Anschuldigung: Vergewaltigung auf dem Weg zur Behinderten-Einrichtung

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Anschuldigung: Vergewaltigung auf dem Weg zur Behinderten-Einrichtung

Es ist ein Schock für die gesamte Gemeinde: Eine schwer behinderte Frau wurde auf dem Weg zu ihrer Behinderten-Einrichtung Opfer einer Vergewaltigung. Die Tat ereignete sich in der Nähe der Einrichtung, in der die Frau seit Jahren lebt. Die Polizei hat inzwischen einen Tatverdächtigen festgenommen und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Opferin erhält derzeit psychologische Unterstützung, um mit dem traumatischen Erlebnis fertig zu werden. Die Einrichtung selbst ist schockiert und entsetzt über den Vorfall und hat bereits erste Schritte zur Verbesserung der Sicherheit für ihre Bewohner eingeleitet.

Mensch mit geistiger Behinderung: Vergewaltigung auf dem Weg zur Behinderten-Einrichtung

Manchen Menschen fehlen die Worte, um auszudrücken, was ihnen widerfahren ist. Oder ihnen wird nicht geglaubt. Menschen mit geistiger Behinderung sind extrem gefährdet, Opfer sexueller Gewalt zu werden.

Nun wird am Wuppertaler Landgericht ein solcher Fall verhandelt, wegen Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sitzt dort ein 62-Jähriger aus Velbert auf der Anklagebank.

Der Mitarbeiter eines Fahrdienstes soll damit beauftragt gewesen sein, die mutmaßlich geschädigte Frau und weitere Personen zu ihrer Arbeitsstätte, einer Behinderten-Werkstatt, zu fahren.

In einer weiteren Anklageschrift wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann vor, zwei angeheiratete Nichten sexuell missbraucht zu haben.

Die Rede ist von 30 Taten, einer der Tatorte soll Remscheid sein.

Es ist davon auszugehen, dass der Prozess zum Schutz der Opfer überwiegend hinter verschlossenen Türen stattfinden wird.

Einerseits, weil es um sexuellen Missbrauch von Kindern geht. Aber auch, weil Menschen mit Behinderung besonders zu schützen sind.

Studie des Bundesfamilienministeriums: Frauen mit geistiger Behinderung sind dreimal so häufig von sexueller Gewalt betroffen

Studie des Bundesfamilienministeriums: Frauen mit geistiger Behinderung sind dreimal so häufig von sexueller Gewalt betroffen

Dass insbesondere Frauen mit schweren geistigen Behinderungen gefährdet sind, zu Opfern sexueller Übergriffe zu werden, hat das Bundesfamilienministerium in einer Studie festgestellt, für die mehr als 1500 Frauen befragt wurden.

Das Ergebnis: Sie sind bis zu dreimal so häufig von sexueller Gewalt betroffen wie Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt.

Die Gründe seien unterschiedlich: Die tägliche Erfahrung, dass andere den Körper versorgen müssen, führe dazu, kein ausgewogenes Körpergefühl und kein Gefühl für Grenzen entwickeln zu können.

Wer auf die Hilfe anderer angewiesen sei, fühle sich abhängig von deren Wohlwollen.

Hinzu komme, dass inmitten von Hilfestellung und Pflege immer wieder Situationen entstehen können, die Täter für Übergriffe ausnutzen.

In einer solchen Situation soll der nun angeklagte Velberter die Frau auf dem Weg zur Behinderten-Werkstatt vergewaltigt haben.

Im juristischen Sinne ist dabei das Eindringen in den Körper gemeint, es muss bei einer Vergewaltigung also nicht zwangsläufig zum Geschlechtsverkehr kommen.

In der Anklageschrift ist zu lesen, dass der 62-Jährige rechts rangefahren und „sexuell übergriffig“ geworden sein soll.

Erst danach soll er weitere Fahrgäste abgeholt und zur Arbeitsstätte gebracht haben.

Das Dilemma der Justiz: Menschen mit geistiger Behinderung als Zeugen

Werden Menschen mit geistiger Behinderung zum Opfer sexueller Übergriffe, steht die Justiz vor einem strafrechtlichen Dilemma: Um als glaubhaft wahrgenommen zu werden, müssen Zeuginnen mit geistiger Behinderung möglichst intelligent wirken.

Doch je besser ihnen das gelingt, desto unwahrscheinlicher ist eine Verurteilung, falls sie den sexuellen Übergriffen nicht nachweisbar widersprochen haben.

Vom Pressesprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft, Wolf Tilmann Baumert, ist zu dem nun angeklagten Fall zu hören: „Wir gehen davon aus, dass das Opfer klar gemacht hat, dass es das nicht will“.

Andernfalls wäre nicht die Vergewaltigung angeklagt worden, sondern der „sexuelle Missbrauch widerstandsunfähiger Personen“.

Die Kammer hat fünf Verhandlungstage festgesetzt, am 9. Oktober soll das Urteil verkündet werden.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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