Der mutmaßliche Täter aus Solingen war erst 17 Jahre alt

Der mutmaßliche Täter aus Solingen war erst 17 Jahre alt

In Solingen hat sich ein schockierendes Verbrechen ereignet, das die gesamte Bevölkerung aufgeschreckt hat. Die Polizei hat einen mutmaßlichen Täter festgenommen, der aufgrund seiner Jugend schockierte. Der junge Mann war erst 17 Jahre alt, als er sich des Verbrechens schuldig gemacht haben soll. Die Ermittlungen laufen noch, aber erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Jugendliche allein handelte. Die Frage, wie ein so junger Mensch zu einer solchen Tat fähig war, beschäftigt die Öffentlichkeit. Die Stadt Solingen ist schockiert und trauert um die Opfer.

Brandanschlag in Solingen: Identität des Toten und mutmaßlichen Täters enthüllt

Drei Tage nach der verheerenden Explosion in der Solinger Nordstadt, bei der ein Toter zu beklagen war und vier weitere Personen – darunter ein siebenjähriges Mädchen – Verletzungen erlitten haben, ist den Beamten der eigens eingerichteten Mordkommission „Jordan“ ein erster Erfolg bei den Ermittlungen geglückt.

Die Staatsanwaltschaft Wuppertal und die Polizei haben am Freitagnachmittag in einer gemeinsamen Erklärung zum aktuellen Stand in dem Fall bekannt gegeben, dass die Identität des bislang unbekannten Toten und mutmaßlichen Täters mittlerweile geklärt worden ist. Es handelt sich dabei um einen 17-Jährigen mit Wohnsitz in den Niederlanden, sagte der für die Aufklärung von Kapitaldelikten zuständige Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt.

Weitere Angaben zu den laufenden Ermittlungen oder der Motivlage können zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden und sind Gegenstand der Arbeit der Mordkommission, so Kaune-Gebhardt unter Verweis auf die direkt nach der Explosion eingerichtete Ermittlergruppe, die zurzeit mit der Aufklärung beschäftigt ist.

Zuvor hatten Spekulationen aufgekommen, dass der Tote möglicherweise afrikanischer Herkunft und aus Eritrea stammen könnte. Die Staatsanwaltschaft hat diese Gerüchte jedoch zurückgewiesen. Das trifft nicht zu, sagte Staatsanwalt Kaune-Gebhardt auf Anfrage unserer Redaktion.

Weiterhin hat die Staatsanwaltschaft es abgelehnt, weitere Angaben zur Staatsangehörigkeit des 17-Jährigen beziehungsweise zu einem möglichen Migrationshintergrund des jungen Mannes zu machen. Dies, so Heribert Kaune-Gebhardt, unterbleibe aus Rücksichtnahme auf die Familie des Toten sowie auf dessen Persönlichkeitsrechte als Jugendlicher.

Zeugen zufolge könnte der Brandsatz, eine Flasche mit brennbarer Flüssigkeit, am Dienstag lediglich aus Versehen – und früher als vom Täter eigentlich vorgesehen – zur Explosion gekommen sein. Weiter hatten Anwohner in der Solinger Nordstadt nach der Tat spekuliert, ein direkt am Explosionsort gelegenes Café mit angeschlossenen Wettbüro könnte das tatsächliche Anschlagsziel gewesen sein.

Das Café befindet sich in einem Gebäude, das einer bekannten arabischen Clan-Familie gehört. Vor einiger Zeit war das Haus an der Konrad-Adenauer-Straße schon einmal in den Schlagzeilen gewesen, als im Wohnbereich des Gebäudes eine polizeiliche Durchsuchung stattgefunden hatte.