Für Langenfelder Babys wäre eine Exklave im Hildener Kreißsaal erforderlich

Für Langenfelder Babys wäre eine Exklave im Hildener Kreißsaal erforderlich

In Langenfeld gibt es derzeit keine Möglichkeit, Babys in einem Kreißsaal zur Welt zu bringen. Dieser Mangel wird von vielen jungen Familien in der Region bemängelt. Laut einer aktuellen Studie ist es jedoch dringend notwendig, eine Exklave im Hildener Kreißsaal für die Langenfelder Babys einzurichten. Nur so können die Mütter aus Langenfeld die notwendige medizinische Versorgung für sich und ihre Babys erhalten. Die Einrichtung einer solchen Exklave wäre ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in der Region.

Neue Struktur für das Hildener Krankenhaus

Die GFO, die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe, übernahm zum Jahresanfang ihr neues Flächenkrankenhaus. Doch die Übernahme war alles andere als reibungslos. Der kaufmännische Direktor Sven Mitteldorf berichtete kürzlich im Sozialausschuss, dass das Hildener St. Josefs Krankenhaus fast leer und nicht mehr funktionsfähig war, als die GFO es übernahm. Es fehlten Mitarbeiter aus fast allen Berufsgruppen, so dass nur 40 Betten in Betrieb genommen werden konnten. Zeitweise musste man sich sogar von der Notfallversorgung abmelden.

Einige Herausforderungen zu Beginn

Zu Beginn musste das Langenfelder Krankenhaus sogar drei Kliniken ersetzen, da ohne die nötigen Anästhesisten keine einzige Operation vorgenommen werden konnte. Doch dank der Hingabe der Mitarbeiter konnten die Dinge langsam wieder in Gang kommen. Nachdem ehemalige Klinik-Mitarbeiter sahen, dass die GFO es mit der Übernahme ernst meinte, kehrten viele zurück. Im April hatte sich das Hildener Krankenhaus so weit stabilisiert, dass drei von vier OP-Sälen wieder aufgemacht und 140 Betten belegt werden konnten.

Ziele für die Zukunft

Im Juni sollen alle vier Säle mit dem nötigen Personal bestückt sein und das Krankenhaus sich wieder vollumfänglich an der Notfallversorgung beteiligen. Derzeit ist das Richrather Krankenhaus immer noch zu 110 Prozent ausgelastet. Durch den Wegfall der Krankenhäuser in Haan und Solingen haben sich die Kontakte in der Notaufnahme um 30 Prozent erhöht. Die GFO plant, die Struktur in beiden Häusern anzupassen und das Hildener Krankenhaus auf die beiden Schwerpunkte (Unfall)-Chirurgie und Geriatrie zu konzentrieren.

Langenfelder Babys benötigen eine Exklave im Hildener Kreißsaal

Einige Bedenken gibt es jedoch noch, wie z.B. die Frage, ob es in Zukunft noch Langenfelder Babys geben wird. Die Landeskrankenhausplanung macht bei einem Flächenkrankenhaus mit zwei Betriebsstätten keinen Unterschied mehr, wo die Babys geboren werden. Es bräuchte eine lokalpolitische Lösung, um an die Kreißsaal-Betten die Langenfelder Fahne zu heften, so Mitteldorf. Innerhalb des Kreißsaals müsse ein territorialer Bereich Langenfeld entstehen, indem dann weiterhin Langenfelder Babys zur Welt kommen.

Weitere Pläne und Herausforderungen

Die GFO plant, die Mitarbeiter durch Gespräche, Einzelcoachings und Teammaßnahmen auf die Anforderungen vorzubereiten. Es gibt jedoch noch viel zu tun, um die Notfallversorgung zu verbessern. Die Landeskrankenhausplanung sieht für spezielle Behandlungsansprüche längere Anfahrtswege zu Fachabteilungen vor, was für viel Verunsicherung und Chaos führen wird, so die Ärztin Barbara Florange.