Kommunalwahlen in der Türkei: Land formiert sich ohne Erdogan

Kommunalwahlen in der Türkei: Land formiert sich ohne Erdogan

Die Kommunalwahlen in der Türkei haben zu einem überraschenden Ergebnis geführt. Trotz der Bemühungen von Präsident Erdogan hat sich das Land ohne ihn formiert. Die Wählerinnen und Wähler haben deutlich gemacht, dass sie Veränderungen wünschen und neue politische Kräfte unterstützen. Die Kommunalwahlen markieren einen Wendepunkt in der türkischen Politik und könnten weitreichende Auswirkungen haben. Erdogan muss nun mit einer stärkeren Opposition im Kommunalparlament rechnen und seine Politik möglicherweise anpassen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der Türkei nach diesen Wahlen entwickeln wird.

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Erdogan erleidet historische Niederlage bei Kommunalwahlen in der Türkei, Istanbuler Wahl markiert das Ende von Erdogans politischer Ära

Der Präsident hat die Kommunalwahl in Istanbul und in anderen Landesteilen am Sonntag krachend verloren. Seine Erfolgsrezepte der vergangenen Jahrzehnte funktionieren nicht mehr, eine neue politische Landschaft mit neuen Politikern entsteht.

Das Ausmaß des Oppositionssieges deutet darauf hin, dass in der türkischen Politik etwas ins Rutschen geraten ist, das von Erdogan möglicherweise nicht mehr zu stoppen ist. Bei der Niederlage des Präsidenten kamen mehrere Faktoren zusammen.

Die Wähler ärgerten sich über die Inflation von fast 70 Prozent, die Opposition präsentierte mit Ekrem Imamoglu eine überzeugende Führungspersönlichkeit. Hinzu kam Erdogans Hochmut.

Noch nie hat der erfolgsgewohnte Staatschef die Lage im Land so falsch eingeschätzt. Erdogan propagiert seit Jahren eine „neue Türkei“, die er unter seiner Alleinherrschaft formen will. Nun zeichnet sich tatsächlich eine „neue Türkei“ ab – aber sie sieht anders aus, als er sich das vorstellt.

Das ist Recep Tayyip Erdogan

Das ist Recep Tayyip Erdogan

Recep Tayyip Erdogan wird am 26. Februar 1954 in Istanbul geboren. An der Istanbuler Marmara-Universität studiert er Wirtschaftswissenschaften. Zwischen 1994 und 1998 ist er Oberbürgermeister von Istanbul. 1999 sitzt Erdogan für vier Monate im Gefängnis, nachdem er bei einer politischen Kundgebung ein Gedicht vorgetragen hat, das nach Ansicht der Richter religiösen Hass schüren sollte.

2001 gründet Erdogan zusammen mit anderen Politikern die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP). Bei der Parlamentswahl am 3. November 2002 wird die AKP deutlicher Wahlsieger; aufgrund seiner Vorstrafe darf Erdogan aber nicht für einen Parlamentssitz kandidieren.

Am Abend des 15. Juli 2016 kommt es zu einem Putschversuch von Teilen des Militärs, der schon am nächsten Tag in sich zusammenbricht. Nach dem Putschversuch beschließt das Parlament einen Ausnahmezustand, während dem über 80.000 Personen aus dem Staatsdienst entlassen werden und tausende inhaftiert werden.

Am 24. Juni 2018 kommt es zu vorgezogenen Parlamentswahlen. Erdogan wird mit 52,6 % der abgegebenen Stimmen gewählt. 2023 gewinnt er erneut die Wahlen und steht damit vor einer neuen fünfjährigen Amtszeit als Präsident.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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