Nach FTI-Insolvenz: Umstrukturierung des Reisebranchenmarktes

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Nach FTI-Insolvenz: Umstrukturierung des Reisebranchenmarktes

Die Insolvenz der FTI-Gruppe hat einen seismischen Einfluss auf den Reisebranchenmarkt gehabt. Die Umstrukturierung des Marktes ist unausweichlich. Die Frage ist nicht, ob sich der Markt ändern wird, sondern wie schnell und in welche Richtung. Der Konkurrenzdruck wird zunehmen, und nur die flexiblen und innovativsten Anbieter werden langfristig bestehen. Derzeit stehen viele Reiseunternehmen vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und neue Strategien zu entwickeln, um im Markt zu überleben.

Nach FTI-Insolvenz: Reisebranche erwartet Umstrukturierung

Die Pleite von Europas drittgrößtem Reiseveranstalter FTI wird zu einer Neuordnung des Marktes führen. „Die Leute werden trotz der FTI-Insolvenz reisen und der Milliardenkuchen wird unter den anderen Veranstaltern aufgeteilt“, ist sich Tourismusexperte Torsten Kirstges von der Jade Hochschule mit Sitz in Wilhelmshaven sicher.

Davon könnten Konkurrenten wie Tui und DER Touristik profitieren. Denn insgesamt stehe der Reisemarkt gut da. Erste Wettbewerber bringen sich bereits in Stellung: Europas größter Reiseveranstalter Tui hat angekündigt, das eigene Angebot auszubauen und wirbt mit Rabatten und einem befristeten Verzicht auf Anzahlungen um Kunden des Konkurrenten.

Konsequenzen für Kunden und Reiseveranstalter

Konsequenzen für Kunden und Reiseveranstalter

„Wir werden unsere Kontingente aufstocken“, berichtet ein Tui-Sprecher. Sowohl bei Hotelbetten als auch bei Flugsitzen wollen man zulegen und Kapazitäten des insolventen Konkurrenten übernehmen. „Die Kapazitäten werden ja jetzt frei.“ Erste Hoteliers, die bisher bei FTI unter Vertrag waren, hätten bereits bei Tui angefragt, so der Sprecher.

Was Kunden jetzt zur FTI-Insolvenz wissen müssen: Der Deutsche Reisesicherungsfonds sichert die Ausfälle ab. Urlauber können daher bei Pauschalreisen von der Erstattung ihrer Zahlungen ausgehen.

Neuausrichtung im Reisebranchenmarkt

Neuausrichtung im Reisebranchenmarkt

Anders als bei Thomas Cook gebe es inzwischen den Deutschen Reisesicherungsfonds, der die Ausfälle absichert. Urlauber können daher bei Pauschalreisen von der Erstattung ihrer Zahlungen ausgehen.

Neue Kunden von FTI könnten nun für weiteren Schub sorgen. „Auch wenn wir schon vielversprechend in den Sommer gestartet sind, werden wir in den nächsten Tagen noch einmal zusätzliche attraktive Angebote mit den Hoteliers in den Zielgebieten zusammenstellen“, betont Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert.

Insgesamt steht die Branche nach Einschätzung von Experten wieder gut da. Zwar drückten Schulden und Bankkredite aus der Corona-Krise, sagt Experte Kirstges. „Aber es wird stark gereist, hochpreisige Reisen liegen im Trend, Kreuzfahrten boomen wieder.“

Tui hatte zuletzt gemeldet, dass die eigenen Schiffe im Sommer bereits fast komplett ausgebucht seien. Auch sonst würden die Kunden wieder mehr Geld für Urlaub ausgeben.

Die Reisebeschränkungen während der Pandemie hatten der gesamten Branche schwer zu schaffen gemacht. Tui und FTI mussten vom Staat mit Milliarden gerettet werden. Anders als FTI konnte der börsennotierte Tui-Konzern die Staatshilfen inzwischen dank einer Kapitalerhöhung zurückzahlen.

In der Branche war zu hören, dass um die 65 000 Urlauber derzeit mit FTI im Ausland unterwegs seien. Der Bund hatte am Montag weitere Staatshilfen für FTI abgelehnt. „Aus Steuerzahlersicht ist es richtig, dass FTI nicht gerettet wird“, betont der FDP-Bundestagsabgeordnete Tim Wagner, der Mitglied des Tourismusausschusses ist.

Betroffen sind viele FTI-Urlauber in Griechenland. „Nach Angaben von FTI befinden sich derzeit 7500 Touristen in etwa 250 Hotels im Land“, berichtet Yannis Hatzis, Präsident des griechischen Hotelverbands, auf der Plattform X (ehemals Twitter). Griechischen Medienberichten zufolge schuldet FTI den Hotels Zahlungen in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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