studie betont die Bedeutung von sensibler Sprachgestaltung und gendergerechter Kommunikation, um die Gleichstellung der Geschlechter in der Gesellschaft zu unterstützen.
Forschung zeigt: Generisches Maskulinum beeinflusst Sprachverständnis und Assoziationen
Astronauten, Forscher, Bürger, Kunden, Polizisten, Richter … bei all diesen Ausdrücken sind Frauen und diverse Menschen doch mitgemeint! So argumentieren Befürworterinnen und Befürworter des generischen Maskulinums, also der Verwendung der maskulinen Form auch in Fällen, in denen nicht nur Männer gemeint sind. Allerdings zeigen immer mehr Studien, dass es für das geistige Auge durchaus einen Unterschied macht, ob beispielsweise die weibliche Form explizit dazugesagt wird.
Genderdebatte: Ist das generische Maskulinum wirklich inklusiv?
Das generische Maskulinum war in Deutschland jahrzehntelang gebräuchlich. Doch sein Fundament wackelt. Mehr und mehr Menschen und Organisationen nutzen Alternativen, um Frauen und nicht-binäre Personen – also Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren - sichtbarer zu machen. Dazu kann gehören, konsequent auch die weibliche Form zu nennen (also zum Beispiel: Richterinnen und Richter).
Sprachliche Gleichstellung: Alternativen zum generischen Maskulinum auf dem Vormarsch
Zudem gibt es geschlechtsneutrale Ausdrücke wie Mensch, Person und Mitglied. Zum Teil werden auch Substantivierungen wie Lehrende und Studierende benutzt. Besonders leidenschaftlich diskutiert werden Schreibweisen mit Genderstern (zum Beispiel Schüler*innen), Binnen-I (SchülerInnen) und sogenanntem Gender-Gap (Schüler_innen und Schüler:innen). Gerade erst hat Bayern solche Konstrukte in seinen Behörden, Schulen und Hochschulen untersagt.
Studien zeigen, dass sogenannte geschlechtergerechte Sprache grundsätzlich einen Unterschied macht. Die Sozialpsychologen Fritz Strack und Patrick Rothermund von der Universität Würzburg veröffentlichten gerade erst im „Journal of Language and Social Psychology“ eine Untersuchung, der zufolge das generische Maskulinum eher mit Männern assoziiert wird – selbst wenn extra dazu gesagt wird, dass Frauen mitgemeint sind.
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