Ifo-Institut: Wehrpflicht könnte Volkswirtschaft bis zu 70 Milliarden Euro kosten

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Ifo-Institut: Wehrpflicht könnte Volkswirtschaft bis zu 70 Milliarden Euro kosten

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat eine Studie veröffentlicht, die schockierende Zahlen für die deutsche Volkswirtschaft präsentiert. Demnach könnte die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland zu einer Belastung von bis zu 70 Milliarden Euro führen. Diese Summe entspricht etwa 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Forscher des Münchner Instituts warnen, dass die Kosten für die Ausbildung und Ausrüstung der Rekruten, sowie die Löhne und Gehälter der Soldaten, die staatlichen Haushalte stark belasten würden. Die Studie wirft Fragen über die Zukunft der Wehrpflicht auf und fordert die Politik auf, die möglichen Konsequenzen sorgfältig zu prüfen.

Staatskostenstudie: Wehrpflicht könnte Deutschland bis zu 70 Milliarden Euro kosten

Das Ifo-Institut hat im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen drei unterschiedliche Szenarien für die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse sind alarmierend: Die Wehrpflicht könnte Deutschland bis zu 70 Milliarden Euro kosten.

Die Forschenden haben drei mögliche Szenarien betrachtet: die Pflicht für alle Menschen eines Jahrgangs, die Pflicht für etwa ein Viertel der jungen Männer (ähnlich wie bei der 2011 ausgesetzten Wehrpflicht) und die Pflicht für nur fünf Prozent eines Jahrgangs (ähnlich wie in Schweden).

Die Kosten der Wehrpflicht

Die Kosten der Wehrpflicht

Die Kosten der Wehrpflicht entstünden vor allem, weil junge Menschen erst später beginnen würden, Humankapital und Vermögen aufzubauen. Die Forschenden haben berechnet, dass die Wirtschaftsleistung um 1,6 Prozent sinken würde, wenn die Wehrpflicht für alle Menschen eines Jahrgangs gilt. Dies würde einem Rückgang von 70 Milliarden Euro entsprechen.

Wenn nur etwa ein Viertel der jungen Männer zum Militär- oder Zivildienst eingezogen würde, würde der Rückgang der Wirtschaftsleistung bei 0,4 Prozent oder 17 Milliarden Euro liegen. Und wenn nur fünf Prozent eines Jahrgangs betroffen wären, würde der Rückgang bei 0,1 Prozent oder drei Milliarden Euro liegen.

Ein besserer Weg: Attraktivität der Bundeswehr steigern

Ein besserer Weg: Attraktivität der Bundeswehr steigern

Die Forschenden raten stattdessen, Wehrdienstleistenden höhere Gehälter zu zahlen, um die Attraktivität der Bundeswehr zu steigern. Dies würde zwar den Staatshaushalt stärker belasten, die gesamtwirtschaftlichen Kosten fielen aber um fast die Hälfte geringer aus als bei der Wehrpflicht.

Einige Politiker, wie Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), haben bereits ein neues Modell für die systematische Untersuchung junger Männer auf ihre Eignung zum Wehrdienst vorgestellt. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht ist darin allerdings nicht vorgesehen. Im Zentrum steht vielmehr eine verpflichtende Erfassung und eine bedarfsorientierte Musterung - eine Pflicht zur Ableistung des Diensts besteht nicht.

Gleichzeitig wird aber auch die Einführung eines verpflichtenden Dienstes diskutiert. Es bleibt abzuwarten, welche Entscheidung letztendlich getroffen wird.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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