Landesintegrationsrat NRW erwartet Antragsstau bei Einbürgerungen
Der Landesintegrationsrat NRW rechnet im Zuge der Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes mit einem Anstieg der Anträge auf Einbürgerung. Laut dem Dachverband der Integrationsräte wurden im vergangenen Jahr bereits rund 200.100 Menschen in Deutschland eingebürgert. Die Bearbeitungszeiten variieren stark und können je nach Stadt und Fall zwischen drei und 36 Monaten liegen.
Hohes Interesse an Einbürgerungen
Migrationsexperten beobachten ein hohes Interesse an Einbürgerungen. Laut einer Umfrage des Mediendienstes Integration hat sich beispielsweise in Köln die Anzahl der Anfragen in den ersten Monaten dieses Jahres verdoppelt.
Kritik an Ausländer- und Einbürgerungsbehörden
Der Vorsitzende des Landesintegrationsrates NRW, Tayfun Keltek, forderte eine bessere personelle Ausstattung und verstärkte Service-Ausrichtung der Ausländer- und Einbürgerungsbehörden. Wenn das neue Staatsangehörigkeitsgesetz nicht umgesetzt werden kann, führt es zu neuen Enttäuschungen, sagte er. Wir brauchen echte Willkommensbehörden, die kultursensibel, rassismuskritisch und serviceorientiert aufgestellt sind.
Neues Staatsangehörigkeitsgesetz
Am 27. Juni tritt das neue Staatsangehörigkeitsgesetz in Kraft. Dieses Gesetz werde der Lebensrealität der in Deutschland lebenden Menschen weiter gerecht werden, hieß es. Besonders die Ermöglichung der doppelten Staatsangehörigkeit für alle Menschen mit internationaler Familiengeschichte werde die Demokratie in Deutschland stärken.
Forderung nach besserer Ausstattung der Behörden
Keltek betonte, dass die Ausländerbehörden in Deutschland aufgrund des Mangels an Personal, schleppender Digitalisierung und mangelnder Abstimmung zwischen den Ämtern an ihrer Belastungsgrenze arbeiteten. Es sei an Bund und Land, die Behörden finanziell und personell besser auszustatten, um Integration zu fördern statt zu behindern.
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