Schulstraßen in Mönchengladbach: Elterntaxis vorerst weiterhin erlaubt
In Mönchengladbach bleiben Elterntaxis vorerst weiterhin auf den Schulstraßen erlaubt. Diese Entscheidung wurde kürzlich von den örtlichen Behörden getroffen und sorgt für Diskussionen unter Eltern, Lehrern und Verkehrsexperten. Die Elterntaxis, die oft zu Verkehrsproblemen und Gefahrensituationen führen können, sollen jedoch langfristig reduziert werden. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Sicherheit der Schulkinder zu gewährleisten und das Verkehrsaufkommen in den Schulstraßen zu verringern. Es wird erwartet, dass alternative Lösungen wie Fußwege und Fahrradwege gefördert werden, um die Mobilität der Schüler zu verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Debatte über die Rolle der Elterntaxis und deren Auswirkungen auf den Schulverkehr wird somit fortgesetzt.
Neue Verordnung ermöglicht temporäre Schulstraßensperrungen zur Sicherheit von Schülern, Mönchengladbach prüft Umsetzung von Schulstraßen nach NRW Verkehrsministeriumserlass
Seit wenigen Wochen ermöglicht ein Erlass des Landesumwelt- und Verkehrsministeriums den Kommunen in Nordrhein-Westfalen, Straßen rund um Schulen zeitweise für den Verkehr zu sperren. So sollen Schülerinnen und Schüler besser vor den Gefahren des starken Verkehrsaufkommens zu Schulbeginn und zu Schulschluss geschützt werden. Auch der Mönchengladbacher Stadtverwaltung und der örtlichen Polizei liegt die Niederschrift des NRW-Verkehrsministeriums vor. Auf Anfrage unserer Redaktion befinde sich die Prüfung, ob, wo und wie Schulstraßen in Mönchengladbach realisiert werden können, noch in der Anfangsphase. Grundsätzlich begrüße die Stadt aber die neuen rechtlichen Voraussetzungen. „Zum einen, weil natürlich auch in Mönchengladbach gerade an Grundschulen zu den Hol- und Bringzeiten ein hohes Verkehrsaufkommen ist“, so ein Stadtsprecher. „Zum anderen, weil in dem Erlass die rechtlichen Voraussetzungen zur Einrichtung von Schulstraßen beschrieben werden.“ Bis die Prüfung der Verwaltung und der Ordnungsbehörde abgeschlossen ist, könne jedoch noch einiges an Zeit vergehen. „Mit einer kurzfristigen Einrichtung von Schulstraßen ist nicht zu rechnen“, so der Stadtsprecher.
Jetzt kommen erste Sperrungen vor Schulen gegen ElterntaxisMaßnahmen in DüsseldorfJetzt kommen erste Sperrungen vor Schulen gegen Elterntaxis Grund dafür seien die hohen Voraussetzungen, um eine Schulstraße überhaupt erst errichten zu können. So könne beispielsweise auf den Nachweis der Gefahrenlage nur dann verzichtet werden, wenn die Straße umgewidmet werde. „Das wiederum ist ein aufwendiges Verfahren und zudem auf Bundes-, Landes-, und Kreisstraßen nicht möglich“, so der Stadtsprecher weiter. Ebenso dürfen die Sperrungen nicht zu erheblichen Verkehrsverlagerungen oder verkehrsgefährdenden Situationen führen. Außerdem müssten Fragen bezüglich der Beschilderung, Absperr- und Kontrollmöglichkeiten sowie Ausnahmeregelungen für Anwohner geklärt werden. Neben der dauerhaften Einrichtung von Schulstraßen ermöglicht der neue Erlass der Landesregierung auch eine zeitlich begrenzte Sperrung, um Verkehrsversuche durchführen zu können. Dies ist für maximal ein Jahr möglich. Auch diese Option werde vonseiten der Stadtverwaltung und Polizei geprüft.
Fünf Jahre nach tödlichem Unfall in Mönchengladbach – Elterntaxis bestimmen noch immer das BildAchtjährige mit SUV überfahrenFünf Jahre nach tödlichem Unfall in Mönchengladbach – Elterntaxis bestimmen noch immer das Bild
Das Thema „Schulstraßen“ wird in Mönchengladbach seit Jahren immer wieder diskutiert. 2018 wurde ein achtjähriges Mädchen in der Nähe der Gemeinschaftsgrundschule an der Schulstraße von einem SUV angefahren. Die Schülerin starb kurz danach an ihren Verletzungen im Krankenhaus. Die zu dem Zeitpunkt 42 Jahre alte Fahrerin wurde wegen fahrlässiger Tötung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung sowie zu drei Monaten Fahrverbot verurteilt. Außerdem wurde vom Gericht ein Fahrsicherheitstraining angeordnet.
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