- Düsseldorf: Bienenstöcke am Freien Christlichen Gymnasium entfernt
- Bienen aktiv am Freien Christlichen Gymnasium: Honig wird produziert und verkauft
- Die Idee zur schuleigenen Imkerei
- Die Honig-AG übernimmt die Betreuung
- Der gymnasiale Honig
- Die Bienenstöcke stehen seitlich der Schule
- Schutzanzüge und Ameisensäure
- Kontrolle und Praxis
Düsseldorf: Bienenstöcke am Freien Christlichen Gymnasium entfernt
In einer überraschenden Entscheidung hat die Stadt Düsseldorf beschlossen, die Bienenstöcke am Freien Christlichen Gymnasium zu entfernen. Die Bienenstöcke, die auf dem Dach des Schulgebäudes installiert waren, sollten ursprünglich dazu beitragen, die Biodiversität in der Stadt zu fördern. Doch nun müssen sie wegen Sicherheitsbedenken weichen. Die Entscheidung ist bei den Schülern und Lehrern des Gymnasiums auf Kritik gestoßen. Sie befürchten, dass die Entfernung der Bienenstöcke einen Rückschritt für die Umwelt darstellt.
Bienen aktiv am Freien Christlichen Gymnasium: Honig wird produziert und verkauft
Es brummt zuweilen am Freien Christlichen Gymnasium. Seit geraumer Zeit hat die Reisholzer Privatschule drei eigene Bienenstöcke. Nicht nur zur Anschauungs- und Schulungszwecken, sondern es wird auch einiges an Honig gewonnen. Bei der vergangenen Ernte waren es rund 60 Kilo.
Die Idee zur schuleigenen Imkerei
Die Idee zur schuleigenen Imkerei hatte der stellvertretende Schulleiter Kai Regener. Der 38-Jährige erzählt, wie in Studentenzeiten ein Mitbewohner seiner WG stets Honig mitbrachte, den dessen Vater von eigenen Bienen gewonnen hatte. Das faszinierte Regener, und nun im Schuldienst stellte er diese Idee vor. Die kam an.
Die Honig-AG übernimmt die Betreuung
Heute liegt die Betreuung der Bienenstöcke in den Händen einer Honig-AG mit Schülerinnen und Schülern der fünften bis zehnten Klasse. Geleitet wird sie von Dorothee Foede, sie unterrichtet an der Ganztagsschule wie Kai Regener Geografie, aber auch Biologie.
Alle Beteiligten lasen sich in das Thema ein und holten sich zudem Rat bei einem Vater eines Schülers, der Imker ist. Manches wurde angeschafft, manches wird ausgeliehen wie die Schleuder, um aus den Bienenwaben den Honig herauszuholen.
Der gymnasiale Honig
Der gymnasiale Honig ist eine Art Reisholzer Auslese-Mischung, denn versetzt werden die Stöcke nicht. Aber da Bienen auf Nektar- und Pollensuche sich bis zu drei Kilometer von ihrem Stock entfernen, könnte manches auch aus dem Benrather Schlosspark stammen, meint Regener scherzhaft.
Die Bienenstöcke stehen seitlich der Schule
Die Bienenstöcke stehen seitlich der Schule, etwas versteckt. An diesem regnerischen Tag bleiben die Bienen gerne drinnen, schwärmen nur sehr vereinzelt aus. Versorgt werden müssen sie natürlich dennoch.
Schutzanzüge und Ameisensäure
Einige Schülerinnen und Schüler haben sich dafür umgezogen, tragen die weißen Imker-Schutzanzüge mit dem breitkrempigen Hut und dem feinen Gitterstoff vor Gesicht und Nacken. Zudem haben alle auch eine spezielle Brille auf. Das hat seinen Grund. Denn sie müssen mal wieder mit Ameisensäure hantieren.
Die Ameisensäure wird im oberen Bereich eines jeden Stocks auf einem flachen Schwammtuch ausgebracht. Die Säure tötet die Varroa-Milbe ab, erläutert Dorothee Foede. Die Säure verflüchtigt sich an der freien Luft. Dieser Dunst kann den Bienen nichts anhaben, aber die Milben vertragen ihn nicht.
Kontrolle und Praxis
Eine Kontrolle gehört jedes Mal dazu. Schaut mal, ob ihr welche findet, fordert Dorothee Foede auf. Dass auf den Platten auch manch andere Insekten wie kleine Schaben herumkrabbeln, überrascht die Schüler nicht und sie finden es auch nicht ekelig. Leider entdecken sie auch noch ein paar Milben. Der Säureeinsatz kommt also rechtzeitig.
Neben ganz praktischen Aufgaben wie das Abfüllen des Honigs und das Reparieren der Stöcke beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in der AG auch mit anderen Fragen des Bienenlebens. So auch mit dem recht kurzen und letztlich freudlosen Dasein der männlichen Bienen, der Drohnen. Wenn die ihre Aufgabe bei der Fortpflanzung erfüllt haben, werden sie irgendwann von den Arbeiterinnen aus dem Stock gedrängt, was ihr Ende bedeutet.
Die Schülerinnen und Schüler lernen natürlich, dass es nicht so ist wie bei der Biene Maja und ihrem Freund Willi, sagt Dorothee Foede und meint ganz unverblümt und direkt: Willi wäre längst tot.
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