Der Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Niger kommt zum Abschluss

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Der Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Niger kommt zum Abschluss

Die Bundeswehr beendet nach Jahren des Engagements ihren Einsatz im westafrikanischen Niger. Der Einsatz zur Stabilisierung des Landes, das von instabilen Nachbarländern und terroristischen Gruppen bedroht ist, wird offiziell zum Abschluss gebracht. Die deutsche Beteiligung an der EU-geführten Mission EUCAP Sahel Niger war Teil eines umfassenden Ansatzes, die Sicherheit und Stabilität in der Region zu fördern. Die Bundeswehr hat während ihres Einsatzes maßgeblich zur Ausbildung und Ausrüstung der nigrischen Streitkräfte beigetragen und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Landes geleistet.

Der Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Niger kommt zum Abschluss

Die Bundeswehr hat ihren Einsatz im westafrikanischen Niger nach acht Jahren beendet und den Lufttransportstützpunkt in Niamey geräumt. Ein Militärflugzeug mit den letzten verbliebenen 60 deutschen Soldatinnen und Soldaten ist am Freitagabend auf dem Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf gelandet.

Bundeswehr beendet nach acht Jahren ihren Einsatz im Niger: Letzte Soldaten zurückgekehrt

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Parallel wurde in einem zweiten Transportflugzeug vom Typ A400M deutsches Material von Niamey zurückgeflogen. Der Stützpunkt am Rande der nigrischen Hauptstadt war mit bis zu 120 Frauen und Männern der Bundeswehr betrieben worden. Er diente als logistisches Drehkreuz der Bundeswehr für den UN-Friedenseinsatz Minusma in Mali, der Ende 2023 auf Forderung der dortigen Militärregierung beendet worden war.

Niger: Bundeswehr verlässt den Sahel: Ein Jahrzehnt militärischer Präsenz in der Region endet

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Der Niger galt lange als letzter Partner Europas und der USA in der Sahelzone im Kampf gegen den Terrorismus, bis vor einem Jahr auch dort das Militär die Macht ergriff. Das Verteidigungsministerium hatte im Juli angekündigt, die letzte Basis der Bundeswehr in Westafrika aufzugeben, nachdem man sich mit der faktischen Militärregierung im Niger nicht über ein neues Abkommen zum Weiterbetrieb einigen konnte.

Abschluss eines Jahrzehnts: Bundeswehr verlässt Niger nach acht Jahren: Logistische und militärische Herausforderungen überwunden

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Das Verteidigungsministerium zog eine kritische Bilanz der UN- und EU-Einsätze im westafrikanischen Mali. „Die Zahl von weit über 200 ums Leben gekommenen Soldatinnen und Soldaten bei Minusma und (der EU-Ausbildungsmission) EUTM Mali war ein zu hoher Preis angesichts der geringen Erfolge auf politischer Ebene in dieser Region“, sagte Verteidigungs-Staatssekretär Nils Hilmer beim Empfang der Soldatinnen und Soldaten auf dem Fliegerhorst.

Verteidigungsministerium: Kritische Bilanz zu Mali-Einsatz

Während des Bundeswehreinsatzes im Rahmen der Stabilisierungsmission Minusma kamen nach Angaben des Verteidigungsministeriums drei deutsche Soldaten um Leben, 13 wurden verletzt. Hilmer sagte, mit der Heimkehr der letzten deutschen Soldaten ende „ein Jahrzehnt der Truppenpräsenz der Bundeswehr im Sahel“. Die Region sei von strategischer Bedeutung: Krisen und Konflikte dort hätten unmittelbare Auswirkungen auf Deutschland und Europa.

Stützpunkt Niamey kostete 130 Millionen Euro

Der Bundeswehr-Stützpunkt in Niger hatte Deutschland seit seinem Start 2016 rund 130 Millionen Euro gekostet, wie die Bundesregierung auf eine Anfrage der Abgeordneten Sevim Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mitteilte. Die Ausgaben fielen unter den Minusma-Einsatz, der im Mai auslief. Bis dahin fielen im laufenden Jahr unter dem Posten Minusma demnach Ausgaben von rund 61,8 Millionen Euro an, einschließlich der Rückverlegung deutschen Materials.

Experte: Deutschland verliert an Einfluss

Ulf Laessing, Leiter des Regionalprogramms Sahel der Konrad-Adenauer-Stiftung mit Sitz in Mali, sagte der dpa, mit dem Bundeswehrabzug verlasse nach Frankreich und den USA eines der letzten westlichen Länder Niger, das sich noch enger an Russland binden werde. „Deutschland verliert an Einfluss in einem Land, durch das eine Hauptroute für Armutsmigration nach Nordafrika führt.“ Italien zeige mehr geopolitischen Weitsinn „und behält seinen Truppenstandort in Niamey, um nicht das Land Russland zu überlassen“.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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